Das deutsche Hochadelsgeschlecht besteht seit über 900 Jahren und gehört damit zum Uradel. Vom 14. bis 18. Jahrhundert stellte die Familie mehrere deutsche Markgrafen, Herzöge und Kurfürsten. Der Herzog und Kurfürst Friedrich von Hohenzollern krönte sich 1701 selbst zum ersten König des Königreichs Preussen. Das Königreich wurde mit der Erlaubnis der römisch-deutschen Kaiserfamilie Habsburg gegründet, die damals die mächtigste Herrscherfamilie im deutschsprachigen Raum war. Preussen stieg zu einer Grossmacht auf. 1871 gründete die preussische Königsfamilie Hohenzollern das Deutsche Kaiserreich, über das sie fortan als Kaiserfamilie herrschte. Die Familie regierte bis 1918, als nach dem Ersten Weltkrieg die Monarchie in Deutschland abgeschafft wurde. Von 1881 bis 1947 war der Familienzweig Hohenzollern-Sigmaringen auch die Königsfamilie von Rumänien.
Freimaurerei
Von 1740 bis Ende des 19. Jahrhunderts war das Haus Hohenzollern eine der wichtigsten deutschen Freimaurerfamilien.
Friedrich II. (1712-1786) war der erste Hohenzollern, welcher der Freimaurerei beitrat. Seine Mutter kam aus der damaligen Königsfamilie von Grossbritannien (Haus Hannover). Sein Vater, der preussische König Friedrich Wilhelm I., lehnte die Freimaurer ab. Friedrich II. wurde 1738 ohne das Wissen seines Vaters durch Graf Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe in den Geheimbund aufgenommen. (Quelle) Albrecht gilt als der erste deutsche Freimaurer. Er kam 1725 bei einem Aufenthalt in England mit den dortigen Freimaurern in Kontakt und wurde Mitglied.
Als Friedrich II. 1740 König wurde, konnte sich die Freimaurerei im deutschen Adel etablieren. Er hatte eigene Logen, nahm selber Freimaurer auf und übernahm das Protektorat über die Logen in seinen Provinzen. Seine Hofloge nahm nur Adlige auf. Er gründete 1770 zusammen mit anderen deutschen Adligen die Freimaurerloge „Zu den drei Weltkugeln“, die auch Nichtadlige aufnahm. Sie ist die älteste Grossloge Deutschlands und ist bis heute aktiv. (Quelle)
Friedrich II. heiratete in die deutsche Hochadelsfamilie Braunschweig-Wolfenbüttel. Die Familie gehörte zur Uradelsdynastie der Welfen, eine der ältesten Dynastien des europäischen Adels. Friedrich II. nahm seinen Schwager Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel in seine Loge auf. Ferdinand war einer der führenden Freimaurer Europas. Er war Grossmeister der dänischen Freimaurer. Er war auch Mitglied des Illuminatenordens und General-Obermeister der Asiatischen Brüder (Quelle). Beides waren Geheimbünde, die heute nicht mehr existieren sollen.
Mindestens drei der Brüder von Friedrich II. waren ebenfalls Freimaurer:
- Prinz August Wilhelm (1722-1758)
- Prinz Heinrich (1726-1802). Er heiratete in die deutsche Hochadelsfamilie Hessen, eine der wichtigsten deutschen Freimaurerfamilien.
- Prinz August Ferdinand (1730-1813)
(Quelle)
Nach Friedrich II. bestieg 1786 Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) den Thron. Er war der Sohn des Freimaurers Prinz August Wilhelm und hatte somit väterlicherseits drei Freimaurer als Onkel. Der Onkel mütterlicherseits, Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel, war wie gesagt Freimaurer und Illuminat. König Friedrich Wilhelm II. wurde ebenfalls Freimaurer. 1781 wurde er in die Mysterien des „Ordens der Gold- und Rosenkreuzer“ eingeweiht. Dieser esoterische Rosenkreuzerorden war im 18. Jahrhundert aktiv. Friedrich Wilhelm II. interessierte sich auch für Okkultismus und Spiritismus. Mit Hilfe von Rosenkreuzern hielt er eine spiritistische Sitzung ab, bei der er mit seinen verstorbenen Vorfahren sprach und sie um Rat bat. (Quelle) Der Orden der Gold- und Rosenkreuzer verbündete sich mit den Jesuiten im Kampf gegen den Illuminatenorden, der damals ein konkurrierender Geheimorden in Deutschland war.
Der nachfolgende König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) war kein Mitglied der Freimaurer, aber die preussischen Freimaurer hatten sein Wohlwollen. Er sagte, er werde „den Freimaurerbund immer schützen, weil er wisse, dass diejenigen seiner Diener, die Maurer seien, zu den vorzüglichsten Staatsdienern gehörten“. (Quelle)
Der nächste König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) war, soviel bekannt ist, kein Freimaurer.
Der nächste König war Wilhelm I. (1797-1888). Er gründete 1871 das deutsche Kaiserreich und war dessen erster Kaiser. Er war 1840 den Freimaurern beigetreten. Er wurde von Graf Wilhelm Henckel von Donnersmarck in den Bund aufgenommen. Der Graf war ein hochrangiger Freimaurer. (Quelle) Die österreichisch-deutsche Adelsfamilie Henckel von Donnersmarck war im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in der Bergbauindustrie aktiv. Sie war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine der reichsten deutschen Familien und war fast so reich wie die deutschen Rothschilds. Als Kaiserfamilie gehörten auch die Hohenzollern zu den reichsten Deutschen. (Quelle) Kaiser Wilhelm I. heiratete Augusta, die mütterlicherseits aus der russischen Zarenfamilie kam. Ihr Grossvater väterlicherseits war der deutsche Grossherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757-1828), der Freimaurer war und dem Illuminatenorden beitrat (Quelle: 1 und 2).
Der nächste König und Kaiser Friedrich III. (1831-1888) wurde von seinem Vater, dem vorherigen Kaiser, in die Freimaurerei aufgenommen. Friedrich III. wurde 1860 zum Ordensmeister der Grossen Landesloge ernannt. (Quelle) Diese ist eine der wichtigsten deutschen Grosslogen und ist bis heute aktiv. Sie wurde 1770 gegründet und stand seit 1774 unter dem königlichen Schutz der Hohenzollern. Bis zur Abschaffung der deutschen Monarchie 1918 wurde die Loge von Adligen geführt. (Quelle) Kaiser Friedrich III. heiratete in das britische Königshaus. Seine Frau war die Tochter von Queen Victoria aus dem Haus Hannover und ihr Vater Albert kam aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha, das heute den britischen Thron besetzt.
Prinz Friedrich Leopold (1865-1931) war der letzte preussische Hohenzollern, von dem bekannt ist, dass er der Freimaurerei beitrat. Von 1895 bis 1918 war er Ordensmeister der Grossen Landesloge. (Quelle) Seine Schwester Luise Margareta heiratete den britischen Prinzen Arthur, der Herzog von Connaught. Prinz Arthur war von 1901 bis 1939 Grossmeister der englischen Freimaurer (Quelle). Er war von 1878 bis 1942 Grossmeister der irischen Tempelritter und führte somit über 60 Jahre lang den Templerorden in Irland (Quelle).
Wilhelm II.
Der nächste und letzte Kaiser war Wilhelm II. (1859-1941). Er war nie den Freimaurern beigetreten und wurde demnach nie in ihre Geheimnisse eingeweiht. Unter seiner Herrschaft erklärte Deutschland im August 1914 Frankreich den Krieg und marschierte in Belgien ein, das unter dem Schutz des britischen Königreiches stand. Damit brach der Erste Weltkrieg in Europa aus. (Quelle)
Nach dem Weltkrieg 1918 führte die Novemberrevolution zum Sturz der deutschen Monarchie und Wilhelm II. wurde abgesetzt. Nach seinem Sturz ging er in die Niederlande ins Exil, wo ihm die niederländische Königsfamilie Asyl gewährte. Er durfte sein Haus aber nur kurze Zeit und in Begleitung verlassen. Er verblieb dort bis zu seinem Tod 1941, ohne jemals wieder deutschen Boden betreten zu haben.
Nach dem Ersten Weltkrieg und der Abschaffung der Monarchie glaubte Wilhelm II. immer mehr, dass eine Weltverschwörung von Juden, Freimaurern und Jesuiten für seinen Sturz und Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg verantwortlichen wäre. Er behauptete, der Weltkrieg sei durch jüdische Freimaurerlogen in Frankreich, England und Italien angezettelt worden. (Quelle: Seite 10)
Wilhelm II. schrieb 1927 in einem Brief: „Die hebräische Rasse ist mein Erz-Feind im Inland wie auch im Ausland; sind was sie sind und immer waren: Lügenschmiede und Drahtzieher von Unruhen, Revolution und Umsturz, indem sie mit Hilfe ihres vergifteten, ätzenden, satirischen Geistes Niederträchtigkeit verbreiten. Wenn die Welt einmal erwacht, muss ihnen die verdiente Strafe zugemessen werden.“ Im selben Jahr schrieb er an denselben Adressaten: „Die Presse, Juden und Mücken (…) seien eine Pest, von der sich die Menschheit so oder so befreien muss“. Dabei fügte er hinzu: „Ich glaube, das Beste wäre Gas“. Wilhelm II. hatte also schon vor der Machtübernahme Hitlers die Idee der Judenvergasung. (Quelle: Seite 12) Bereits 1919 schrieb er in einem Brief, man solle nicht ruhen, bis die Juden „vom Deutschen Boden vertilgt und ausgerottet sind“. (Quelle: Seite 11)
1934 schrieb er: „Blut muß fließen, viel Blut (…) bei allen, die mich verlassen haben.“ (Quelle)
Wilhelm II. gratulierte 1940 Adolf Hitler per Telegramm zu seinem Sieg über Frankreich (Quelle).
1941 schrieb Wilhelm II.: „Die Taten unserer tapferen Truppen sind herrlich, Gott gab ihnen den Erfolg. Möge Er ihnen weiterhin zu einem Frieden in Ehren & zum Sieg über Juda & den Antichrist in britischem Gewand verhelfen.“ (Quelle)
Nach Einschätzung des Historikers John Röhl sah Wilhelm in Hitler seinen Vollstrecker (Quelle).
Nach seinem Tod 1941 wurde sein gleichnamiger Sohn Wilhelm (1882-1951) das Familienoberhaupt der Hohenzollern. Die beiden waren bereits 1924 der Auffassung gewesen, dass zunächst „ein Diktator den Karren aus dem Dreck ziehen“ müsse (Quelle).
Wilhelm Junior hatte ähnliche Ansichten wie sein Vater. 1928 schrieb er seinem Vater aus Italien, wo der faschistische Diktator Benito Mussolini herrschte: „Sozialismus, Kommunismus, Demokratie und Freimaurerei sind ausgerottet, und zwar mit Stumpf und Stiel; eine geniale Brutalität hat dies zuwege gebracht.“ Der italienische Faschismus sei eine „fabelhafte Einrichtung“. Spätestens seit 1932 unterstützte er Adolf Hitlers Kandidatur. Er protestierte bei Reichsinnenminister Wilhelm Groener gegen das erlassene Verbot der SA und SS: „Ich kann diesen Erlass nur als schweren Fehler bezeichnen. Es ist mir auch unverständlich, wie gerade Sie als Reichswehrminister das wunderbare Menschenmaterial, das in der SA und SS vereinigt ist und das dort eine wertvolle Erziehung genießt, zerschlagen helfen.“ Ab 1934 verschlechterte sich das Verhältnis von Wilhelm Junior zu Hitler. Dennoch gratulierte er Hitler 1940 per Telegramm zu der Eroberung der Niederlande und Belgiens mit den Worten: „Gott schütze Sie und unser deutsches Vaterland!“. (Quelle)
Ein weiterer Sohn von Kaiser Wilhelm II. war August Wilhelm (1887-1949). Er unterstützte Hitlers Machtübernahme. Er trat der NSDAP, der SA und dem Stahlhelmbund bei. Er war von 1933 bis 1946 Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. (Quelle) Nach 1933 begann die wissenschaftliche Gesellschaft zu korrumpieren, orientierte sich immer mehr auf Rüstungsforschung und war letztendlich auch an den Menschenversuchen in den Konzentrationslagern beteiligt (Quelle).
Kaiser Wilhelms Tochter Viktoria (1892-1980) unterstützte die Nazis (Quelle). Sie heiratete den deutschen Herzog Ernst August von Hannover. Dieser kam väterlicherseits aus dem britischen Königshaus und mütterlicherseits aus der dänischen Königsfamilie.
Auch Hermine Reuß, die zweite Ehefrau von Wilhelm II., begrüsste Hitlers Machtübernahme. Sie kam mütterlicherseits aus der deutschen Hochadelsfamilie Schaumburg-Lippe. (Quelle)
Während seiner Zeit als Kaiser hatte Wilhelm II. mehrere freundschaftliche Beziehungen zu Zeitgenossen der deutsch-jüdischen Elite, darunter auch zu Walther Rathenau. Später bezeichnete er Rathenau als „gemeinen, hinterlistigen, niederträchtigen Verräter“, der zum inneren Ring der zweihundert Juden gehört habe, die die Welt regierten, und der mit Recht ermordet worden sei. (Quelle: Seite 205)
Dennoch gibt es auch Indizien, die dafür sprechen, dass Wilhelm II. kein Problem mit allen Juden hatten. Die Reichskristallnacht 1938 (Judenpogrome) bezeichnete er als „Schande“ und „Gangstertum“ und erklärte, „die alten Offiziere und alle anständigen Deutschen müßten protestieren.“ Ebenfalls äusserte er: „Zum ersten Mal schäme ich mich, ein Deutscher zu sein.“ An die britische Queen Mary schrieb er: „Ich bin vollkommen entsetzt über die jüngsten Ereignisse zu Hause!“. (Quelle)
Viele Historiker sind verwirrt durch diese Aussagen, da sie nicht mit Wilhelms antisemitischen Aussagen zusammenpassen. Dabei widersprechen sich die Aussagen ja eigentlich nicht. Wilhelm II. hatte scheinbar nur ein Problem mit einflussreichen Juden, von denen er glaubte, dass sie die Weltherrschaft anstreben und an seinem Sturz mitgewirkt hatten. Vermutlich war er auch kein Fan von Hitler. 1933 meinte er: „Die Führer der nationalsozialistischen Republik unterscheiden sich von den bisherigen dadurch, daß sie noch radikaler sind als die Novembermänner, nur haben sie sich den Mantel Friedrichs des Großen umgehängt. Alles wird von den Leuten ja beseitigt: die Fürsten, der Adel, die Offiziere, die Stände usw.; aber das wird sich rächen, man wird die einzige Fahne, die sie noch übriggelassen haben, die mit dem Hakenkreuz, noch einmal verfluchen, und die Deutschen selber werden sie eines Tages verbrennen.“ (Quelle) Vermutlich war Hitler für ihn einfach das kleinere Übel verglichen mit der Weimarer Republik, den Kommunisten, „den Juden“, den Freimaurern usw.
Wilhelm II. war ein Cousin des deutschen Herzogs Carl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha. Aus meiner Sicht spielte der Herzog eine wichtige Rolle beim Aufstieg des deutschen Faschismus. Wilhelms Neffe Philipp von Hessen war bereits seit 1924 mit dem führenden Nazi Herman Göring befreundet.
Wilhelm II. war mit der Krupp Familie befreundet. Er führte den Trauerzug bei Friedrich Alfred Krupps Beerdigung. Der Kaiser hatte sogar eigene Gästezimmer in der Villa der Krupps. (Quelle) Die Krupps waren die grössten deutschen Rüstungsproduzenten während der beiden Weltkriege. Einzelne Familienmitglieder unterstützten Hitler und die NSDAP.
Haus Hohenzollern-Sigmaringen
Der Familienzweig Hohenzollern-Sigmaringen bildete sich Ende des 16. Jahrhunderts und gehört ebenfalls zum Hochadel. Im Gegensatz zu den preussischen Hohenzollern blieben sie katholisch.
Karl von Hohenzollern-Sigmaringen (1839-1914) wurde 1866 regierender Fürst von Rumänien und herrschte ab 1881 als König Karl I. über das osteuropäische Land. Vor ihm herrschte Fürst Alexandru Ioan Cuza ein paar Jahre über Rumänien. Cuza war Freimaurer (Quelle). Zu seiner Zeit konnte sich die Freimaurerei in Rumänien etablieren. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten die Freimaurer grossen Einfluss in Rumänien. Sie wollten König Karl I. in den Bund aufnehmen, aber er wollte nicht beitreten. Der rumänische Prinz Nikolaus (1903-1978) wurde ein hochrangiger Freimaurer und gehörte zum Obersten Rat der rumänischen Freimaurer. (Quelle) Der rumänische König Carol/Karl II. (1893-1953) war ebenfalls Freimaurer (Quelle: 1, 2, 3). Seine Mutter kam aus dem britischen Königshaus und seine Frau aus dem griechischen Königshaus. Von 1938 bis 1940 führte er Rumänien als Königsdiktatur, da er einen Putsch befürchtete. Ab 1940 übergab er die Macht an den rumänischen General Ion Antonescu, der als Diktator stellvertretend für den König herrschen sollte. Schon kurz darauf verschlechterte sich das Verhältnis der beiden (zumindest nach der offiziellen Geschichtsschreibung) und Carol II. wurde abgesetzt. Daraufhin wurde er durch seinen Sohn Michael I. (1921-2017) ersetzt, der noch bis 1947 den Thron besetzte und somit der letzte König Rumäniens war. Ab 1940 errichtete Ion Antonescu eine brutale Militärdiktatur, in der diverse Verbrechen begangen wurden und die sich auch an der von Hitler initiierten Judenermordung beteiligte. Ende 1940 trat Rumänien an der Seite der Achsenmächte (Deutschland, Italien und Japan) in den Krieg ein. 1944 organisierte König Michael I. einen Putsch, der zum Sturz von Ion Antonescu führte. Daraufhin erklärte der König dem bis eben noch verbündeten Nazideutschland den Krieg und verbündete sich mit den Alliierten.
Die Ehefrau von König Michael I. kam mütterlicherseits aus dem dänischen Königshaus und väterlicherseits aus der Hochadelsfamilie Bourbon-Parma.
Nach dem Krieg wurde Rumänien zu einer kommunistischen Diktatur und die Königsfamilie war in dieser Zeit im Exil. Erst 1989 nach Ende der Diktatur kehrte die Familie zurück. Seit König Carol II. gehört die Familie der Rumänisch-Orthodoxen Kirche an.
Der letzte König Michael I. war Ehrenmitglied der „Guild of Freemen of the City of London“ (Quelle: Seite 2). Die Gilde wurde 1908 gegründet und ist damit eine sehr junge Gilde. Die ersten Londoner Gilden, die sogenannten Livery Companies, bildeten sich im 14. Jahrhundert und bestehen bis heute. Sie sind traditionell mit dem britischen Adel und der City of London (Londoner Bankenviertel) verbunden.
Margarita Hohenzollern-Sigmaringen (*1949) ist die aktuelle Thronprätendentin des rumänischen Königshauses. Sie war schon als kleines Kind bei der britischen Königsfamilie in den Ferien und hat noch heute Kontakt zu mehreren Königsfamilien. Als sie studierte, hatte sie eine fünfjährige romantische Beziehung mit Gordon Brown, der von 2007 bis 2010 Premierminister von Grossbritannien war. Margarita arbeitete bei den Vereinten Nationen und bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ihr Mann ist Patron der britisch-rumänischen Handelskammer und stand im Verdacht, Bestechungsgelder vom britischen Rüstungskonzern BAE Systems angenommen zu haben. (Quelle) Margarita und ihr Mann trafen 2019 den derzeitigen Papst und Jesuiten Franziskus. Das Treffen wurde von Daniel Ciobotea geleitet, dem Patriarch der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. (Quelle) Margarita, die der Orthodoxen Kirche angehört, traf die Patriarchen der Orthodoxen Kirchen von Serbien, Georgien, Konstantinopel, Alexandria und Jerusalem (Quelle).
Margaretas Schwester Elena (*1950) nahm 2012 an einem Treffen des Konstantinordens teil. Der vatikanverbundene Orden wurde der Legende nach im Jahr 313 vom römischen Kaiser Konstantin I. gegründet. Bei dem Treffen, das Elena besuchte, kamen über 250 Ritter, Damen und Medaillengewinner des Ordens zusammen, darunter neun hochrangige Staatsmänner aus Europa, Lateinamerika, Asien und der Karibik sowie mehrere Adlige. (Quelle)
Das Vermögen des deutschen Zweiges der Familie Hohenzollern-Sigmaringen wurde im Zeitraum 2008 auf 500 Millionen Euro geschätzt, also mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar (Quelle). Das derzeitige Familienoberhaupt des Familienzweiges ist Karl Friedrich von Hohenzollern (*1952). Er ist Beiratsvorsitzender der Zollern GmbH, ein deutsches Metallverarbeitungsunternehmen. Das Unternehmen wird seit 300 Jahren von der Familie Hohenzollern-Sigmaringen kontrolliert. 2019 lag der Umsatz bei über einer halben Milliarde US-Dollar. Karl Friedrich von Hohenzollern kennt über den Beirat den deutschen Milliardär Ludwig Merckle. Seit 1989 besitzt die Merckle Familie 50 Prozent des Unternehmens. Zum Beirat gehören mehrere Adlige. Karl Friedrich von Hohenzollern ist derzeit im Bundesvorstand des Wirtschaftsrates der Partei CDU. Der Lobbyverband setzt sich bei der CDU für die Interessen der Wirtschaft ein. Karl Friedrich von Hohenzollern ist im Kuratorium der „Stiftung Familienunternehmen“. Die Stiftung vertritt die Interessen von grossen deutschen Familienunternehmen. Zum Kuratorium der Stiftung gehören unter anderem Frank Stangenberg-Haverkamp aus der Milliardärsfamilie Merck und Simone Bagel-Trah aus der Milliardärsfamilie Henkel. (Stand: 22.3.2022)
Bemerkenswerte Heiraten
In den letzten 800 Jahren heiratete das Haus Hohenzollern in die Königsgeschlechter Sachsen-Coburg-Gotha, Nassau, Bourbon, Habsburg, Glücksburg, Bernadotte, Hannover, Romanow, Karađorđević und Wittelsbach (Quelle).
Die Hohenzollern heirateten in den letzten 100 Jahren immer noch in Adelsfamilien. Die wichtigsten Heiraten wären:
- Franz Wilhelm Hohenzollern (*1943) heiratete Marija Wladimirowna Romanowa aus der russischen Zarenfamilie.
- Stephanie Hohenzollern (1895-1975) heiratete den CSU-Politiker Joseph-Ernst Fugger von Glött. Dieser kam aus der Fugger Familie, die im 16. Jahrhundert die reichste und mächtigste Bankiersfamilie Europas war und in den deutschen Adel aufgenommen wurde. Jakob Fugger (1459-1525) gilt als der reichste Mensch der Neuzeit. Auf heutige Verhältnisse hochgerechnet betrug sein Vermögen rund 400 Milliarden US-Dollar (Quelle).
- Désirée von Hohenzollern-Sigmaringen (*1963) kommt mütterlicherseits aus der schwedischen Königsfamilie. Sie heiratete den deutschen Unternehmer Eckbert von Bohlen und Halbach. Die Familie Krupp-Bohlen-Halbach war lange Zeit die wichtigste Industriellenfamilie der deutschen Rüstungsindustrie.
- Auguste Viktoria Hohenzollern (1890-1966) heiratete den letzten portugiesischen König Manuel II.. Sie heiratete in zweiter Ehe in den schwedischen Familienzweig des schottischen Douglas Clans, der heute eine der reichsten Familien Schwedens ist.
- Friedrich Karl Hohenzollern (1919-2006) heiratete die Britin Hermione Stuart aus dem schottischen Stewart Clan.
- Friedrich Hohenzollern (1911-1966) heiratete eine Tochter des britischen Grafen Rupert Guinness. Die irische Guinness Familie gründete im 18. Jahrhundert die Guinness-Brauerei bzw. das Guinness Bier und wurde im 19. Jahrhundert in den britischen Adel aufgenommen. Friedrichs Tochter Antonia Hohenzollern (*1955) heiratete den britischen Herzog Charles Wellesley. Antonias Tochter Charlotte Wellesley (*1990) heiratete den kolumbianisch-amerikanischen Milliardär Alejandro Santo Domingo. Die Santo Domingo Familie gehört zu den reichsten Familien Südamerikas und heiratete in die monegassische Fürstenfamilie.
- Die Ehefrau von Louis Ferdinand Hohenzollern (1907-1994) kam väterlicherseits aus der russischen Zarenfamilie und mütterlicherseits aus der britischen Königsfamilie. Seine Tochter Marie-Cécile Kira Viktoria Luise (*1942) heiratete einen deutschen Herzog aus dem Haus Oldenburg, eines der historisch bedeutendsten Geschlechter des europäischen Hochadels. Sein gleichnamiger Sohn Louis Ferdinand (1944-1977) heiratete in die deutsche Adelsfamilie Castell, die auch als Unternehmer und Bankiers aktiv sind. Das Vermögen aller Familienzweige der Castells zusammengezählt macht vermutlich mehr als eine Milliarde Euro aus.
Johanniterorden
Das Haus Hohenzollern führt schon seit über 300 Jahren den Johanniterorden, ein protestantischer Ritterorden. Seit 1693 kamen alle Herrenmeister (Grossmeister) des Ordens aus dem preussischen Familienzweig der Hohenzollern (Quelle). Der derzeitige Herrenmeister Prinz Oskar (*1959) ist auch Medienmanager und arbeitete für den deutschen Medienkonzern Burda.
Der Johanniterorden war ursprünglich katholisch. Er wurde im 11. Jahrhundert von den Kreuzfahrern in Jerusalem gegründet. Im eroberten Jerusalem wurde zu der Zeit auch der Templerorden, der Malteserorden und der Deutsche Orden gegründet. Im Jahr 1538 wurde der Johanniterorden zu einem protestantischen Ritterorden umgewandelt. Heute hat der Orden etwa 4000 Mitglieder, die aus verschiedenen Nationen kommen, auch wenn die Führung traditionell deutsch ist. Bis 1948 wurden nur Adlige aufgenommen. Seitdem gilt nur noch eine „adlige Gesinnung“ als Aufnahmekriterium (Quelle).
Franz Wilhelm Hohenzollern (*1943) ist Mitglied des Konstantinordens (Quelle). Noch zwei weitere Hohenzollern sind Mitglied des Ordens (Quelle). Der vatikanverbundene Orden wurde der Legende nach im Jahr 313 vom römischen Kaiser Konstantin I. gegründet.
Zur Liste der mächtigsten Familien der Welt
Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.
Ich blogge nun seit mehr als drei Jahren. Mein Ziel ist es, irgendwann von meinem Blog leben zu können (ich bin noch jünger als 30). Werbung auf meinem Blog möchte ich nicht, daher wäre ich auf Spenden angewiesen. Klicke hier, wenn du mich unterstützen möchtest. Falls du aus dem Hochadel kommst und dir meine Beiträge gefallen, würde ich mich sehr geehrt fühlen, wenn du mich unterstützen willst.