Haus Bourbon (Kapetinger)

Das Hochadelsgeschlecht Bourbon besteht seit über 700 Jahren und stammt vom Adelsgeschlecht der Kapetinger ab, das im 10. Jahrhundert entstand. Die Kapetinger stammen wiederum von den Robertiner ab, deren adlige Blutlinie sich bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Alle französischen Könige der letzten 1000 Jahre, mit Ausnahme der beiden Napoleons, waren Kapetinger oder stammen von diesen ab. Somit stellten die Kapetinger 39 französische Könige (Quelle). Das Haus Bourbon selbst stellte sieben französische Könige und dreizehn spanische Könige sowie weitere Monarchen in Europa. Durch zahlreiche politische Hochzeiten sind sie inzwischen mit allen noch amtierenden Königsfamilien Europas verwandt (Quelle). Heute besetzt die Familie noch immer den spanischen Thron.

Aus den Kapetingern gingen die Hochadelsfamilien Valois und Anjou hervor, die inzwischen ausgestorben sind. Die beiden Familien stellten mehrere Könige in Neapel, Polen, Ungarn und Kroatien. Die Anjou Familie beanspruchte zudem erfolglos den Thron des Kreuzfahrerstaates Jerusalem. Ein weiterer Familienzweig der Kapetinger war das Haus Burgund, das ab 1139 über Portugal herrschte und aus dem die spätere portugiesische Königsfamilie Braganza hervorging. Die portugiesische Königsfamilie wird in diesem Beitrag aber nicht behandelt und hat einen eigenen Beitrag. Die Kapetinger stellten 39 Monarchen in Portugal.

Die Hochadelsfamilie Orléans, die aus dem Haus Bourbon hervorging und einen französischen König stellte, wird in diesem Beitrag nicht behandelt und hat einen eigenen Beitrag.

Die Linie Bourbon-Anjou

Der französische Herzog Philipp (1683-1746) war der Gründer der Linie Bourbon-Anjou. Er kam aus der französischen Königsfamilie aus dem Hause Bourbon. Im Jahr 1700 bestieg er als König Philipp V. den spanischen Thron. Seither besetzten seine Nachkommen mit einigen Unterbrechungen den spanischen Thron bis heute.

Das heutige spanische Königshaus

1969 setzte der spanische Diktator Franco gesetzlich fest, dass nach seinem Tod Juan Carlos (*1938) aus dem Haus Bourbon als König das Amt des Staatsoberhaupts einnehmen sollte. Der Verfassung nach sollte dies eine Königsdiktatur werden (Quelle). Zwei Tage nach Francos Tod 1975 bestieg Juan Carlos den Thron und wurde zum Staatsoberhaupt (Quelle). Francos Enkelin heiratete 1972 Alfons Jaime Bourbon, der zur spanischen Königsfamilie gehört (Quelle).

König Juan Carlos besuchte das Bilderberg-Treffen (Quelle). Seine Frau Königin Sofia besuchte das Treffen mehrere Male (Quelle: 1 und 2). Sofia kommt aus der griechischen Königsfamilie.

Juan Carlos gehört zur Stiftung The 1001: A Nature Trust. Diese aus Adligen und Milliardären bestehende Stiftung kontrolliert den WWF. Juan Carlos war 44 Jahre lang Ehrenpräsident der spanischen Abteilung des WWF (Quelle).

Juan Carlos und seine Frau Sofia sind Ehrenmitglieder des Club of Rome (Quelle). Der Club of Rome ist eine internationale Denkfabrik, die sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit einsetzt. Der Club setzt sich für Bevölkerungskontrolle ein und sieht die Überbevölkerung als eine grosse Bedrohung für die Menschheit und die Umwelt an (Quelle: 1, 2, 3).

Juan Carlos ist Mitglied der Sons of the American Revolution (Quelle). Die US-amerikanische Gesellschaft besteht seit 1889 und ist eine der elitärsten der USA. 16 US-Präsidenten und weitere hochrangige US-Politiker waren Mitglied. 2010 gründete Juan Carlos den spanischen Zweig der Gesellschaft, der von der spanischen Königsfamilie geführt wird (Quelle).

Juan Carlos traf fast alle oder sogar alle noch amtierenden Königsfamilien dieser Welt (Fotos findet man über Google). Er kennt auch die nicht amtierenden Königsfamilien von Österreich, Italien, Russland, Bulgarien, Ägypten und Albanien. Er traf viele Staatschefs.

Juan Carlos kannte den verstorbenen Bankier Emilio Botín (Quelle). Die spanische Bankiersfamilie Botín kontrolliert die Banco Santander, eine der weltweit grössten Banken. Die spanische Bank wurde 1857 auf königlichen Erlass gegründet und stand demnach zumindest in ihrer Anfangszeit unter dem Einfluss der spanischen Königsfamilie. Zusammen mit Botín und anderen spanischen Geschäftsleuten pflegte Juan Carlos engen geschäftlichen Kontakt zur argentinischen Diktatur (Quelle). Argentinien war früher eine spanische Kolonie und wurde damals von Mitgliedern des Hauses Bourbon kontrolliert.

Juan Carlos war mit dem verstorbenen Emilio Azcárraga Milmo (El Tigre) befreundet (Quelle). Die mexikanische Azcárraga Familie kontrolliert den grössten Medienkonzern Südamerikas und einen grossen Teil des mexikanischen Fernsehens. Mexiko war früher eine spanische Kolonie und wurde vom Haus Bourbon kontrolliert.

Juan Carlos und seine Frau kannten den verstorbenen Jesús de Polanco (Foto). Die Polanco Familie sind die mächtigsten spanischen Medienunternehmer. Ihr Medienkonzern ist auch in der Medienlandschaft von Südamerika aktiv.

Juan Carlos Vermögen wurde 2013 auf 2 Milliarden US-Dollar geschätzt (Quelle).

Der aktuelle König von Spanien Felipe VI (*1968) ist mit fast allen Königsfamilien rund um den Globus vernetzt. Er vertrat Spanien bei mehreren Amtseinführungen lateinamerikanischer Präsidenten (spanische Kolonien).

Das spanische Königshaus ist traditionell mit dem Malteserorden und dem Konstantinorden verbunden (zwei alte Vatikanorden). Juan Carlos ist Mitglied des Malteserordens und sein Sohn, der derzeitige König, traf den Grossmeister des Ordens (Quelle). Juan Carlos und seine Frau sind Mitglied des Konstantinordens (Quelle). Der vatikanverbundene Orden wurde der Legende nach im Jahr 313 vom römischen Kaiser Konstantin I. gegründet. 

Herzog Francisco de Paula de Bourbon und Escasany (*1943) ist ein Cousin von Juan Carlos. Er ist als Banker und Unternehmer tätig. Er war unter anderem Direktor der britischen Bank Hill Samuel, die von der britisch-jüdischen Adelsfamilie Samuel gegründet wurde. Er ist Mitglied der „Royal Confraternity of Saint Teotonio“ (RCST), eine christliche Bruderschaft, die von Mitgliedern des Klerus und der internationalen Hocharistokratie geführt wird. Zur RCST gehören Königsfamilien aus Europa, Afrika, Naher Osten und Asien (mehr dazu im Beitrag zur RCST).

Franciscos Vater und Grossvater führten von 1930 bis 1967 den Orden des Heiligen Lazarus (Quelle). Der Vatikanorden wurde 1910 gegründet und ist ein Nachfolgerorden des Lazarus-Ordens, der vom 12. bis 19. Jahrhundert aktiv gewesen war. 1969 teilte sich der Orden in zwei Zweige auf, die Pariser-Obedienz und die Malta-Obedienz. Herzog Francisco und sein Vater führten die Malta-Obedienz. 2008 schlossen sich die beiden Fraktionen wieder zusammen. Seit 2004 gibt es noch die Orléans-Obedienz. Diese wird von der Hochadelsfamilie Orléans geführt, die vom Haus Bourbon abstammt. Derzeit ist Franciscos Sohn Grossmeister der Pariser-Malta-Obedienz. Er arbeitete für die FIFA. Er ist als Unternehmer tätig und gründete selbst kleinere Unternehmen, darunter Alpha Trading in den USA, das sich auf Edelmetalle, Öl und Gas konzentriert. (Quelle)

Die spanische und die österreichische Königsfamilie sind die Oberhäupter des Ordens vom Goldenen Vlies. Dieser gilt als einer der angesehensten Ritterorden. Er untersteht nicht dem Vatikan, aber wird traditionell vom katholischen Hochadel geführt.

Erwähnenswerte Heiraten der Linie Bourbon-Anjou

Sie heirateten mehrfach in die Königsgeschlechter Habsburg, Savoyen, Braganza, Wittelsbach und Sachsen sowie in weitere Familienzweige der Bourbonen. Sie heirateten je einmal in die Königsgeschlechter Glücksburg und Orléans. (Quelle)

Wie bereits anfangs erwähnt wurde, heiratete die Enkelin des spanischen Diktators Franco 1972 in das spanische Königshaus.

Der spanische Prinz Gabriel Antonio (1752-1788) heiratete in die portugiesische Königsfamilie aus dem Haus Braganza. Dadurch entstand die Linie Bourbon-Braganza. Zur Zeiten der Kolonialisierung kontrollierten die beiden Königsfamilien fast das gesamte Südamerika.

María Cristina Bourbon-Braganza (1913-2002) heiratete den bolivianischen Unternehmer Antenor Patiño. Sein Vater Simón Patiño war der führende Unternehmer in der bolivianischen Zinnindustrie und gehörte zu den reichsten Männern der Welt. Bolivien war früher eine spanische Kolonie und wurde damals von Mitgliedern des Hauses Bourbon kontrolliert. Marías und Patinos Tochter heiratete den britischen Investor James Goldsmith, der mit der Rothschild Familie befreundet war. König Juan Carlos traf übrigens Ariane de Rothschild (Foto).

Herzog Louis Alphonse de Bourbon (*1974) ist der momentane legitime Thronanwärter von Frankreich. Er ist ein Urenkel des spanischen Diktators Franco. Louis Alphonse heiratete die Tochter des venezolanischen Bankiers Victor Vargas. Louis arbeitete später für die Bank von Vargas in Venezuela. Venezuela war früher eine spanische Kolonie und wurde damals von Mitgliedern des Hauses Bourbon kontrolliert. Louis arbeitete auch für die französische BNP Paribas, eine der weltweit grössten Banken.

Die spanische Prinzessin Elena (*1963) heiratete den spanischen Adligen Jaime de Marichalar. Drei Jahre nach der Heirat nahm er eine leitende Position bei der Schweizer Grossbank Credit Suisse in Madrid ein. Er kennt Veronica Hearst, die in die US-amerikanische Milliardärsfamilie Hearst heiratete (Foto).

Der erste spanische König aus dem Haus Bourbon war Philipp V. (1683-1746). Er heiratete erst in die italienische Uradelsfamilie Savoyen, die später im 19. Jahrhundert zur italienischen Königsfamilie aufstieg. Er heiratete in zweiter Ehe Elisabetta Farnese. Die nicht mehr existente italienische Adelsfamilie Farnese gehörte zum päpstlichen Adel und stellte einen Papst.

Die Frau des spanischen Königs Alfons XIII. (1886-1941) kam väterlicherseits aus der deutschen Hochadelsfamilie Battenberg und mütterlicherseits aus der britischen Königsfamilie. Seine Tochter Beatrice Isabel (1909-2002) heiratete Prinz Alessandro Torlonia. Die italienische Torlonia Familie gehört seit dem 19. Jahrhundert zum päpstlichen Adel. Im 18. und 19. Jahrhundert waren sie eine wohlhabende Bankiersfamilie und gehörten zu den wichtigsten Bankiers des Vatikans.

Beatrix de Bourbon (1874-1961) heiratete Fürst Fabrizio Massimo aus der italienischen Uradelsfamilie Massimo, die seit über 1000 Jahren besteht und zur Vatikanelite gehört. Der Legende nach gehörten die Päpste Anastasius I. (lebte im 4. Jahrhundert) und Paschalis I. (lebte im 9. Jahrhundert) zu ihren Vorfahren. Die Massimos stammen der Legende nach von der römischen Aristokratenfamilie Fabia ab. Die Fabier gehörten in den 500 Jahren vor Christus zu den führenden Familien Roms und brachten viele Konsuln und Senatoren hervor. Quintus Fabius Maximus Verrucosus (lebte im 3. Jahrhundert vor Christus) war Diktator von Rom. Auch der Papst Fabianus (lebte im 3. Jahrhundert) kam womöglich aus dieser Familie. Einer Legende nach stammten die Fabier vom griechischen Helden Herkules/Herakles ab.

Die Ehefrau von Jaime de Bourbon (1908-1975) kam mütterlicherseits aus der päpstlichen Adelsfamilie Ruspoli.

Bourbon-Anjou und die spanische Freimaurerei

Der spanische König Karl III. (1716-1788) aus dem Haus Bourbon war vermutlich Freimaurer. Er förderte die Freimaurerei, die bis dahin in Spanien unterdrückt worden war. Während seiner Zeit als König wurde die erste Freimaurer-Grossloge von Spanien gegründet. Deren erster Grossmeister war Graf von Aranda, der zugleich einer der Minister von König Karl III. war. (Quelle) König Karl III. war zudem der Gründer der spanischen Zentralbank (viele europäische Zentralbanken wurden von Königsfamilien gegründet).

Der spanische Prinz Francisco de Paula de Bourbon (1794-1865) war Grossmeister der spanischen Freimaurer (Quelle). Er war auch Grosskommandant (Vorsitzender) des Obersten Rates der spanischen Freimaurer (Quelle). Nur Freimaurer, die den 33. Grad im schottischen Ritus erreicht haben (der höchste Grad), können dem Obersten Rat beitreten. Paradoxerweise lies Franciscos Bruder Fernando VII. (1784-1833), als er König wurde, die Freimaurer verfolgen.

1833 bestieg Fernandos Tochter Isabella II. (1830-1904) den spanischen Thron. Auch unter ihr war die Freimaurerei verboten, obwohl ihr Mann Francisco de Asissi angeblich Freimaurer war. Er war der Sohn des oben erwähnten Freimaurers Francisco. Sein Bruder Enrique de Bourbon (1823-1870) war Freimaurer und Mitglied einer Loge in Paris. Enrique wurde wegen seiner Gesinnung des Landes verwiesen. (Quelle) Er erreichte wie sein Vater den 33. Grad des schottischen Ritus (Quelle).

Das Verbot der Freimaurerei hielt bis 1870 an. Da bestieg Amadeus I. (aus dem Haus Savoyen) den spanischen Thron. Er war selbst Freimaurer und hob das Freimaurer-Verbot auf. Drei Jahre später dankte Amadeus I. freiwillig ab und die Monarchie wurde abgeschafft. Die erste spanische Republik wurde gegründet und wurde fortan von Politikern regiert, von denen viele Freimaurer waren. (Quelle) Die Republik konnte sich fast zwei Jahre halten, wurde dann aber durch eine Monarchie ersetzt und Mitglieder des Hauses Bourbon erlangten wieder die Macht in Spanien.

In den 1920er Jahren errichtete die Königsfamilie eine Königsdiktatur. 1931 wurde die Königsfamilie abgesetzt, worauf die zweite Spanische Republik entstand. 1936 kam es zum Spanischen Bürgerkrieg, bei dem die demokratisch gewählte Regierung von den spanischen Faschisten gestürzt wurde und 1939 Francisco Franco die Macht übernehmen konnte. Er herrschte als Diktator bis zu seinem Tod 1975 und übergab die Macht dann wieder der Königsfamilie, die bis heute den spanischen Thron besetzt. Ich bin ein Anhänger der Theorie, dass Franco ein Interessensvertreter der Königsfamilie war, mit dem Auftrag, die antimonarchistischen Demokraten und Kommunisten zu beseitigen.

Nach der Machtübernahme Francos wurden die spanischen Freimaurer wieder verfolgt. Zu der Zeit gab es etwa 5000 bis 6000 Freimaurer in Spanien. Es sind allerdings 80 000 Anzeigen gegen angebliche Freimaurer dokumentiert und es wurden 18 000 Prozesse gegen solche eröffnet. (Quelle) Wer rechnen kann, weiss was das bedeutet: Der grösste Teil der Opfer der Freimaurerverfolgung unter Franco waren gar keine Freimaurer. Nach Francos Tod und der Machtübernahme des Hauses Bourbon wurde das Freimaurer-Verbot aufgehoben.

Die Linie Bourbon-Vendôme

Die Linie wurde vom französischen Grafen Louis I. de Bourbon (1376-1446) begründet. Von 1589 bis 1792 besetzte die Familie den französischen Thron. Im Zeitraum 1815 bis 1830 herrschten sie ebenfalls über Frankreich. Sie waren traditionell mit mehreren Vatikanorden verbunden. Eine Zeit lang waren sie auch im Freimaurerorden vertreten. Die Linie Bourbon-Vendôme ist inzwischen ausgestorben, aber aus ihr ging die spanische Königsfamilie und das Haus Orléans hervor, die somit zu ihren Nachfahren gehören.

Bourbon-Vendôme und die französische Freimaurerei

Louis de Bourbon (1709-1771), Graf von Clermont, war von 1743 bis zu seinem Tod einer der ersten Grossmeister der französischen Freimaurer (Quelle). Es ist vielleicht nur Zufall, aber die französischen und die spanischen Bourbonen traten zur selben Zeit den Freimaurern bei und ab da konnte sich die Freimaurerei in den beiden Ländern etablieren.

Ein Jahr nachdem der französische König Ludwig XVI. (1754-1793) den Thron bestieg, wurde er 1775 mit seinen beiden Brüdern in die Freimaurerei aufgenommen. Die beiden Brüder waren die späteren französischen Könige Karl X. und Ludwig XVIII.. Für die drei Brüder aus dem Haus Bourbon wurde eine eigene Loge gegründet (Quelle). Der Sohn von König Karl X., Charles Ferdinand d’Artois , war Grossmeister des französischen Grossorients (Grossloge) (Quelle).

Der Freimaurer Ludwig XVI. war einer der wichtigsten Unterstützer der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung. Nach Ausbruch des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 1775 war Frankreichs Unterstützung für die Aufständischen anfangs auf geheimen Waffenschmuggel beschränkt. Nachdem sich Frankreich 1778 ganz offiziell mit den Aufständischen verbündet hatte, schickte Ludwig Tausende von Soldaten über den Atlantik. Dies entschied letztlich den Ausgang des Krieges mit der Kapitulation der Briten im Jahr 1781. Viele Schlüsselpersonen der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung und der darauf folgenden Regierung unter George Washington waren Freimaurer. Diese gründeten 1783 die Society of the Cincinnati, eine bis heute bestehende Gesellschaft. Ludwig XVI. war Mitglied und leitete den französischen Zweig der Gesellschaft (Quelle: 1 und 2). Die Gesellschaft ist eng mit den bereits anfangs erwähnten Sons of the American Revolution verbunden, bei denen auch der spanische König Juan Carlos Mitglied ist. Herzog Louis Alphonse de Bourbon (*1974), der derzeitige legitime Thronanwärter von Frankreich, ist Mitglied der Society of the Cincinnati (Quelle).

Erwähnenswerte Heiraten der Linie Bourbon-Vendôme

Sie heirateten mehrfach in die Königsgeschlechter Savoyen, Habsburg und Stewart sowie in weitere Familienzweige der Bourbonen. Sie heirateten einmal in die Hochadelsfamilie Wittelsbach. (Quelle)

Der französische König Heinrich IV. (1553-1610) und seine Enkelin Marguerite Louise heirateten in die italienische Adelsfamilie Medici (Quelle). Die Medici Familie galt im 15. Jahrhundert als die reichste und mächtigste Bankiersfamilie. Die Familie brachte drei Päpste hervor.

Die Linie Bourbon-Sizilien

Die italienische Nebenlinie der spanischen Bourbonen war von 1816 bis 1860 die Königsfamilie von Sizilien. Danach war Sizilien Teil des 1861 gegründeten Königreichs Italien und stand fortan unter der Herrschaft der italienischen Königsfamilie (Haus Savoyen). Das Haus Bourbon-Sizilien ist traditionell mit den katholischen Königsfamilien und dem Vatikan verbunden. Sie führen seit fast 300 Jahren den Konstantinorden (Quelle). Der vatikanverbundene Orden wurde der Legende nach im Jahr 313 vom römischen Kaiser Konstantin I. gegründet. 

Pedro de Borbón-Dos Sicilias (*1968) ist seit 2015 Grossmeister des Konstantinordens (Quelle). Er traf die Führung des Malteserordens (Quelle). Er erhielt eine Auszeichnung vom Ritterorden vom Heiligen Grab von Jerusalem (Quelle). Die beiden Orden sind eng mit dem Vatikan verbunden. Seit 2014 ist er Präsident des königlichen Rates der spanischen Militärorden (Quelle). Der derzeitige spanische König Felipe VI. ist Grossmeister der spanischen Militärorden (Quelle).

Carlos Borbón-Dos Sicilias (1938-2015) war in der Führung von mehreren grossen spanischen Unternehmen, darunter bei Repsol und Cepsa (zwei der grössten europäischen Ölkonzerne) sowie bei Telefónica, Abertis und Abengoa. Wie viele spanische Grossunternehmen sind auch diese in Lateinamerika aktiv. Carlos arbeitete in New York sowie in Peru und Mexiko (ehemalige spanische Kolonien) für die US-amerikanische Chase Manhattan Bank der Rockefeller Familie, die damals zu den weltweit grössten Banken gehörte. (Quelle) Carlos war von 1964 bis 2015 Grossmeister des Konstantinordens (Quelle). Er war zudem Präsident der „Königlichen Vereinigung der Hidalgos von Spanien“ (Real Asociación de Hidalgos de España), eine Verein bestehend aus spanischen Adligen. Vor ihm war Herzog Christoph Kolumbus, ein Nachfahre des berühmten Seefahrers Christoph Kolumbus, Präsident der Vereinigung (die Kolumbus Familie wurde in den spanisch-portugiesischen Adel aufgenommen). (Quelle)

Mitglieder der Familie Bourbon-Sizilien, die als Geschäftsleute tätig sind, wurden vor paar Jahren verdächtigt, mit einem Geldwäschenetzwerk verbunden zu sein. Drei Familienmitglieder sollen Geld aus einem chinesischen Mafia-Ring erhalten haben. Das Geldwäschenetzwerk wurde vom Chinesen Gao Ping betrieben und hat in Spanien Hunderte Millionen Euro gewaschen. Gao Ping traf den spanischen König Juan Carlos persönlich. Ping traf auch Hu Jintao, der von 2003 bis 2013 Präsident von China war. (Quelle: 1, 2, 3) Es gibt erstaunlich wenig Medienberichte darüber. Die Adelsklatschblätter, die Skandale mit Adligen eigentlich lieben, schrieben nicht über diesen Fall. Es ist vielleicht nur ein Zufall, aber die Schwester von König Juan Carlos hatte ein Haus auf Mallorca und ihr dortiger Nachbar war der russische Mafioso Gennady Petrov (Quelle). Er betrieb in Spanien Geldwäsche für die russische Mafia. Er gibt Gerüchte, dass er Wladimir Putin persönlich kennengelernt hatte, bevor dieser Präsident wurde (mehr dazu). Iñaki Urdangarin, ein Schwiegersohn von König Juan Carlos, sitzt im Gefängnis wegen Korruption (Quelle). Juan Carlos stand in den letzten Jahren ebenfalls mit der Justiz in Konflikt (Quelle).

Sechs Verwandte der Familie Bourbon-Sizilien waren Gross-Hierophanten (Grossmeister) der Ägyptischen Freimaurerei. Die sechs Verwandten waren zudem alle Grossmeister des Martinistenordens in Neapel, ein okkulter Rosenkreuzerorden. Die Ägyptische Freimaurerei wurde Mitte des 18. Jahrhunderts vom italienischen Fürsten Raimondo di Sangro gegründet und ist bis heute aktiv. (Quelle: 1 und 2) Der Fürst kam mütterlicherseits aus der päpstlichen Adelsfamilie Gaetani. Er war Grossmeister der Freimaurer in Neapel.

Luigi Petriccione (1928-1995), ein Urenkel des sizilianischen Königs Ferdinand II., war Gross-Hierophant der Ägyptischen Freimaurerei und Grossmeister des Martinistenordens in Neapel. Er praktizierte auch den schottischen Ritus (herkömmliche Freimaurerei) und erreichte den 33. Grad (der höchste Grad). Er war Grosskommandant (Vorsitzender) des Obersten Rates der italienischen Freimaurer. Nur Freimaurer, die den 33. Grad im schottischen Ritus erreicht haben, können dem Obersten Rat beitreten. Luigi Petriccione war Imperator (Oberhaupt) der italienischen Rosenkreuzer. Er war Bischof einer gnostischen Kirche in Italien und Grossmeister einer hermetischen Bruderschaft. (Quelle) Sein Vater und sein Grossvater waren ebenfalls Gross-Hierophanten der Ägyptischen Freimaurerei und Grossmeister des Martinistenordens in Neapel.

Mitglieder der Familie Bourbon-Sizilien veranstalteten 2012 eine Feier in Paris. Auf der Feier waren Mitglieder der Königsfamilien von Belgien, Luxemburg, Liechtenstein und Mitglieder der nicht amtierenden Königsfamilien von Tunesien und Württemberg sowie Mitglieder der Hochadelsgeschlechter Orléans, Bonaparte, Bourbon-Parma, Fürstenberg und Hohenberg. Der französische Milliardär Laurent Dassault und ein Mitglied der päpstlichen Uradelsfamilie Orsini waren auch da. (Quelle)

2003 fand die Taufe einer Prinzessin aus der Familie Bourbon-Sizilien statt. Die Taufpaten sind ein belgischer Prinz, ein Mitglied der Hochadelsfamilie Arenberg, die Ehefrau des italienischen Innenministers Giuseppe Pisanu und die Schauspielerin Ines Sastre. Zu den Gästen der Taufveranstaltung gehörten:

  • Mehrere amtierende und nicht amtierende Königsfamilien aus Europa
  • Mehrere päpstliche Adelsfamilien und viele weitere italienische Adlige, darunter Mitglieder der Familien Colonna, Orsini und Borghese
  • Drei Kardinäle und mehrere Bischöfe
  • Hochrangige Offiziere des Malteserordens (alter Vatikanorden)
  • Mehrere Botschafter und Militärs
  • Mitglieder der italienischen Unternehmerfamilien Ferragamo, Brachetti Peretti und Beretta (letztere kontrolliert den gleichnamigen Waffenhersteller)
  • Ein Mitglied der französischen Multimilliardärsfamilie Arnault
  • Ein Ehepaar aus der deutschen Milliardärsfamilie Oetker

(Quelle)

Die Familie Bourbon-Sizilien führt den Januariusorden, ein katholischer Ritterorden. Der Orden wurde 1738 von der Familie gegründet. Die Höchstanzahl der Mitglieder ist auf 20 Ritter beschränkt. Neben der Familie Bourbon-Sizilien waren 2012 auch folgende Personen Mitglied des Ordens:

  • Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto. Er ist seit 2018 Grossmeister des Malteserordens.
  • Matthew Festing. Er war von 2008 bis 2017 Grossmeister des Malteserordens.
  • Fürst Carlo Marullo di Condojanni. Er war Grosskanzler des Malteserordens.
  • Fürst Ferdinando Gaetani dell’Aquila d’Aragona. Er kam aus der päpstlichen Adelsfamilie Gaetani.
  • Fürst Giovanni Battista de’Medici. Er ist ein Nachkomme der berühmten päpstlichen Adelsfamilie Medici, die im 15. Jahrhundert die mächtigste und reichste Bankiersfamilie war.
  • Herzog Viktor Emanuel von Savoyen. Er war das Oberhaupt der nicht amtierenden Königsfamilie Italiens.
  • Herzog Duarte von Braganza. Er ist das Oberhaupt der nicht amtierenden Königsfamilie Portugals.
  • Prinz Jean-Christopher Napoleon Bonaparte. Er kommt aus einer der drei nicht amtierenden Königsfamilien Frankreichs.
  • Renato Raffaele. Der Kardinal war ein wichtiger Diplomat des Vatikans.
  • Fürst Filippo Massimo. Er kommt aus der päpstlichen Adelsfamilie Massimo.
  • Mitglieder aus weiteren italienischen Adelsfamilien.

(Quelle)

Erwähnenswerte Heiraten der Linie Bourbon-Sizilien

Das Haus Bourbon-Sizilien heiratete mehrfach in die Königsgeschlechter Savoyen, Habsburg, Orléans, Braganza und Wittelsbach sowie in weitere Familienzweige der Bourbonen. Sie heirateten je einmal in die Königsgeschlechter Hohenzollern, Bonaparte, Sachsen, und Württemberg. (Quelle)

Die Linie Bourbon-Parma

Die ursprünglich italienische Nebenlinie der spanischen Bourbonen hat inzwischen in viele Königsfamilien geheiratet und gehört somit auch zum Hochadel. Sie stehen traditionell dem Vatikan nahe.

Sixtus Bourbon-Parma (1886-1934) und sein Bruder Franz Xaver (1889-1977) waren in die Sixtus-Affäre während des Ersten Weltkriegs verwickelt. Im Auftrag des österreichischen Königs Karl I. (Haus Habsburg) führten sie Verhandlungen mit Frankreich hinter dem Rücken des verbündeten Deutschlands.

Carlos Hugo Bourbon-Parma (1930-2010) war der Sohn von Franz Xaver. Er arbeitete mehrere Jahre in Deutschland für die Deutsche Bank, eine der grössten Banken der Welt (Quelle). Er traf Papst Paul VI. (Quelle). Carlos heiratete Prinzessin Irene aus der niederländischen Königsfamilie. Ihr Vater Bernhard zur Lippe-Biesterfeld gilt als der Hauptgründer der Bilderberg-Treffen.

Carlos und Irenes gemeinsamer Sohn ist Jaime Bourbon-Parma (*1972). Er war niederländischer Botschafter beim Heiligen Stuhl (Vatikan Führungsebene) und für das niederländische Aussenministerium tätig. Er arbeitete mit der niederländischen EU-Kommissarin Neelie Kroes zusammen, die mehrfach das Bilderberg-Treffen besuchte. Derzeit arbeitet er bei der UNHCR, der Flüchtlingsagentur der Vereinten Nationen.

Jaime Bourbon-Parma ist zusammen mit Klaus Schwab im Vorstand des Young Global Leader-Forums (Stand: 25.9.2022). Das Forum der Young Global Leader ist ein Programm des Weltwirtschaftsforums, das Nachwuchs für die Wirtschafts- und Politelite rekrutiert.

Michel Bourbon-Parma (1926-2018) war für das französische Unternehmen „Zodiac Marine & Pool“ tätig. Er spielte eine Vermittlerrolle zwischen der Regierung des Schahs des Irans und französischen Unternehmen. Er war auf einer Jesuitenschule. (Quelle) Einer seiner Söhne, Charles-Emmanuel, ist Mitglied des Konstantinordens (Quelle).

Erwähnenswerte Heiraten der Linie Bourbon-Parma

Das Haus Bourbon-Parma heiratete mehrfach in die Königsgeschlechter Sachsen-Coburg und Gotha, Habsburg, Nassau, Savoyen, Hohenzollern und Sachsen sowie in weitere Familienzweige der Bourbonen. Sie heirateten einmal in das Haus Glücksburg. (Quelle)

Maria Carolina Bourbon-Parma (*1974) gehört zur niederländischen Königsfamilie. Sie heiratete den deutsch-niederländischen Unternehmer Albert Brenninkmeijer. Die Unternehmerfamilie Brenninkmeijer gründete und kontrolliert das Bekleidungsunternehmen C&A. Mit einem Vermögen von über 20 Milliarden US-Dollar gehört sie zu den reichsten Familien Europas. Mitglieder der Familie sind im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem vertreten.

Felix Bourbon-Parma (1893-1970) war der Grossvater von Grossherzog Henri, der derzeitige Monarch von Luxemburg.

Übrigens: Herzog Charles de Bourbon-Montpensier (1490-1527), der aus einem weiteren Familienzweig der Bourbonen kam, war Grosskommandant des „Order of the Fleur de Lys“ (Quelle). Der Orden besteht seit 1439 und soll ein Nachfolger des mittelalterlichen Templerordens sein, der vom 12. bis 14. Jahrhundert aktiv war. Der Fleur de Lys-Orden war mit den frühen Freimaurern verbunden. Der Orden wird seit seiner Gründung von schottischen Clans und Hochadligen geführt. (Mehr dazu im Beitrag zum Fleur de Lys-Orden)

Zur Liste der mächtigsten Familien der Welt

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