Die österreichische Uradelsfamilie Liechtenstein besteht seit über 800 Jahren. Sie gehört zu den 16 Apostelgeschlechtern. Diese 16 Adelsfamilien bildeten zu Beginn des Zweiten Jahrtausends die österreichische Adelselite. Vier dieser Familien bestehen heute noch und die Familie Liechtenstein ist die wichtigste davon.
Die Familie gründete 1719 das Fürstentum Liechtenstein, über das sie fortan herrschte. Das Fürstentum besteht bis heute und das Haus Liechtenstein stellt noch immer die Fürsten des Landes.
Im Gegensatz zu anderen europäischen Monarchien hat die Fürstenfamilie von Liechtenstein nach wie vor grossen Einfluss auf die Politik des Landes. Der Monarch kann das Parlament auflösen, die Regierung entlassen, die Richter auswählen oder das Resultat einer Volksabstimmung rückgängig machen. (Quelle) Bisher hat die Fürstenfamilie natürlich kein Parlament aufgelöst. Von diesem Recht würden sie vermutlich nur im Kriegsfall oder anderen Krisensituationen Gebrauch machen.
Finanzwesen
Liechtenstein ist eines der kleinsten Länder der Welt. Das Land war lange Zeit eine der gefragtesten Steueroasen der Welt und gilt zusammen mit der benachbarten Schweiz als die Mutter aller Steueroasen in Europa (Quelle). Liechtenstein ist eng mit der Schweiz verbunden. Die beiden Länder haben dieselbe Währung, den Schweizer Franken. Dieser gilt als die stabilste Währung der Welt. Liechtenstein und Schweiz sind zwei der wenigen westeuropäischen Staaten, die sich bis heute weigern, der EU beizutreten.
Die grösste Liechtensteiner Bank ist die LGT Group. Sie wurde vor über 90 Jahren von der Fürstenfamilie gegründet und wird bis heute von ihr kontrolliert und geführt. Ende 2016 verwalteten die Liechtensteiner Banken etwa 235 Milliarden Franken (Quelle). Die LGT Group verwaltete 2016 etwa 150 Milliarden Franken (Quelle). Somit wurde 2016 mehr als die Hälfte der Vermögensverwaltung der Liechtensteiner Banken von der LGT Group bzw. der Fürstenfamilie kontrolliert. Die LGT Group stand im Zentrum der Liechtensteiner Steueraffäre.
Ende 2021 verwaltete die LGT Group 285 Milliarden Franken, also mehr als 300 Milliarden US-Dollar. (Quelle) Sie ist nach eigenen Angaben die weltweit grösste Privatbank und Asset Management-Gruppe, die sich vollständig in Familienbesitz befindet. Somit ist die Fürstenfamilie auch eine erfolgreiche Bankiersfamilie. Familienmitglieder arbeiten auch für andere Banken. Das Vermögen der Fürstenfamilie wird von 5 bis auf 7,2 Milliarden US-Dollar geschätzt (Quelle: 1 und 2).
Die LGT Group ist Partner des Weltwirtschaftsforums (Stand: 27.3.2023). Erbprinz Alois von Liechtenstein besuchte mehrfach das jährliche Treffen des Weltwirtschaftsforums.
Die Regierung von Liechtenstein besitzt mehr als die Hälfte der Anteile an der Liechtensteinischen Landesbank, die sich auch auf Vermögensverwaltung konzentriert. 2019 verwaltete sie 72 Milliarden Franken (etwa 80 Milliarden US-Dollar).
Maximilian von Liechtenstein (*1969) leitete die LGT Group. Er arbeitete für die US-amerikanische Grossbank JPMorgan. (Quelle)
Constantin von Liechtenstein (*1972) arbeitete für Brown Brothers Harriman. (Quelle) Sie gilt als die führende Privatbank der USA. Sie wurde 1931 von den Familien Harriman und Brown gegründet.
Bemerkenswerte Familienmitglieder
Karl Borromäus von Liechtenstein (1730-1789) war Freimaurer. Er war auch Ordensprotektor der „Asiatischen Brüder“. (Quelle: 1 und 2) Die Asiatischen Brüder, die aber keine Asiaten waren, sondern aus dem deutschsprachigen Raum kamen, waren eine Splittergruppe der Rosenkreuzer, die 1782 einen eigenen Orden bildete. Juden war der Beitritt gestattet, was zu dieser Zeit bei den deutschen Freimaurern und Rosenkreuzern kaum vorkam. Der Orden war im Gegensatz zu den Freimaurern nicht christlich orientiert, sondern wandte sich der „Echten Religion“ zu, die sie Mago Cabala nannten. Auf den beiden höchsten Ordensstufen befasste man sich mit Geisterbeschwörung. Gotteslästerern war der Eintritt aber angeblich untersagt. Genauso nahm man keine Personen mit anti-adliger Einstellung auf. „Wer die heiligen Rechte der Könige und Fürsten, die das Bild des Ewigen auf Erden sind, nur im Geringsten verletzt“ galt als nicht aufnahmefähig. (Quelle) Den Asiatischen Brüdern waren also die „heiligen Rechte“ des Hochadels sehr wichtig. Das liegt vermutlich daran, dass Hochadlige sowie sonstige Adlige die Bruderschaft führten. Neben Freimaurern waren auch mehrere Illuminaten bei den Asiatischen Brüdern vertreten.
Erbprinz Alois von Liechtenstein (*1968) war an der Royal Military Academy Sandhurst. Sie ist die wohl elitärste Militärakademie der Welt. Viele Königsfamilien schicken einzelne Söhne nach England an diese Akademie. Vermutlich erlernen sie dort Kenntnisse über Kriegsführung sowie Verwaltung und Kontrolle von Militär und Geheimdiensten. Neben vielen britischen Adligen waren fast alle noch amtierenden Königsfamilien der Welt an der Akademie vertreten. Hier eine nicht vollständige Liste der bemerkenswerten Absolventen.
Nach der Liste von Kevin Dowling war Fürst Hans-Adam II. und sein Vater Mitglied der Stiftung „The 1001: A Nature Trust“. Diese aus Adligen und Milliardären bestehende Stiftung kontrolliert den WWF.
Erbprinz Alois und sein Vater, Fürst Hans-Adam II., haben Kontakt zu allen noch amtierenden europäischen Königsfamilien. Mitglieder der Fürstenfamilie trafen auch Mitglieder der Königsfamilien von Saudi-Arabien, Japan, Thailand und Kambodscha. Sie kennen auch die ehemalige österreichische Königsfamilie, mit der sie schon seit 700 Jahren eng verbunden sind. Hans-Adam II. besuchte die Queen bei ihrem 60-jährigen Jubiläum der Thronbesteigung. Es waren 58 Könige zu Gast (Quelle). Das Haus Liechtenstein heiratet immer noch in Hochadelsfamilien, was weiter unten erläutert wird.
Stefan von Liechtenstein (*1961) war liechtensteinischer Botschafter in Deutschland und der Schweiz. Er arbeitete für die Schweizer Grossbank UBS. Derzeit ist er Botschafter beim Vatikan. Er ist Vorsitzender des deutsch-amerikanischen IT-Unternehmens Augustus Intelligence, das 2021 Insolvenz meldete. Das Unternehmen konzentriert sich auf künstliche Intelligenz. Augustus Intelligence ist noch mit mindestens zwei weiteren deutschen Adligen verbunden, nämlich mit dem Expolitiker Karl-Theodor zu Guttenberg und dem Investor August François von Finck. Kai Diekmann, der ehemalige Chefredakteur der Bild-Zeitung, investierte in Augustus Intelligence. Der Jungpolitiker Philipp Amthor betrieb Lobbyarbeit für das Unternehmen. (Quelle: 1 und 2). Augustus Intelligence ist mit August Hanning und Hans-Georg Maaßen verbunden, zwei ehemalige hochrangige Geheimdienstler. (Quelle) Wolfgang Haupt, der Gründer von Augustus Intelligence, starb bei einem Helikopterabsturz. Es gibt Hinweise, die darauf hindeuten, dass es ein Attentat war. (Quelle)
Fürst Hans-Adam II. war oder ist immer noch Mitglied der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft.
Nikolaus von Liechtenstein (*1947) vertritt Liechtenstein bei der EU und bei internationalen Organisationen. Er war Botschafter im Königreich Belgien und kannte somit vielleicht die belgische Königsfamilie. Er war auch Botschafter beim Heiligen Stuhl. (Quelle)
Vatikanverbindung
Die Fürstenfamilie ist traditionell mit dem Kirchenstaat verbunden. 2017 wurde das Fürstenpaar zu einer Privataudienz im Vatikan beim derzeitigen Papst Franziskus empfangen (Mitglied des Jesuitenordens). Der Taufpate von Fürst Hans-Adam II. war Papst Pius XII. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung Liechtensteins ist katholisch. (Quelle)
Die römisch-katholische Kirche ist die offizielle Staatsreligion in Liechtenstein. Somit ist das Fürstentum eines der wenigen europäischen Länder, in denen es keine Trennung von Staat und Kirche gibt.
Im Jahr 1916 hatte der Vatikan den Plan entworfen, seinen Sitz nach Liechtenstein zu verlagern, der der neue Kirchenstaat werden sollte mit dem Papst als Herrscher. Der damalige Fürst Johann II. von Liechtenstein wäre damit einverstanden gewesen. Der Plan wurde letztendlich aber nicht umgesetzt. (Quelle)
Vatikanorden
Viele Mitglieder der Fürstenfamilie waren Mitglied des Malteserordens, ein alter Vatikanorden. Viele waren Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies. (Quelle) Dieser gilt als einer der bedeutendsten Ritterorden. Er untersteht nicht dem Vatikan, aber er wird traditionell vom katholischen Hochadel geführt. Der Orden untersteht den Königsfamilien von Spanien und Österreich.
Mehrere der heutigen Familienmitglieder erhielten Auszeichnungen vom Malteserorden. Wilhelm von Liechtenstein (1922-2006) war von 1990 bis zu seinem Tod der Grossprior des Malteserordens in Österreich. Zu seiner Beerdigung kamen über 200 Ordensmitglieder, darunter die Führung des Ordens. (Quelle)
Der derzeitige Erbprinz traf 2011 Matthew Festing, den damaligen Grossmeister des Malteserordens. Die beiden verliehen sich gegenseitig einen Orden. Auch Politiker aus Liechtenstein haben Kontakt zum Malteserorden. (Quelle) Die Fürstenfamilie stellte 2013 dem Malteserorden den Gartenpalast für eine Veranstaltung zu Verfügung, bei der Spenden für den Orden gesammelt wurden und der Grossmeister Matthew Festing dabei war. Der damalige österreichische Bundespräsident Heinz Fischer war ebenfalls da. (Quelle) Fischer erhielt übrigens eine Auszeichnung vom Malteserorden. (Quelle)
Fürst Franz Joseph II. (1906-1989) wurde vom Papst mit dem Piusorden ausgezeichnet. (Quelle) Franz und seine Frau waren Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, ein Vatikanorden. (Quelle) Mehrere Mitglieder des Ordens sind und waren Bürger aus Liechtenstein. Auch der Lazarus-Orden, ebenfalls ein Vatikanorden, hat Mitglieder in Liechtenstein. (Quelle)
Vincenz von Liechtenstein (1950-2008) war österreichischer Politiker bei der Partei ÖVP, die meiner Meinung nach unter dem Einfluss der Vatikanelite steht. Prinz Vincenz war Mitglied des Opus Dei. Übrigens galt der hochrangige ÖVP-Politiker Alois Mock als wichtiger Unterstützer des Opus Dei. Einer der wichtigsten Unterstützer in Österreich war der langjährige Wiener Erzbischof Franz König (ein Kumpel von Papst Johannes Paul II.). (Quelle) Das Opus Dei ist eine vatikanverbundene Organisation, die Teil von Verschwörungstheorien ist (mehr dazu im Beitrag zum Opus Dei).
Bemerkenswerte Heiraten
Das Haus Liechtenstein heiratete in der ersten Hälfte des Zweiten Jahrtausends in viele Adelsfamilien, aber in keine Herrscherfamilien. Erst seit dem 18. Jahrhundert heirateten sie nach und nach in mächtigere Hochadelsfamilien und fanden so Anschluss an den inneren Kreis der Hochadelselite. Sie sind über Heiraten vor allem mit der katholischen Adelselite verbunden.
Das Haus Liechtenstein heiratete in den letzten 150 Jahren dreimal in die österreichische Königsfamilie. Die Familie ist bis heute im Malteserorden (alter Vatikanorden) vertreten und gilt als sehr angesehen im Orden.
Nikolaus von Liechtenstein (*1947) heiratete in die Königsfamilie von Luxemburg. Luxemburg ist wie Liechtenstein eine gefragte Steueroase.
Stefan von Liechtenstein (*1961) heiratete in die deutsche Uradelsfamilie Thun und Hohenstein. Graf Galeas von Thun und Hohenstein war von 1905 bis 1931 Grossmeister des Malteserordens.
Das Haus Liechtenstein heiratete in den letzten 200 Jahren viermal in die ungarische Adelsfamilie Esterházy. Graf János Esterházy de Galántha gehört derzeit zur Führung des Malteserordens.
Der derzeitige Erbprinz Alois von Liechtenstein (*1968) heiratete in die nicht amtierende Königsfamilie von Bayern, die ebenfalls im Malteserorden vertreten ist. Die Familie kommt aus der Uradelsdynastie Wittelsbach. Die Wittelsbacher waren lange Zeit die Königsfamilie der deutschen Provinz Bayern und stellten Könige von noch weiteren Ländern. Sie sind schon seit Jahrhunderten mit dem Kirchenstaat verbunden. Die Frau von Erbprinz Alois kommt mütterlicherseits aus dem schwedischen Familienzweig des schottischen Douglas Clans.
Das Haus Liechtenstein heiratete in den letzten 350 Jahren dreimal in die Adelsfamilie Löwenstein-Wertheim, die ein Seitenzweig der Wittelsbacher ist. Die Familie Löwenstein-Wertheim war auch in den letzten 100 Jahren im Malteser- und Jesuitenorden sowie im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem vertreten, drei vatikanverbundene Orden. Die Familie stellte drei Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Das Zentralkomitee ist ein Zusammenschluss katholischer Interessensvertreter in Deutschland.
Vincenz von Liechtenstein (1950-2008), der Mitglied des Opus Dei war, heiratete in die französische Adelsfamilie Cossé-Brissac. Diese gehört zusammen mit den Hochadelsfamilien Bourbon und Orléans zur Führung des Ordens des Heiligen Lazarus. Der Vatikanorden wurde 1910 gegründet und ist ein Nachfolgerorden des Lazarus-Ordens, der vom 12. bis 19. Jahrhundert aktiv gewesen war. Die Hochadelsfamilien Bourbon und Orléans sind zwei der drei nicht amtierenden Königsfamilien von Frankreich. Gundakar von Liechtenstein (*1949) heiratete die Tochter des Oberhauptes der Hochadelsfamilie Orléans.
Barbara von Liechtenstein (*1942) heiratete in die nicht amtierende Königsfamilie von Serbien (Haus Karađorđević).
Friedrich von Liechtenstein (1871-1959) heiratete eine Gräfin aus der ungarisch-österreichischen Uradelsfamilie Apponyi. Das bekannteste Familienmitglied wäre Geraldine von Apponyi (1915-2002), die in die albanische Königsfamilie heiratete und dadurch Königin von Albanien wurde.
Charlotte von Liechtenstein (*1953) heiratete den rhodesischen Aussenminister Pieter Kenyon van der Byl. Dieser besuchte regelmässig Treffen von Le Cercle (Quelle). Das geheime Elitennetzwerk ist fest mit den Geheimdiensten verbunden und wurde von der katholischen Elite gegründet, darunter von Mitgliedern des Malteserordens.
Das Haus Liechtenstein heiratete in den letzten 50 Jahren zweimal in die deutsche Uradelsfamilie Waldburg-Zeil, die traditionell mit dem Kirchenstaat verbunden ist. Erich von Waldburg zu Zeil-Trauchburg ist das derzeitige Familienoberhaupt und Mitglied des Malteserordens. Er und seine Familie sind an deutschen Zeitungen und Radiosendern beteiligt. Im Jahr 2001 waren sie noch Milliardäre und zählten zu den 40 reichsten Deutschen (Quelle). Im Jahr 2014 wurde das Vermögen auf 650 Millionen Euro geschätzt (Quelle).
Johann von Liechtenstein (1914-2004) heiratete in die deutsche Adelsfamilie Thurn und Taxis, die heute noch im Malteserorden vertreten ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte sie zu den reichsten Familien Deutschlands (Quelle). Heute sind sie Milliardäre (Quelle: 1 und 2).
Marie von Liechtenstein (1914-2011) heiratete in die deutsche Uradelsfamilie Eltz. Der katholische Priester Johannes zu Eltz (*1957) ist der derzeitige Stadtdekan von Frankfurt. Er war an Jesuitenuniversitäten, die eng mit dem Vatikan verbunden sind. Jakob zu Eltz (1921-2006) vertrat den Malteserorden in Deutschland. Als sich Kroatien 1991 unabhängig von Jugoslawien machte, trat Jakob zu Eltz in die kroatische Politik ein. Die katholische Kirche bzw. der Vatikan ist noch immer sehr einflussreich in Kroatien (Quelle). Jakob zu Eltz war ein Grossvater des deutschen Expolitikers und Lobbyisten Karl-Theodor zu Guttenberg, der deutscher Verteidigungsminister war.
Franziska von Liechtenstein (1930-2006) heiratete einen Grafen aus der deutschen Uradelsfamilie Spee, die heute noch im Malteserorden vertreten ist.
Louisanne von Liechtenstein (1907-1994) heiratete in die deutsche Uradelsfamilie Galen. Der CDU-Politiker Christoph Bernhard von Galen (1907-2002) verkehrte im Vatikan.
Georg von Liechtenstein (1911-1998) heiratete die Tochter des damaligen Oberhauptes der deutschen Hochadelsfamilie Württemberg. Das Haus Württemberg war früher die Königsfamilie der deutschen Provinz Württemberg und brachte mehrere Freimaurer hervor. Karl Aloys von Liechtenstein (1878-1955) heiratete ebenfalls in das Haus Württemberg. Gundakar von Liechtensteins (*1949) Frau kam mütterlicherseits auch aus dem Haus Württemberg.
Das Haus Liechtenstein heiratete in den letzten 200 Jahren viermal in die böhmische Uradelsfamilie Lobkowitz. Der böhmische Adel ist traditionell mit der österreichischen Königsfamilie verbunden, die früher über Böhmen herrschte. Böhmen macht das heutige Tschechien aus. Mitglieder der Lobkowitz Familie sind in der tschechischen Politik. Es sind immer noch böhmische Adelsfamilien in der tschechischen Politik vertreten, manche auch in hohen Positionen. Beispielsweise der Aussenminister Karel Schwarzenberg, der das Oberhaupt der Uradelsfamilie Schwarzenberg ist. Er besuchte das Bilderberg-Treffen (Quelle). Das Haus Liechtenstein heiratete in letzten 200 Jahren zweimal in die Familie Schwarzenberg.
Adelheid von Liechtenstein (*1981) heiratete in die böhmisch-österreichische Adelsfamilie Coudenhove-Kalergi. Graf Richard Coudenhove-Kalergi gründete 1923 die Paneuropa-Union und war bis zu seinem Tod 1972 deren Präsident. Die Paneuropa-Union ist die älteste europäische Einigungsbewegung und plante die Gründung der europäischen Wirtschaftsunion. Richard war ein Vertrauter von Otto von Habsburg aus der ehemaligen Königsfamilie Österreichs (Quelle). Seit Richards Tod wird die Paneuropa-Union von den Habsburgern geführt. Richard war Freimaurer (Quelle). Der Mann von Adelheid von Liechtenstein war mütterlicherseits ein Nachfahre von einflussreichen Kolonialfamilien aus den USA. Zu seinen Vorfahren gehörten die Kolonialfamilien Lee, Vanderbilt, Carter, Calvert und Bowie.
Übrigens: Nikolaus von Liechtenstein ist derzeit Präsident der Stiftung „European Society Coudenhove Kalergi“, die mit der Paneuropa-Union verbunden ist. Derzeit gehört das Oberhaupt der Habsburger und der ehemalige spanische König Juan Carlos zur Stiftung. Weitere bemerkenswerte Mitglieder wären die ehemalige deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der Adlige Dominik Coudenhove-Kalergi und Jean-Claude Juncker, der ehemalige Präsident der EU-Kommission. (Stand: 29.1.2022) (Quelle) Der österreichische Politiker Alois Mock (mit dem Opus Dei verbunden) war Präsident der Stiftung. (Quelle)
Eugen von Liechtenstein (*1939) heiratete in die österreichische Adelsfamilie Goëss. Die österreichische Milliardärin Heidi Horten heiratete ebenfalls in die Goëss Familie (Quelle). Übrigens verkehrte Heidi im Zeitraum 2004 mit den österreichisch-deutschen Milliardärsfamilien Porsche, Piëch und Flick (Quelle).
Anna von Liechtenstein (*1970) heiratete in die österreichische Adelsfamilie Kottulinsky. Der ÖVP-Politiker Kunata Kottulinsky (1914-2004) gehörte zur Führung der österreichischen Industriellenvereinigung, welche die Interessen der österreichischen Wirtschaft vertritt. Er war auch Vizepräsident der österreichischen Zentralbank.
Karoline von Liechtenstein (1836-1885) heiratete in die deutsche Uradelsfamilie Schönburg. Der deutsche Journalist Graf Alexander von Schönburg-Glauchau gehörte zur Führung der Bild Zeitung, die meistgelesene Zeitung Deutschlands.
Fürst Franz I. von Liechtenstein (1853-1938) heiratete eine Tochter des österreichisch-jüdischen Geschäftsmanns Wilhelm Gutmann, der ein führender Kohleunternehmer in Österreich-Ungarn war und in den Adel aufgenommen wurde. Die Frau von Franz hatte eine Schwester, die in die britisch-jüdische Montefiore Familie heiratete (die Montefiores heirateten auch in die Rothschild Familie). Die Gutmann Familie gründete und kontrollierte früher die Bank Gutmann. Die österreichische Privatbank verwaltet derzeit über 26 Milliarden Euro (etwa 30 Milliarden US-Dollar).
Philipp von Liechtenstein (1837-1901) heiratete eine Tochter des österreichisch-jüdischen Bankiers Moritz Todesco, der in den österreichischen Adel aufgenommen wurde.
Nora von Liechtenstein (*1950) heiratete einen spanischen Markgrafen.
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Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.
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