Haus Braganza

Die portugiesische Hochadelsfamilie Braganza war von 1640 bis 1853 die Königsfamilie Portugals. Ein Familienzweig war von 1822 bis 1889 die Kaiserfamilie Brasiliens.

Abstammung

Sie stammen von den beiden portugiesischen Königsfamilien ab, die in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausend über Portugal herrschten.

Alfonso von Braganza (1377-1461) war der Begründer der Hochadelsdynastie Braganza. Er gilt als ein unehelicher Sohn des portugiesischen Königs Johann/João I.. König Johann war der Begründer der Adelsdynastie Avis, die von 1385 bis 1580 den portugiesischen Thron besetzte. In dieser Zeit gab es viele Heiraten zwischen den Familien Braganza und Avis. König Johann war wiederum ein Sohn des portugiesischen Königs Peter/Pedro I.. Dieser kam aus der Adelsdynastie Burgund, die vor der Avis Familie über Portugal geherrscht hatte. Das Haus Burgund gründete 1139 das Königreich Portugal und stellte die ersten neun Könige des Landes. Das Haus Burgund war ein Familienzweig der Kapetinger, eine der wichtigsten Hochadelsdynastien. Das Haus Braganza gehört somit zu den Nachfahren der Kapetinger.

Die brasilianische Kaiserfamilie und die Freimaurerei

Portugal begann im 15. Jahrhundert das erste Kolonialreich zu bilden. Im 15. und 16. Jahrhundert war Portugal dadurch die führende See- und Handelsmacht. Ab dem 17. Jahrhundert konnte sich Portugal nicht mehr gegen die konkurrierenden Kolonialmächte durchsetzen. Ab 1640 herrschte die Braganza Familie über Portugal. Die wichtigste Kolonie ihres Reiches war Brasilien. 1822 wurde die Kolonie Brasilien in ein Kaiserreich umgewandelt, das von Peter/Pedro I. beherrscht wurde. Er kam aus der Braganza Familie und war auch König von Portugal. Pedro war Freimaurer und wurde 1822 Grossmeister der brasilianischen Freimaurer (Quelle: 1 und 2). Sein Sohn Pedro II. wurde der nachfolgende Kaiser von Brasilien. Pedro II. war, soviel bekannt ist, kein Freimaurer. In den 1870er Jahren kam es in Brasilien zu einem Konflikt zwischen den Freimaurern und der katholischen Kirche, der zu einer ernsten Staatsangelegenheit wurde (Quelle). Pedro II. stellte sich auf die Seite der Freimaurer (Quelle). 1889 wurde die brasilianische Monarchie durch eine Revolution abgeschafft und der Kaiser ging ins Exil. Daraufhin wurde Deodoro da Fonseca der erste Präsident von Brasilien. Fonseca hatte sich am Sturz des Kaisers beteiligte. Er war aber paradoxerweise Monarchist. In seiner Zeit als Präsident war er zugleich Grossmeister der brasilianischen Freimaurer (Quelle). Sein Neffe Hermes da Fonseca wurde ebenfalls Präsident und Freimaurer. Nach Angaben der Freimaurer-Grossloge Brasiliens waren zwölf brasilianische Präsidenten Freimaurer (Quelle).

Banken

Die portugiesische Königsfamilie gründete 1808 die Banco do Brasil, die erste Bank Brasiliens. Sie besteht bis heute und war 2020 die grösste südamerikanische Bank. Sie befindet sich zur Hälfte im Besitz des brasilianischen Staates. Die brasilianische Kaiserfamilie gründete 1861 die Caixa Economica Federal, ebenfalls eine der führenden brasilianischen Banken. 2020 war sie die drittgrösste südamerikanische Bank. Sie gehört ebenfalls dem brasilianischen Staat.

Die portugiesische Königsfamilie gründete 1846 die Banco de Portugal, die seither die portugiesische Zentralbank ist (viele europäische Zentralbanken wurden vom Hochadel gegründet).

Das Haus Braganza in den letzten 50 Jahren

Heutige portugiesische Königsfamilie

Duarte Braganza (*1945) ist das derzeitige Familienoberhaupt der nicht amtierenden Königsfamilie Portugals. Bei seiner Hochzeit waren Mitglieder folgender Königsfamilien anwesend: Spanien, Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Italien, Bulgarien, Neapel und Württemberg (die letzten fünf sind nicht amtierende Königsfamilien). Auch Mitglieder der Hochadelsfamilie Orléans waren anwesend (eine der drei nicht amtierenden Königsfamilien Frankreichs). Weitere Gäste der Hochzeit waren der südafrikanische König Goodwill Zwelithini, der portugiesische Präsident Mario Soares, der portugiesische Premierminister Anibal Cavaco Silva und Mitglieder der deutschen Hochadelsfamilie Thurn und Taxis. (Quelle: 1, 2, 3)

Duarte besuchte die russische Zarenfamilie in Moskau. Das portugiesische und das russische Königshaus sind schon seit mehr als 200 Jahren freundschaftlich verbunden (Quelle). Duarte traf den britischen Prinzen Charles (Foto).

Duarte war auf der Beerdigung des Milliardärs Américo Amorim, der als der reichste Portugiese galt (Quelle). Die Amorim Familie ist Hauptaktionär des Energiekonzerns Galp, eines der grössten portugiesischen Unternehmen. Galp konzentriert sich auffällig stark auf ehemalige portugiesische Kolonien. Américo Amorim traf die angolanische Milliardärin Isabel dos Santos, die ihn sehr schätzte (Quelle). Ihr Vater war von 1979 bis 2017 Präsident von Angola. Angola war noch bis 1975 eine portugiesische Kolonie.

Übrigens machte auch der verstorbene portugiesische Milliardär António Champalimaud ein Grossteil seines Vermögens mit Geschäften in den ehemaligen portugiesischen Kolonien Angola, Mosambik und Brasilien (Quelle).

Francisco Pinto Balsemão (*1937) war von 1981 bis 1983 Premierminister Portugals. Er ist ein Ururenkel des brasilianischen Kaisers Peter I. aus dem Haus Braganza (Quelle). Balsemão ist Gründer und Vorsitzender von Impresa, einer der wichtigsten Medienkonzerne Portugals. Er war mehr als 30 Jahre in der Führung der Bilderbergtreffen. Nachdem er aus der Bilderberggruppe ausgetreten war, gründete er ein eigenes Eliteforum für die portugiesische Elite. Auch ein Mitglied der oben erwähnten Milliardärsfamilie Amorim gehört zu diesem Forum. (Quelle)

Prinz Miguel von Braganza ist Mitgründer und königlicher Beschützer der „Royal Confraternity of Saint Teotonio“ (RCST), eine christliche Bruderschaft, die von Mitgliedern des Klerus und der internationalen Hocharistokratie geführt wird. Zur RCST gehören Königsfamilien aus Europa, Afrika, Naher Osten und Asien (mehr dazu im Beitrag zur RCST).

Vatikanverbindung

Das Haus Braganza ist traditionell katholisch. Portugal wurde in den letzten 1000 Jahren von katholischen Königen regiert. Über 80 Prozent der portugiesischen Bevölkerung gehört der katholischen Kirche an. Das Haus Braganza ist bis heute mit dem Vatikan verbunden.

Das derzeitige Familienoberhaupt ist Duarte Braganza. Sein Taufpate war Papst Pius XII.. Duarte und sein Bruder Miguel sind Mitglied des Konstantinordens (Quelle). Der vatikanverbundene Orden wurde der Legende nach im Jahr 313 vom römischen Kaiser Konstantin I. gegründet. 

Duarte ist Mitglied des Malteserordens, ebenfalls ein alter Vatikanorden. Duarte nahm 1999 an einem Treffen des Ordens Teil, bei dem die Ordensführung und der damalige Papst Johannes Paul II. anwesend waren (Quelle).

Alfonse von Portugal, der im 12. Jahrhundert lebte, war Grossmeister des Malteserordens (der Orden hiess damals noch Johanniterorden). (Quelle) Sein Vater Alfons I. war der erste portugiesische König und Begründer des Königreiches Portugal.

Freimaurerei

Da Portugal unter starkem Einfluss des Vatikans stand, hatten die Freimaurer grosse Mühe sich in Portugal zu etablieren (der Vatikan und die Freimaurer waren lange Zeit verfeindet). Die ersten Freimaurerlogen in Portugal wurden in den 1730er Jahren von Briten gegründet. Bereits 10 Jahre später wurden die Freimaurer in Portugal verfolgt. Dies geschah auf Anweisung des portugiesischen Königs Johann/João V. aus dem Haus Braganza und wurde auch von der katholischen Kirche unterstützt. Auch die nachfolgenden Könige aus dem Haus Braganza liessen die Freimaurer unterdrücken oder verfolgen. (Quelle)

Duarte Braganza (*1945), das derzeitige Familienoberhaupt, besuchte 2004 den Grande Oriente Lusitano, die älteste Freimaurer-Grossloge Portugals. Er wurde von António Arnaut eingeladen, dem damaligen Grossmeister der Grossloge. Bei dem Treffen versöhnten sich die Freimaurer mit dem Haus Braganza. 2008 sagte António Arnaut: „Heute gibt es keinen Streit zwischen der Freimaurerei und dem Haus Braganza“. Er betonte, dass einige Mitglieder der Braganza Familie in der Vergangenheit der Freimaurerei angehörten (leider ist nicht bekannt welche). Das Treffen 2004 von Duarte und den Freimaurern soll nicht nur zur Versöhnung beigetragen haben, sondern auch zur Beseitigung von Missverständnissen. Eines der „Missverständnisse“ war die Ermordung des portugiesischen Königs im Jahr 1908. Es gibt die Verschwörungstheorie, dass die Ermordung des Königs von Freimaurern geplant wurde. Grossmeister António Arnaut streitet ab, dass an dem Gerücht was dran sei. (Quelle)

Angenommen die portugiesischen Freimaurer waren wirklich für den Königsmord verantwortlich, dann hat man sich beim Treffen 2004 mit Duarte vielleicht gegenseitig entschuldigt. Die Freimaurer entschuldigten sich beim Haus Braganza für die Ermordung des Königs und das Haus Braganza entschuldigte sich dafür, dass ihre Vorfahren die Freimaurer ermorden und foltern liessen.

Heutige brasilianische Königsfamilie

Isabella Braganza (1846-1921) war die letzte Kronprinzessin Brasiliens. Sie heiratete in die französische Hochadelsfamilie Orléans. Dadurch entstand die Linie Orléans-Braganza. Die Familien Braganza und Orléans stammen von der Uradelsdynastie der Kapetinger ab. Der Grossteil der Familie Orléans-Braganza lebt heute noch in Brasilien. Mehrere studierten an der „Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro“, die von Jesuiten (Vatikanorden) gegründet wurde. Der Vatikan ist mit vielen Universitäten in Südamerika vernetzt. Mitglieder der Familie Orléans-Braganza engagieren sich für die katholische Kirche in Brasilien. Die römisch-katholische Kirche ist das führende Gotteshaus in Brasilien und mehr als die Hälfte der Bevölkerung gehört ihr an.

Mindestens zwei Mitglieder der Familie Orléans-Braganza waren mit Lily Marinho (1921-2011) befreundet (Quelle). Die Marinho Familie gilt als die reichste Familie Brasiliens und kontrolliert den grössten Medienkonzern des Landes.

Luiz Philippe Orléans-Braganza arbeitete für die US-amerikanischen Grossbanken JP Morgan und Lazard sowie für den französischen Mischkonzern Saint-Gobain (Quelle). Er kennt den derzeitigen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Als Bolsonaro bei der Präsidentenwahl 2018 kandidierte, war ursprünglich gedacht, dass Prinz Luiz Philippe sein Stellvertreter werden sollte. (Quelle)

Bertrand Orléans-Braganza (*1941) war auf dem St. Ignatius College (Colégio de Santo Inácio), das von Jesuitenpriestern geleitet wird (Quelle). Er behauptete, Brasiliens schnelles Wachstum in den zehn Jahren vor der Wirtschaftskrise 2014 sei auf seine Bemühungen zurückzuführen (Quelle). Er engagiert sich sehr für die Wiederherstellung der brasilianischen Monarchie. Er sagt, er kenne mehrere Minister, die der Monarchie freundlich gesinnt sind. Eine treue Monarchistin ist die Kongressabgeordnete Carla Zambelli, die der Bolsonaro Familie nahesteht. Bertrand Orléans-Braganza ist ein Unterstützer des derzeitigen Präsidenten Jair Bolsonaro. (Quelle) Bertrand fiel wie Präsident Bolsonaro mit rechtspopulistischen Aussagen auf. Er sagte, der Klimawandel sei ein Mythos, der von den „Roten“ und „Öko-Terroristen“ geschaffen wurde, und sei Teil einer „Verschwörung gegen unsere westliche und christliche Zivilisation“. Die Erhaltung der indigenen Völker sei eine „kommunistische Taktik“. Er bezeichnete die linke Partei PT als eine rote Sekte. Sie seien „Marxisten“, die „Brasilien in eine Sowjetrepublik verwandeln“. Er machte sich sogar die Mühe und verfasste ein ganzes Buch zu diesen Themen, aus dem Präsident Bolsonaro auf internationalen Foren zitierte. Bertrand ist der Meinung, man müsse sich wegen der Abholzung des Amazonas keine Sorgen machen. Er bezeichnete die Berichte von Sklavenarbeit auf brasilianischen Zuckerrohrplantagen als Unsinn. (Quelle: 1 und 2) Die Medienberichte über Regenwaldbrände bezeichnete er als internationale Kampagne gegen die Konservativen in Brasilien (Quelle). Er vertritt somit ziemlich offensichtlich Interessen von Plantagenbesitzern (wie Präsident Bolsonaro).

Anmerkung: Regenwälder können nicht brennen. Daher kann man bei jedem Regenwaldbrand davon ausgehen, dass das Feuer auf Menschen zurückzuführen ist. Gegen Ende der Regenzeit werden die Baumkronen und Äste von Menschen entfernt, was den Boden austrocknen lässt. Zur Trockenzeit kann man das Ganze anzünden und es entsteht Fläche, die zur Landwirtschaft genutzt werden kann. Zwar werden diese Flächen meist von Bauern bewirtschaftet, die selbst nicht viel Geld besitzen, aber man geht davon aus, dass die Strippenzieher der Landraube im Hintergrund wohlhabende Brasilianer sind, die nicht selten Kontakte zur organisierten Kriminalität haben. Vermutlich müssen die Bauern einen Teil ihres Gewinnes an die brasilianische Landräuber-Mafia abgeben oder produzieren Waren für deren Firmen. Hinzu müssen die Bauern von korrupten Beamten Urkunden besorgen, damit sie ihr zu Unrecht erlangtes Land überhaupt legal bewirtschaften können. Ich denke nicht, dass arme Bauern aus abgelegenen Gegenden Kontakte zu korrupten Beamten haben. Daher wird hier vermutlich die Mafia als Vermittler zwischen den Bauern und korrupten Beamten dienen. Auch grosse ausländische Agrarkonzerne sind mit dem Landraub in Brasilien verbunden oder haben zumindest von diesem profitiert. (Quelle) Laut einer Studie wurde zwischen 1997 und 2018 im Amazonas 116 000 Quadratkilometer des öffentlichen Waldes unrechtmässig besetzt. Das entspricht etwa der Grösse Englands. Präsident Bolsonaro hält seine schützende Hand über die Landräuber. (Quelle) Hier muss aber betont werden, dass im Zeitraum 1997 bis 2016 linke Politiker in Brasilien an der Macht waren. Diese haben sich also genauso wenig um den Schutz des Regenwaldes gekümmert und Mitglieder ihrer Parteien waren in illegale Genehmigungen von Abholzungen involviert.

Der Freizeit-Populist Bertrand Orléans-Braganza sagt schon seit Jahrzehnten, dass die Gründung der Republik Brasilien eine schlechte Idee war. Er behauptet, die Wiedereinführung der Monarchie würde Korruption und wirtschaftliche Probleme beseitigen. Ein brasilianischer Historiker, der aus Angst, die Monarchisten zu verärgern, anonym bleiben wollte, sagte der Los Angeles Times: „Monarchisten erheben sich nach Momenten schwerer Krisen und versuchen, die institutionellen Schwächen Brasiliens auszunutzen“ (Quelle). Ab 2014 kam es in Brasilien zu einer grossen Wirtschaftskrise und 2016 kam eine politische Krise hinzu: die Amtsenthebung von Präsidentin Dilma Rousseff und später noch die Verurteilung des Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva.

Alberto Orléans-Braganza (*1957) ist im brasilianischen Finanzwesen tätig. Er übernahm eine führende Rolle bei der Privatisierung der brasilianischen Stahl- und Chemieindustrie und bei der Privatisierung des brasilianischen Konzerns Vale (einer der weltweit grössten Bergbaukonzerne). Bei der Privatisierung des brasilianischen Telekommunikationssektors vertrat Alberto den Grosskonzern des mexikanischen Multimilliardärs Carlos Slim. (Quelle)

Maritza Orleans-Braganza ist Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, ein Vatikanorden. Übrigens ist auch die brasilianische Milliardärin Dulce Pugliese de Godoy Bueno Mitglied des Ordens. (Quelle)

Antonio Orleans-Braganza (*1950) ist Mitglied des Malteserordens (Foto).

Rafael Orleans-Braganza studierte an der „Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro“, die von Jesuiten gegründet wurde. Er arbeitete für Anheuser-Busch Inbev, der grösste Bierkonzern der Welt. (Quelle)

João Maria Orléans-Braganza (1916-2005) war Vizepräsident der brasilianischen Fluggesellschaft Panair do Brasil (Quelle). Er und sein Vater waren in den 1930er Jahren Mitglied der „Ação Integralista Brasileira“, eine nicht mehr existente faschistische Partei in Brasilien (Quelle).

Bemerkenswerte Heiraten

Das Haus Braganza heiratete in viele Hochadelsfamilien. Ich hab hier nur die wichtigsten Heiraten aufgelistet.

Bemerkenswerte Heiraten der portugiesischen Königsfamilie

Die portugiesische Prinzessin Maria (1538-1577) kam mütterlicherseits aus der Braganza Familie. Sie heiratete in die italienische Adelsfamilie Farnese. Die nicht mehr existente Adelsfamilie gehörte zum päpstlichen Adel. Marias Ehemann, Alexander (Alessandro) Farnese, war ein Urenkel von Papst Paul III.. Marias Sohn Ranuccio heiratete in die italienische Adelsfamilie Aldobrandini, die ebenfalls zum päpstlichen Adel gehört und einen Papst stellte.

Die portugiesischen Könige Alfons VI. (1643-1683) und Peter II. (1648-1706) heirateten beide dieselbe Frau. Sie kam aus der italienischen Uradelsfamilie Savoyen, die später im 19. Jahrhundert zur italienischen Königsfamilie aufstieg.

Maria Barbara Braganza (1711-1758) heiratete den spanischen König Ferdinand VI.. Der König kam aus dem Haus Bourbon, das noch heute den spanischen Thron besetzt und wie das Haus Braganza von der Uradelsdynastie der Kapetinger abstammt. Der portugiesische König Joseph/José I. (1714-1777) heiratete eine Tochter von Philipp V.. Dieser war der erste spanische König aus dem Haus Bourbon und wurde in das französische Königshaus geboren. Er heiratete in die oben erwähnten italienischen Adelsfamilien Savoyen und Farnese. Noch viele weitere Mitglieder der Braganza Familie heirateten in die spanische Königsfamilie aus dem Haus Bourbon. Die beiden Familien kontrollierten zu Kolonialzeiten fast das gesamte Südamerika.

Der Ehemann von Mariana Victoria Braganza (1768-1788) kam väterlicherseits aus der spanischen Königsfamilie. Seine Mutter kam aus der sächsischen Königsfamilie und ihr Vater herrschte auch über Polen und Litauen. Ihr Bruder Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen war Freimaurer (Quelle). Durch die Heirat der portugiesischen Prinzessin Mariana Victoria mit dem spanischen Prinzen entstand die Linie Bourbon-Braganza. María Cristina Bourbon-Braganza (1913-2002) heiratete den bolivianischen Unternehmer Antenor Patiño. Sein Vater Simón Patiño war der führende Unternehmer in der bolivianischen Zinnindustrie und gehörte zu den reichsten Männern der Welt. Bolivien war früher eine spanische Kolonie und wurde damals von der spanischen Königsfamilie kontrolliert. Marías und Patinos Tochter heiratete den britischen Investor James Goldsmith, der mit der Rothschild Familie befreundet war.

Die portugiesische Königin Maria II. (1819-1853) heiratete in erster Ehe den französischen Adligen Auguste de Beauharnais. Sein Vater Eugène war ein Stiefsohn des französischen Kaisers Napoleon. Eugène wurde 1805 Vizekönig von Italien, das damals unter Napoleons Herrschaft geriet. Eugène war Freimaurer. Er war Mitgründer und erster Grossmeister des Grande Oriente d’Italia, der bis heute die führende Grossloge der italienischen Freimaurer ist (Quelle: 1 und 2). Eugène war Mitgründer und erster Grosskommandant (Vorsitzender) des Obersten Rates der italienischen Freimaurer (Quelle). Nur Freimaurer, die den 33. Grad erreichen (der höchste Freimaurergrad), können dem Obersten Rat beitreten. Inzwischen besitzen viele Länder einen Obersten Rat (Supreme Council), der die Freimaurerei im jeweiligen Land führt. Eugène hatte eine Tochter, die den ersten brasilianischen Kaiser Peter I. (Freimaurer) aus dem Haus Braganza heiratete.

Die portugiesische Königin Maria II. (1819-1853) heiratete in zweiter Ehe den deutschen Adligen Ferdinand Sachsen-Coburg-Gotha. Ab da besetzte das Haus Sachsen-Coburg-Gotha den portugiesischen Thron. Die nachfolgenden Könige waren Nachkommen von Maria und Ferdinand und hatten somit auch Blut der Familie Braganza in sich. 1910 wurde die Monarchie in Portugal abgeschafft.

Der portugiesische König Johann/João V. (1689-1750) heiratete eine Tochter des deutsch-römischen Kaisers Leopold I. aus der österreichischen Königsfamilie (Haus Habsburg). Maria Theresia (1855-1944) heiratete ebenfalls in die österreichische Königsfamilie.

Maria Anna Braganza (1861-1942) heiratete den luxemburgischen Herrscher Wilhelm IV. (Haus Nassau).

Katharina Braganza (1638-1705) heiratete den britischen König Karl/Charles II. aus dem schottischen Stewart Clan.

Maria Antónia Braganza (1903-1973) heiratete den US-Amerikaner Sidney Ashley Chanler. Er war ein Nachkomme der Kolonialfamilien Winthrop, Stuyvesant und Ward, die bereits vor der Gründung der USA zur Elite der dortigen Kolonien gehörten. Er hatte auch Blut der US-amerikanischen Astor Familie in sich, eine der reichsten Familien des 19. Jahrhunderts.

Das portugiesische Königshaus aus dem Haus Braganza heiratete in bedeutende deutsche Adelsfamilien, darunter Thurn und Taxis, Wittelsbach und Löwenstein-Wertheim. Sie heirateten in mehrere spanische Adelsfamilien.

Bemerkenswerte Heiraten der brasilianischen Kaiserfamilie

Sie heirateten mehrfach in die Königsgeschlechter Bourbon-Sizilien und Orléans.

João Maria Orléans-Braganza (1916-2005) heiratete eine Ägypterin, die mit der ägyptischen Königsfamilie (Haus Muhammad-Ali) und der iranischen Herrscherfamilie (Haus Pahlavi) verwandt ist.

Eleonora Orléans-Braganza (*1953) und ihr Bruder Antonio (*1950) heirateten in die belgische Adelsfamilie Ligne. Ihr Ehepartner kommen mütterlicherseits aus der luxemburgischen Herrscherfamilie. Die Ehepartner haben eine Schwester (Sophie), deren Schwiegermutter in die Rothschild Familie heiratete.

Der erste brasilianische Kaiser heiratete in die österreichische Königsfamilie.

Maria Gloria Orléans-Braganza (*1946) heiratete in erster Ehe das derzeitige Oberhaupt der nicht amtierenden Königsfamilie von Serbien (Haus Karađorđević). In zweiter Ehe heiratete sie einen spanischen Herzog.

Pedro Henrique Orléans-Braganza (1909-1981) heiratete in die nicht amtierende Königsfamilie von Bayern.

Leopoldina Braganza (1847-1871) heiratete in einen deutschen Familienzweig der Hochadelsfamilie Sachsen-Coburg und Gotha.

Paola Maria Bourbon Orléans-Braganza (*1983) heiratete in die polnische Adelsfamilie Czetwertyński.

Pedro Alcântara Orléans-Braganza (1875-1940) heiratete in die böhmische (tschechische) Adelsfamilie Dobrženský.

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