Die italienische Uradelsfamilie Caetani/Gaetani gehört zum päpstlichen Adel.
Papst Bonifatius VIII., der im 13. Jahrhundert lebte, kam aus der Caetani Familie. Er galt als ein „Sünder“. Ihm werden folgende Zitate zugeschrieben:
„Paradies und Hölle gibt es nur in dieser Welt, nicht im Jenseits; wer gesund, reich und glücklich ist, hat das Paradies auf Erden.“
„Welchen Reichtum beschert uns doch dieses Märchen von Christus.“
„Alle drei Religionen und besonders das Christentum enthalten neben Wahrem viel Falsches. Die christliche Wahrheit ist, dass ein Gott existiert, dagegen ist die Reihe des Unwahren lang, sie schliesst Dreieinigkeit, jungfräuliche Geburt, Menschwerdung Christi, die Verwandlung von Brot und Wein in den Leib Christi und die Auferstehung der Toten mit ein.“
„Geschlechtsverkehr und die Befriedigung der Naturtriebe ist so wenig ein Vergehen wie Händewaschen“
Papst Bonifatius VIII. war über seine Mutter mit Papst Alexander IV. verwandt. Papst Bonifatius wollte den ohnehin schon grossen Einfluss und Reichtum des Vatikans ausweiten. Er war der Meinung, dass das Papsttum über den Königsfamilien steht. Er erliess die päpstliche Bulle Unam Sanctam, nach der alle „menschlichen Kreaturen“ Untertan des Papstes seien müssen, also auch die Könige. Papst Bonifatius hatte Streit mit dem französischen König Philipp IV. Vier Jahre nach Bonifatius Tod lies König Philipp IV. die Templer verfolgen. König Philipp behauptete, dass Bonifatius und der Templerorden für Häresie, Sodomie, Hexerei und Mord verantwortlich wären.
Man geht davon aus, dass Papst Gelasius II., der im 11. Jahrhundert lebte, ebenfalls aus der Caetani Familie kam. Papst Paul III. (1468-1549) kam mütterlicherseits aus der Caetani Familie. Vom 13. bis 17. Jahrhundert stellte die Caetani Familie mehrere Kardinäle. Mehrere Mitglieder der Familie waren Lateinische Patriarchen der ägyptischen Stadt Alexandria und vertraten dort somit die römisch-katholische Kirche.
Herzog Francesco Caetani (1594-1683) vertrat die spanische Königsfamilie aus dem Haus Habsburg als Vizekönig von Sizilien und als Gouverneur von Mailand.
Die Caetani Familie heiratete in viele italienische Adelsfamilien, darunter Colonna, Orsini, Caracciolo und viele weitere. Da sie seit Jahrhunderten fast nur in italienische Adelsfamilien heiraten, waren und sind sie mit zahlreichen Familien des italienischen Adels verwandt. Luigi Gaetani dell’Aquila d’Aragona (1877-1945) heiratete in die Uradelsfamilie Solms, die zum deutschen Hochadel gehört.
Heutige Mitglieder der Caetani Familie
Es gab mehrere adlige Familienzweige der Caetani Familie, die inzwischen ausgestorben sind. Der einzige noch bestehende adlige Familienzweig ist die Familie Gaetani dell’Aquila d’Aragona. Die Familie besitzt den Titel eines Fürsten und den Titel eines Herzogs. Dies sind die höchsten Adelstitel im italienischen Adel.
Graf Roffredo Gaetani dell’Aquila d’Aragona hatte eine Romanze mit Ivana Trump, die mit dem späteren US-Präsidenten Donald Trump verheiratet gewesen war. Roffredo lernte auch Donald und Ivanka Trump kennen. (Quelle: 1 und 2)
Graf Giovanni Gaetani dell’Aquila d’Aragona (*1973) heiratete Ginevra Elkann. Sie kommt mütterlicherseits aus der Milliardärsfamilie Agnelli, die wichtigste Familie der italienischen Wirtschaftselite. (Quelle: 1 und 2). Ihr Bruder John Elkann leitet derzeit das Wirtschaftsimperium der Agnelli Familie. Ihre Grossmutter mütterlicherseits kam aus der italienischen Adelsfamilie Caracciolo und ihre Grossmutter väterlicherseits kam aus der italienisch-jüdischen Bankiersfamilie Ovazza.
Die Gaetani Familie gehört zum Malteserorden (Quelle). Gian Luigi Gaetani dell’Aquila d’Aragona wurde 2005 Vizepräsident der italienischen Vereinigung des Malteserordens (ACISMOM) (Quelle). Der Malteserorden ist ein vatikanverbundener Orden, in dem viele Adelsfamilien Mitglied sind. Der Orden besteht seit 900 Jahren und wurde in Jerusalem von den Kreuzfahrern gegründet.
Mitglieder der Gaetani Familie waren 1987 auf einer Beerdigung der päpstlichen Uradelsfamilie Colonna. Auf der Beerdigung kam der päpstliche Adel zusammen, darunter die Familien Borghese, Torlonia, Massimo, del Drago, Ruspoli, Odescalchi und Pallavicini. Auf der Beerdigung waren auch folgende Personen:
- Angelo de Mojana. Er war der damalige Grossmeister des Malteserordens.
- Ein Mitglied der Uradelsfamilie Hessen, eine der wichtigsten Familien des deutschen Hochadels. Die Familie brachte viele Freimaurer hervor.
- Mitglieder der Sursock Familie. Die Sursocks heirateten in die Colonna Familie sowie in die thailändische Königsfamilie und in die persische Aristokratenfamilie Aga Khan. Die Sursocks sind mit der Unternehmerfamilie Weston verschwägert, eine der reichsten kanadischen Familien. Die Sursock Familie brachte Freimaurer hervor.
- Graf Pio Teodorani. Seine Frau kommt aus der oben erwähnten italienischen Milliardärsfamilie Agnelli.
(Quelle)
Maria Luisa (Marilu) Magistrati (*1948) hat in die Gaetani Familie geheiratet. Sie gilt als eine der führenden Frauen der römischen Aristokratie. Mütterlicherseits kommt sie aus einer deutschen Reederfamilie und ihr Urgrossvater hatte ein deutsches Erdölunternehmen gegründet. (Quelle) Marilu kennt die Gräfin Marisela Federici (Foto). Marisela war eine enge Freundin von Susanna Agnelli aus der italienischen Milliardärsfamilie Agnelli. Marisela war mit dem libanesisch-ägyptischen Geschäftsmann Roger Tamraz verheiratet, der den Ölkonzern Tamoil gründete. Ihr Grossvater mütterlicherseits, Carlos Delgado Chalbaud, war Präsident von Venezuela. (Quelle)
Enrico Gaetani dell’Aquila d’Aragona (*1926) heiratete in die deutsch-britisch-niederländische Adelsfamilie Bentinck (Quelle).
Fürst Ferdinando Gaetani dell’Aquila d’Aragona war Mitglied des Januariusordens (Insigne Reale Ordine di San Gennaro) (Quelle). Der katholische Ritterorden besteht seit 1738 und wird seit seiner Gründung von der sizilianischen Königsfamilie aus dem Haus Bourbon geführt. Die Höchstanzahl der Mitglieder ist auf 20 Ritter beschränkt. Die Mitglieder des Ordens sind in meinem Beitrag zur Hochadelsfamilie Bourbon aufgelistet.
Abstammungslegende
Die Caetani Familie soll von den Herzögen von Gaeta abstammen, die vom 9. bis 11. Jahrhundert über das italienische Herzogtum Gaeta herrschten.
Der Familienüberlieferung nach sind die Caetanis Nachkommen der Anicius Familie (Gens Anicia) (Quelle: 1, 2, 3, 4). Von Ende des 4. Jahrhunderts vor Christus bis ins 6. Jahrhundert nach Christus waren in der Elite Roms stets Personen, die aus einer Familie mit dem Namen Anicia (Anicio) oder Anicius kamen. Es ist aber unklar, ob es sich dabei nur um eine oder mehrere Familien handelt, da bei den Aristokratenfamilien, die vor mehr als 1000 Jahren gelebt haben, meist zu wenige schriftliche Hinterlassenschaften vorhanden sind, um die Blutlinien zu rekonstruieren. Vom 4. bis 6. Jahrhundert waren die Anicier eine der führenden Familien der römischen und byzantinischen Elite und heirateten in weitere Familien der römischen Aristokratie. Der Anicier Petronius Maximus war im Jahr 455 für zwei Monate römischer Kaiser. Man geht davon aus, dass Papst Felix II. aus dem 5. Jahrhundert und die Päpste Agapitus I. und Gregor I. aus dem 6. Jahrhundert zur Dynastie der Anicier gehörten. Papst Gregor I. (bekannt als Gregor der Grosse) gilt als einer der bedeutendsten Päpste des ersten Jahrtausends. Zu seiner Zeit nahm die Christianisierung der heidnischen Völker in Europa stark an Fahrt auf. Er befahl, die Heiden Sardiniens mit Gewalt zum Christentum zubekehren: „Wenn ihr feststellt, dass sie nicht gewillt sind, ihr Verhalten zu ändern, so befehlen wir, dass ihr sie mit grösstem Eifer verfolgt. Sind sie unfrei, so züchtigt sie mit Prügeln und Folter, um sie zur Besserung zu zwingen. Sind sie aber freie Menschen, so sollen sie durch strengste Kerkerhaft zur Einsicht gebracht werden, wie es angemessen ist, damit jene, die sich weigern, die heilsamen Worte zu hören, welche sie aus den Gefahren des Todes erretten können, durch körperliche Qual der erwünschten geistigen Gesundheit zugeführt werden.“
Der Familienüberlieferung nach sind die Caetanis Nachkommen des gotischen Königs Theoderich der Grosse (starb 526) (Quelle: 1 und 2). Demnach wären sie Nachkommen der gotischen Königsfamilie Amal. König Theoderich heiratete die Tochter des fränkischen Königs Childerich I. Dieser war einer der ersten Könige aus der Dynastie der Merowinger, die in den folgenden 250 Jahren über das Fränkische Reich herrschten. Theoderichs Schwester heiratete Thrasamund, König des Vandalenreichs in Nordafrika. Nach einer Stammliste, die im 6. Jahrhundert verfasst wurde, stammte die gotische Königsfamilie Amal vom nordischen Gott Gautr ab. Dieser gilt als identisch mit dem germanischen Gott Gausus. Der langobardische König Audoin aus dem 6. Jahrhundert war der Legende nach ein Nachkomme von Gausus. Wie es der Zufall will, war Audoins zweite Frau eine Nichte des gotischen Königs Theoderich. Das Ehepaar stammte also angeblich vom selben Gott ab. Gautr und Gausus sind höchstwahrscheinlich identisch mit dem angelsächsischen Gott Geat. Der Mythologie nach ist Geat ein Vorfahre von Woden. Woden ist der legendäre Stammvater der angelsächsischen Königshäuser (die heutige britische Königsfamilie gehört über ihre Vorfahren aus der Königsfamilie Wessex zu den angeblichen Nachkommen von Woden). Woden ist identisch mit dem nordischen Gott Odin, der legendäre Stammvater der skandinavischen Königshäuser.
Anmerkung zu den legendären Blutlinien der europäischen Mythologie: Der Mythologie nach herrschten zuerst die Riesen über Europa (oder die ganze Welt). Ihre Nachkommen waren die Götterfamilien. Die Nachkommen der Götterfamilien waren mythologische Königsfamilien, deren Existenz nicht bewiesen ist. Deren angebliche Nachkommen waren antike Königsfamilien, die es wirklich gab. Diese wiederum sind womöglich die Vorfahren des heutigen Hochadels. Die belegten Stammlisten der heutigen Hochadelsdynastien reichen 1000 Jahre zurück. Einzelne gehen auch bis ins 8. Jahrhundert zurück.
Raimondo di Sangro
Raimondo di Sangro (1710-1771), der 7. Fürst von Sansevero, kam mütterlicherseits aus der Caetani Familie. Sein Grossvater war ein Fürst aus der Caetani Familie und hatte ein gutes Verhältnis zu den Habsburgern. Raimondo kam väterlicherseits aus der italienischen Uradelsfamilie Di Sangro. Die Familie soll von Karl dem Grossen (747-814) abstammen, einer der mächtigsten Herrscher der damaligen Zeit. Die Sangro Familie gehört demnach zu den Nachkommen der Karolinger. Raimondo heiratete eine Cousine aus der Caetani Familie.
Raimondo di Sangro hatte in Rom studiert und wurde dort von Jesuiten ausgebildet. Später trat er den Freimaurern und den Rosenkreuzern bei. In den 1740er Jahren gelang es ihm, das Vertrauen des spanischen Königs Karl III. (Haus Bourbon) zu gewinnen. (Quelle: 1, 2, 3) König Karl III. war vermutlich Freimaurer. Er förderte die Freimaurerei, die bis dahin in Spanien unterdrückt worden war. Während seiner Zeit als König wurde die erste Freimaurer-Grossloge von Spanien gegründet. (Quelle) Karl III. war auch König von Neapel in Italien. Raimondo di Sangro gilt als der Begründer der Freimaurerei in Neapel. Zwischen 1744 und 1751 entstanden in Neapel vier Freimaurerlogen, die alle von Raimondo geführt wurden. Die römische Kurie in Neapel tolerierte die Freimaurerei nicht und Papst Benedikt XIV. drohte den Freimaurern mit der Exkommunikation (der Vatikan und die Freimaurer waren lange Zeit verfeindet). Raimondo di Sangro schrieb dem Papst einen Brief, in dem er ihm versicherte, dass die Freimaurer dem Papst gegenüber loyal seien. Raimondo geriet auch wegen anderer Dinge ins Visier der Kirche. Er wurde für einige Monate verbannt, weil er verbotenerweise ein Spielkasino eröffnet hatte. Sein Vater war des Mordes beschuldigt worden. Raimondo interessierte sich sehr für Naturwissenschaften und war Alchemist (die Kirche lehnte Alchemie und Naturwissenschaften ab). Er führte bizarre Experimente durch, darunter Wiederauferstehung von Krebsen mit Ochsenblut und Herstellung von Blut aus Kot, gekauter Nahrung und Säure. Ihm wurde vorgeworfen, „ungläubig“ zu sein. (Quelle) Er hatte Zugang zu den Büchern, die von der römischen Kurie auf den Index gesetzt worden waren, da er 1744 von Papst Benedikt XIV. die Erlaubnis erhalten hatte, alle Arten von verbotenen Büchern zu lesen. Er soll auch eine hermetisch-rosenkreuzerische Geheimloge gegründet haben. (Quelle) Um den Fürsten ranken sich auch düstere Legenden. Einer Legende zufolge liess er zwei seiner Diener töten, um „ihre Körper auf seltsame Weise einzubalsamieren“, und er soll sieben Kardinäle getötet haben, um möglichst viele Stühle aus ihren Knochen und ihrer Haut zu machen. Noch heute soll es Leute geben, die sich mit der Hand bekreuzigen, wenn sie am Palast von Raimondo di Sangro vorbeigehen, weil sie glauben, dass der Fürst mit dem Teufel im Bunde stand. (Quelle)
Fürst Raimondo di Sangro war der Begründer und erste Grossmeister der ägyptischen Freimaurerei. Er gründete einen „Inneren Kreis“ von Freimaurern in Neapel, aus dem der ägyptische Ritus hervorging (Quelle). Der „Traditionelle Ägyptische Ritus“ wird bis heute praktiziert. Raimondo di Sangro gilt als der erste Gross-Hierophant (Grossmeister) des „Traditionellen Ägyptischen Ritus“. Zu den Gross-Hierophanten gehörten sechs Verwandte der sizilianischen Königsfamilie Bourbon-Sizilien. Die sechs Verwandten waren zudem alle Grossmeister des Martinistenordens in Neapel, ein okkulter Rosenkreuzerorden. Einer davon war Luigi Petriccione. Er war Grosskommandant (Vorsitzender) des Obersten Rates der italienischen Freimaurer und Imperator (Oberhaupt) der italienischen Rosenkreuzer. Er war Bischof einer gnostischen Kirche in Italien und Grossmeister einer hermetischen Bruderschaft. Zwei der Gross-Hierophanten des ägyptischen Ritus kamen aus der italienischen Uradelsfamilie Aquino (der Kirchenlehrer Thomas von Aquin kam aus dieser Familie). (Quelle: 1, 2, 3) Zwei Mitglieder der Herzogsfamilie Caetani von Sermoneta waren mit ägyptischen Freimaurerei verbunden.
Die Herzöge von Sermoneta
Dieser Zweig der Caetani Familie besass seit dem 16. Jahrhundert den Adelstitel eines Herzogs und seit dem 17. Jahrhundert den Titel eines Fürsten. Dieser Familienzweig ist im 20. Jahrhundert im Mannesstamm ausgestorben. Der Zweig war seit dem 19. Jahrhundert mit dem britischen Adel verbunden.
1870 wurde Rom und der Kirchenstaat gegen den Willen des Papstes von der italienischen Königsfamilie Savoyen besetzt und Rom wurde Teil des Italienischen Königreiches. Darauf wurde vom Königreich das Amt des Bürgermeisters in Rom eingeführt. Michelangelo Caetani (1804-1882), der 13. Herzog von Sermoneta, wurde der erste Bürgermeister von Rom. Er erhielt von der Königsfamilie den Annunziaten-Orden (Ordine Supremo della Santissima Annunziata), der im Italienischen Königreich der höchste Verdienstorden war. Herzog Michelangelo Caetani war Freimaurer (Quelle).
Herzog Michelangelo Caetani heiratete in erster Ehe eine Tochter des polnischen Adligen Wacław Seweryn Rzewuski. Dieser kam mütterlicherseits aus der Lubomirski Familie, eine der wichtigsten Familien des polnischen Adels. Die Lubomirski Familie brachte Freimaurer hervor.
Herzog Michelangelo Caetani heiratete in zweiter Ehe Harriette Ellis, eine britische Adlige. Ihr Grossvater mütterlicherseits war William Cavendish-Scott-Bentinck, der 4. Herzog von Portland. Wie sein Name schon sagt, stammt er aus den britischen Adelsfamilien Cavendish, Scott und Bentinck. Er war wie sein Vater Präsident des Privy Council (Geheimrat der britischen Königsfamilie). Harriette Ellis anderer Grossvater war Baron Charles Ellis, der ein Zuckerpflanzer und Sklavenhalter in der britischen Kolonie Jamaika war. Seine Frau (Harriette Ellis Grossmutter) kam mütterlicherseits aus dem schottischen Drummond Clan. (Quelle: 1 und 2)
Onorato Caetani (1842-1917), der 14. Herzog von Sermoneta, war wie sein Vater Bürgermeister von Rom. Er war zudem Aussenminister des Italienischen Königreichs. Er lebte lange Zeit im Ausland, insbesondere in England. Seine Frau Ada war die Enkelin eines britischen Barons. Adas Schwester Evelyn heiratete in den schottischen Kennedy Clan. Ihr Bruder Arthur heiratete in den schottischen Jardine Clan. Ihre Schwester Emily heiratete den 26. Graf von Crawford (war Freimaurer und Clan-Chef des Lindsay Clans). (Quelle)
Herzog Onorato Caetani setzte sich sehr dafür ein, dass sich die Anhänger des Papsttums und die Anhänger des Königreiches versöhnten. Er leitete zusammen mit Menotti Garibaldi ein politisches Komitee. (Quelle) Menotti Garibaldi war Freimaurer. Sein Vater war der berühmte Revolutionär Giuseppe Garibaldi, ein hochrangiger Freimaurer. Giuseppe Garibaldi war einer der führenden Köpfe eines revolutionären Kreises, der von Freimaurern angeführt wurde und die Einigung der italienischen Provinzen zu einem Staat geplant hatte, was 1861 auch umgesetzt wurde. Daraufhin wurde das Haus Savoyen zur Königsfamilie Italiens und profitierte somit von der freimaurergeführten Revolution, während der Vatikan die Revolution ablehnte.
Anmerkung zu Giuseppe Garibaldi: Giuseppe Garibaldi war 1864 kurze Zeit Grossmeister des Grande Oriente d’Italia, der bis heute die führende italienische Freimaurergrossloge ist (Quelle). Er war Grosskommandant (Vorsitzender) des Obersten Rates der italienischen Freimaurer (Quelle). Nur Freimaurer, die den 33. Grad erreichen (der höchste Freimaurergrad), können dem Obersten Rat beitreten. Inzwischen besitzen viele Länder einen Obersten Rat (Supreme Council), der die Freimaurerei im jeweiligen Land führt. Auf Giuseppe Garibaldis Initiative schloss sich der Misraïm-Ritus mit dem Memphis-Ritus zusammen (Quelle). Beides sind freimaurerische Riten, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts bildeten. Der Misraïm-Ritus wurde in Italien und der Memphis-Ritus in Frankreich gegründet. Beide Riten hatten ägyptische sowie templerische Elemente. Der Misraïm-Ritus war in 90 Initiationsgrade aufgeteilt, also viel mehr als bei der herkömmlichen Freimaurerei. Der Memphis-Ritus war in 95 Grade aufgeteilt und wurde von einem Obersten Rat aus neun Personen geführt. (Quelle) Durch den Zusammenschluss der beiden Riten entstand der Memphis-Misraim-Ritus. Giuseppe Garibaldi war der erste Gross-Hierophant (Grossmeister) des Memphis-Misraim-Ritus. Der englische Hochgrad-Freimaurer John Yarker, ein Bekannter von Giuseppe Garibaldi, war Mitgründer und der zweite Gross-Hierophant des Ritus. (Quelle: 1 und 2) John Yarker war Mitglied des Obersten Rates des Martinistenordens in Frankreich, ein okkulter Rosenkreuzerorden. Yarker war Ehrenmitglied der „Societas Rosicruciana in Anglia“ (SRIA). (Quelle: 1 und 2) Die SRIA ist der englische Zweig der Rosenkreuzer. 1888 gründeten drei SRIA-Mitglieder, die auch Freimaurer waren, den okkulten Geheimbund „Hermetic Order of the Golden Dawn“, der zur wohl wichtigsten Okkultisten-Bewegung wurde (Quelle). 1902 wurde die deutsche Grossloge des Memphis-Misraïm Ritus gegründet. Mitglieder dieser Loge, darunter Freimaurer und Rosenkreuzer, gründeten kurze Zeit darauf den Ordo Templi Orientis (OTO), der ebenfalls zu einer wichtigen Okkultisten-Bewegung wurde (Quelle). Der Memphis-Misraim-Ritus liess sich stark von der ägyptischen Freimaurerei inspirieren.
Leone Caetani (1869-1935), der 15. Herzog von Sermoneta, heiratete in die päpstliche Uradelsfamilie Colonna, eine der wichtigsten Familien des italienischen Adels. Herzog Leone Caetani interessierte sich sehr für den frühen Islam und wurde ein bekannter Orientalist. Er gehörte zur Führung des Ägyptischen Osiris-Ordens (Ordine Egizio Osirideo), dessen Gründung auf Fürst Raimondo di Sangro zurückgeführt wird (der wie gesagt mütterlicherseits aus der Caetani Familie kam). Auch der oben erwähnte Freimaurer Herzog Michelangelo Caetani soll Mitglied des Ägyptischen Osiris-Ordens gewesen sein. (Quelle: 1 und 2) Noch weitere italienische Adlige waren Mitglied des Ägyptischen Osiris-Ordens. Der Orden ist nach dem ägyptischen Totengott Osiris benannt. Vor dem Christentum gab es im Römischen Reich Mysterienkulte, die Osiris verehrten (Isis- und Osiriskult).
1922 wurde Benito Mussolini Präsident von Italien. Er errichtete in den folgenden Jahren eine Diktatur und herrschte bis 1943. Er war der Begründer des Faschismus, der weitere Diktatoren inspirierte. Mussolini liess die Freimaurerei verbieten. Herzog Leone Caetani geriet als hochrangiger Freimaurer ins Visier der faschistischen Diktatur. Er war ohnehin ein Gegner des Mussolini-Regimes und war zudem mit Sozialisten verbunden. 1927 ging er nach Kanada ins Exil und konnte nie mehr nach Italien zurückkehren (er starb noch vor Ende der Diktatur). Seither soll der Ägyptische Osiris-Orden nicht mehr aktiv gewesen sein.
Ein Esoterik-Blog behauptet zudem, dass Herzog Leone Caetani Gross-Hierophant eines Ordens mit dem Namen „L’Antico Ordine Egizio Orientale e Primitivo di Mizraim e Memphis“ (AOEOPMM) war. Der Orden sollte nicht mit dem Memphis-Misraim-Ritus verwechselt werden, auch wenn beide ihre Wurzeln im ägyptischen Ritus haben. Der Gross-Hierophant des AOEOPMM trägt auch den Titel „Oberster Pontifex“. (Quelle) Im vorchristlichen Rom wurden römische Gottheiten verehrt und der Pontifex war ein Priester, der die Gottesdienste und Zeremonien leitete. Der oberste Priester trug den Titel Pontifex maximus. In den Jahren vor Christus Geburt ging der Titel des Pontifex maximus an die römischen Kaiser über. Als das Christentum in Rom eingeführt wurde, ging der Titel an die Päpste über. Noch heute wird der Papst auch als Pontifex maximus bezeichnet.
Nach Angaben des Esoterik-Blogs sieht der AOEOPMM Raimondo di Sangro (der wie gesagt mütterlicherseits aus der Caetani Familie kam) als seinen ersten Gross-Hierophanten an. Der vierte Gross-Hierophant war Raimondos Sohn Vincenzo Di Sangro, der mütterlicherseits ebenfalls aus der Caetani Familie kam. Der zweite Gross-Hierophant war Luigi D’Aquino aus der italienischen Uradelsfamilie Aquino. Er war ein Cousin von Raimondo und war Mitglied des Ägyptischen Osiris-Ordens. Der AOEOPMM ist bis heute aktiv. Er hat 97 Grade. Die ersten 33 Grade sind identisch mit dem schottischen Ritus (herkömmliche Freimaurerei). Die folgenden 64 Grade umfassen griechische und ägyptische Mythologie, aber auch viele jüdische Elemente sowie Gnosis und Hermetik. Erreicht man den 64. Grad trägt man den Titel „Weiser von Mithra“. (Quelle) Der Titel bezieht sich womöglich auf den Gott Mithras. In den ersten Jahrhunderten gab es ein römischer Geheimkult, der Mithras verehrte. Der Mithraskult war in sieben Grade aufgeteilt. Der Kult hielt seine Rituale in unterirdischen Tempeln ab. Auch in den antiken Katakomben der Stadt Rom hielten die Kultanhänger Rituale ab.
Es wurde vermutet, dass Herzog Leone Caetani mit römisch-heidnischen Kreisen und dem italienischen Okkultisten Julius Evola verbunden war (Quelle). In diesen Kreisen gab es die Idee, die römische Religion wiederzubeleben. Julius Evola kannte und schätzte Junio Valerio Borghese und kannte womöglich auch Herzog Giovanni Colonna di Cesarò. Die beiden kamen aus dem päpstlichen Adel.
Herzog Leone Caetani hatte zwar ein schlechtes Verhältnis zum Mussolini-Regime, aber sein Bruder Gelasio Caetani (1877-1934) gehörte zur Elite der Diktatur. Gelasio Caetani hatte in den USA studiert. Er arbeitete dort für die Bunker Hill Mining Company, ein grosses Bergbauunternehmen. Er gründete ein Beratungsunternehmen für Bergbautechnik. Nach dem Ersten Weltkrieg schloss er sich den Faschisten an und war unter den Teilnehmern des Marsches auf Rom 1922, der zur Machtübernahme von Benito Mussolini führte. Nachdem Mussolini die Macht übernommen hatte, ernannte er Gelasio Caetani zum italienischen Botschafter in den USA, da Gelasio Caetani bereits Kontakte in den USA geknüpft hatte. 1925 gründete Gelasio Caetani eine italienisch-amerikanische Gesellschaft in New York. Sie vergab Stipendien an italienische Ingenieure, die sich auf Amerika spezialisieren wollten. Gelasio Caetani wurde in Italien zum Ehrenbotschafter ernannt. Er war Vizepräsident der Azienda Generale Italiana Petroli (Agip), ein italienisches Erdölunternehmen. (Quelle) Es wurde mit königlichem Dekret von der faschistischen Regierung gegründet. Aus Agip entwickelte sich der heutige italienische Energiekonzern Eni, der zu den grössten Öl- und Gaskonzernen der Welt gehört. Das Unternehmen stand bis zur Abschaffung der italienischen Monarchie 1946 unter dem Einfluss der Königsfamilie.
Der Komponist Roffredo Caetani (1871-1961) war der 17. und letzte Herzog von Sermoneta. In seiner Burg versammelten sich Künstler, Schriftsteller und Musiker aller Nationalitäten. Er heiratete in die US-amerikanische Kolonialfamilie Chapin, die von Samuel Chapin (1598-1675) abstammt, ein früher Siedler in Nordamerika. Roffredo Caetanis Frau war eine Halbschwester von Katherine Garrison Chapin. Diese heiratete Francis Biddle, ein hochrangiger Jurist. (Quelle) Francis Biddle war der US-amerikanische Hauptrichter bei den Nürnberger Prozessen.
Roffredos Tochter Lelia Caetani (1913-1977) heiratete Hubert Howard, ein britischer Geheimdienstoffizier. Sein Vater Esme Howard war britischer Botschafter in den USA. Esme Howard wurde zum Baron geadelt und in den Privy Council aufgenommen, welcher der Geheimrat der britischen Königsfamilie ist. Seine Frau (die Mutter von Hubert Howard) kam aus der italienischen Adelsfamilie Giustiniani-Bandini und ihr Vater besass einen schottischen Adelstitel (Earl of Newburgh). (Quelle) Derzeit besitzt die italienische Uradelsfamilie Rospigliosi (stellte einen Papst) den schottischen Adelstitel. Die Giustiniani-Bandini Familie entstand aus einer Heirat der italienischen Adelsfamilien Giustiniani und Bandini.
Anmerkung zur Giustiniani-Bandini Familie: Die Bandini Familie stammte ursprünglich aus Florenz und kannte die berühmte Medici Familie, die drei Päpste hervorbrachte. Die Medicis galten im 15. Jahrhundert als die mächtigste und reichste Bankiersfamilie. Der Bankier Bernardo Bandini Baroncelli aus der Bandini Familie gilt als der Mörder von Giuliano de Medici. Im 16. Jahrhundert waren die Bandinis eine der führenden Bankiersfamilien der Stadt Rom. Die Giustiniani Familie stammt der Legende nach von der Justinianischen Dynastie ab, die im 6. Jahrhundert über das Oströmische Reich (Byzantinische Reich) herrschte. Eine weitere Abstammungslegende der Giustiniani Familie besagt, dass sie von den Anicier (Gens Anicia) abstammen. Wie oben bereits erwähnt wurde, stammt die Caetani Familie der Legende nach ebenfalls von den Anicier ab.
Zur Liste der mächtigsten Familien der Welt
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