Der schottische Clan Douglas ist mindestens 800 Jahre alt und gehört seit Anbeginn zum schottischen Adel. Im 15. Jahrhundert heirateten sie mehrfach in die damalige schottische Königsfamilie aus dem Stewart Clan. Heute ist der Douglas Clan eine der wichtigsten britischen Adelsfamilien. Sie stellten Barone, Vizegrafen, Grafen, Markgrafen und Herzöge.
Der Überlieferung nach stammen sie vom Schotten Sholto Douglas ab, der im 8. Jahrhundert gelebt haben soll. Sein Verwandter Marius Scotus soll sich mit Karl dem Grossen verbündet haben. Marius wurde in Italien sesshaft und nahm den Namen Mario Scoto an. Er soll den entführten Papst Leo III. gerettet haben (Quelle). Er heiratete in den italienischen Adel und aus seiner Familie entstand höchstwahrscheinlich die Adelsfamilie Marescotti, aus der wiederum die Ruspoli Familie hervorging, die noch heute zu den wichtigsten italienischen Adelsfamilien gehört. Die Ruspoli Familie wird in diesem Beitrag aber nicht behandelt.
Nachdem 1329 der schottische König Robert I. (aus dem Bruce Clan) starb, wurden sein Körper und seine Eingeweide sowie sein Herz getrennt bestattet, wie es damals für Monarchen üblich war. James Douglas (starb 1330), der mütterlicherseits aus dem Stewart Clan kam, wurde beauftragt das Herz des Königs in die Grabeskirche in der heiligen Stadt Jerusalem zur bringen, was sich der verstorbene König gewünscht hatte. Die Grabeskirche steht seit über 1500 Jahren an dem Ort, an dem angeblich Jesus gekreuzigt und begraben wurde. James Douglas scheiterte allerdings bei seinem Auftrag und das Herz gelangte, soviel bekannt ist, nie nach Jerusalem. Das Herz befindet sich heute im unbewohnten Melrose Kloster in Schottland, das seit fast 900 Jahren besteht und wo mehrere Mitglieder des Douglas Clans bestattet wurden.
Der Douglas Clan brachte viele britische Politiker und hochrangige Militärs hervor. Sie brachten auch Künstler, Autoren, Philosophen usw. hervor und besetzten Ämter bei schottischen Kirchen. Dieser Beitrag konzentriert sich aber auf Verbindungen des Clans zur Wirtschaftselite und zur Freimaurerei.
Douglas Clan in Grossbritannien
Freimaurerei
Die Freimaurerei entstand vermutlich in Schottland. Die schottische Freimaurergrossloge besteht seit 1736 und wurde seit Anbeginn von schottischen Clans geführt. Mehrere Mitglieder des Douglas Clans waren Grossmeister der schottischen Grossloge:
- James Douglas (1702-1768), der 14. Graf von Morton, war der vierte Grossmeister der schottischen Grossloge.
- James Sohn Sholto Douglas (1732-1774), der 15. Graf von Morton, war ebenfalls Grossmeister der schottischen Grossloge. Er heiratete in den Hamilton Clan, der mehrere schottische Grossmeister stellte.
- Sholtos Sohn George Douglas (1761-1827), der 16. Graf von Morton, wurde ebenfalls schottischer Grossmeister. Er war Lord High Commissioner der Generalversammlung der Church of Scotland, eine schottisch-presbyterianische Kirche. Das Amt des Lord High Commissioner besetzten meist Adlige, viele davon aus schottischen Clans. Mehrere davon waren Freimaurer.
- Archibald Campbell Douglas (1835-1908), der 1. Baron Blythswood aus dem Familienzweig der Douglas von Mains, und sein gleichnamiger Neffe (1870-1929) waren ebenfalls schottische Grossmeister.
(Quelle)
Die schottischen Grossmeister James und Sholto (Vater und Sohn) waren auch Grossmeister der indischen Freimaurer (Quelle: auf Seite 26). Die Freimaurerei wurde von britischen Kolonialisten nach Indien gebracht.
Der schottische Grossmeister James Douglas war auch Grossmeister der Premier Grand Lodge of England. Sie war die erste Freimaurergrossloge der Welt und wurde 1717 gegründet. (Quelle) 1813 wurde sie zur United Grand Lodge of England umgewandelt, die bis heute als eine der wichtigsten Logen der Welt gilt. Sie wird traditionell von der britischen Königsfamilie geführt (Quelle). Das britische Königshaus brachte über 20 Freimaurer hervor, darunter auch hochrangige (Quelle).
Mary Victoria Douglas-Hamilton (1850-1922) heiratete in die monegassische Fürstenfamilie. In zweiter Ehe heiratete sie in den ungarischen Adel. Ihr Vater Herzog William Hamilton war Grossmeister der schottischen Grossloge. Die Herzöge von Hamilton sind die Clan-Chefs des Hamilton Clans. Sie haben auch Blut des Douglas Clans in sich und tragen seit dem 19. Jahrhundert den Familiennamen Douglas-Hamilton. Noch weitere Grossmeister der schottischen Freimaurer waren mit dem Douglas Clan verwandt.
Der Douglas Clan war auch in schottischen Provinzlogen vertreten.
Der Familienzweig Montagu-Douglas-Scott
Jane Douglas (1701-1729), die Tochter eines Herzogs, heiratete Francis Scott, der 2. Herzog von Buccleuch. Francis war Freimaurer und einer der ersten Grossmeister der englischen Freimaurergrossloge (Quelle). Francis kam aus dem schottischen Scott Clan und sein Urgrossvater war der britische König Karl/Charles II. aus dem schottischen Stewart Clan. Francis Enkel, Herzog Henry Scott (1746-1812), heiratete in die Montagu Familie, eine der wichtigsten Familien des englischen Adels. Henrys Frau war eine Enkelin von Herzog John Montagu, einer der ersten Grossmeister der englischen Freimaurergrossloge (Quelle). Durch diese Heiraten entstand der Familienzweig Montagu-Douglas-Scott. Dieser Familienzweig hat persönlichen Kontakt zu den britischen Royals. Alice Montagu-Douglas-Scott (1901-2004) heiratete in die britische Königsfamilie.
Herzog William Montagu-Douglas-Scott (1831-1914) heiratete eine Tochter des irischen Herzogs James Hamilton von Abercorn aus dem schottischen Hamilton Clan. Herzog James und sein gleichnamiger Sohn waren Freimaurer und Grossmeister der irischen Grossloge (Quelle).
Der derzeitige Herzog von Buccleuch ist Richard Montagu-Douglas-Scott (*1954). Er ist der Clan-Chef des Scott Clans. Sein Vermögen wurde auf 213 Millionen Pfund (etwa 290 Millionen US-Dollar) geschätzt (Quelle). Er war Lord High Commissioner der Generalversammlung der Church of Scotland. Seine Patentante war Prinzessin Margaret (Schwester der heutigen Queen). Er heiratete eine Tochter des Clan-Chefs des schottischen Kerr Clans.
Viele Mitglieder des Douglas Clans wurden in den Privy Council aufgenommen, welcher der Geheimrat der britischen Königsfamilie ist. Herzog Walter Montagu-Douglas-Scott (1806-1884) war Präsident des Privy Council.
Der Familienzweig Douglas-Home
Lucy Elizabeth Montagu-Scott (1805-1877), die mütterlicherseits aus dem Douglas Clan kam, heiratete einen Grafen aus dem schottischen Home Clan. So entstand der Familienzweig Douglas-Home. Dieser Familienzweig ging wie der obere aus den Familien Douglas, Montagu, Scott und Stuart hervor. Dieser Familienzweig stellt den Clan-Chef des Home Clans. Die Familie Douglas-Home heiratete in die schottischen Clans Fraser, Murray, Dundas und Boyle sowie in die englischen Adelsfamilien Spencer, Grey und Somerset von Beaufort sowie in die Familie Montagu-Douglas-Scott.
Baron Alec Douglas-Home (1903-1995) war Präsident des Privy Council und zudem britischer Premierminister sowie Clan-Chef des Home Clans. Er war auch britischer Aussenminister und Staatssekretär für Commonwealth-Beziehungen sowie Parteichef der Konservativen Partei. Er war Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Bilderberg-Treffen und leitete somit das Elitetreffen (Quelle). Er besuchte den Economic Club von New York und hielt dort eine Rede (Quelle). Der Club lädt erlesene Gäste zum Essen ein, um über Wirtschaft und Politik zu diskutieren. Bemerkenswerte Mitglieder wären Rockefeller, Botín, Roosevelt, Agnelli und Bush.
Charles Douglas-Home (1937-1985) schrieb als Journalist für britische Zeitungen. Er kannte Baron Evelyn Baring und schrieb seine Biographie. Evelyn kam aus der Baring Familie, die schon seit 250 Jahren eine der wichtigsten britischen Bankiersfamilien ist. Nachdem der Medienmogul Rupert Murdoch 1981 die britische Zeitung The Times übernommen hatte, ernannte er 1982 Charles Douglas-Home zum Herausgeber. Charles führte die Zeitung noch bis zu seinem Tod 1985. Unter seiner Führung setzte die Times verstärkt auf Adelsklatsch.
Der Journalist Mark Douglas-Home (*1951) besetzte leitende Positionen bei schottischen Zeitungen.
Graf David Douglas-Home (*1943) ist der derzeitige Clan-Chef des Home Clans. Der Politiker war Vorsitzender der britischen Privatbank Coutts, die seit 1692 besteht und damit zu den ältesten Banken der Welt gehört. Sie wurde von der Bankiersfamilie Coutts gegründet, die noch bis spätestens in die 1990er Jahre in der Führung der Bank war. Die Coutts Familie ist familiär mit vielen schottischen Clans verbunden. Graf David Douglas-Home war Direktor der britischen Investmentbank Morgan Grenfell. Er war Vorsitzender der Grosvenor Group, das Immobilienunternehmen der britischen Milliardärs- und Herzogsfamilie Grosvenor. Graf David Douglas-Home gehört zur britischen Kolonialelite. Er war im Gouverneursrat des Commonwealth Institute, war Patron der Britisch-Malaysischen Gesellschaft und hatte Kontakte nach Dubai.
Bemerkenswerte Heiraten
Der Douglas Clan heiratete in sehr viele schottische Clans sowie in englische und irische Adelsfamilien. Sie heirateten auch in Familien, die wirtschaftlich aktiv waren.
David Montagu-Douglas-Scott (1945-2001) heiratete in die Harmsworth Familie (Quelle: 1 und 2). Die Harmsworths sind schon seit 100 Jahren die mächtigsten britischen Zeitungsverleger.
John Douglas (1865 geboren) heiratete Olga Edith Reuter (Quelle: 1 und 2). Die Reuter Familie kontrollierte damals die weltweit führende Presseagentur Reuters.
Caroline Douglas-Scott-Montagu (1925-2017) heiratete in die kanadische Unternehmerfamilie Weston (Quelle: 1 und 2). Heute sind die Westons eine der reichsten Familien Kanadas. Sie sind Freunde der britischen Königsfamilie.
Markgraf David Douglas (*1929) hat einen unehelichen Sohn namens Ambrose Jonathan Carey. Dieser leitete oder leitet noch immer eine britische Sicherheits- und Geheimdienstfirma. Careys Halbschwester heiratete den Geschäftsmann Salem bin Laden. (Quelle) Salem kam aus der saudischen Unternehmerfamilie Bin Laden, die eng mit der saudischen Königsfamilie verbunden ist. Das bekannteste Mitglied der Familie ist Osama bin Laden, das ehemalige Oberhaut der Al-Qaida. (Quelle)
Lord Francis George Montagu-Douglas-Scott (1879-1952), der mütterlicherseits aus dem Hamilton Clan kam, heiratete in die Adelsfamilie Elliot-Murray-Kynynmound, die aus dem Elliot Clan hervorging. Seine Frau Eileen hatte zwei Schwestern. Die Schwester Ruby heiratete Graf Rowland Thomas Baring. Der Graf kam aus der Baring Familie, die schon seit 250 Jahren eine der wichtigsten britischen Bankiersfamilien ist. Die Schwester Violet heiratete in die Astor Familie, die im 19. Jahrhundert eine der mächtigsten und reichsten Familien der USA war und im 20. Jahrhundert in den britischen Adel aufgenommen wurde. (Quelle: 1, 2, 3) Die Ehefrau von Henry Douglas-Home (1907-1980) kam mütterlicherseits ebenfalls aus der Bankiersfamilie Baring (Quelle: 1 und 2).
Dorothy Forster (1891-1983), die mütterlicherseits aus der Familie Douglas-Scott-Montagu kam, heiratete in die Quäkerfamilie Pease (Quelle: 1 und 2). Diese ist eine der wichtigsten britischen Bankiersfamilien und gehörte früher zu den Pionieren der Eisenbahn. Hugh Douglas-Pennant (*1951) heiratete in die Gurney Familie (Quelle). Die Gurneys waren früher ebenfalls Quäker und erfolgreiche Bankiers.
Claud Douglas-Pennant (1867-1955) heiratete die Tochter des britischen Bankiers und Barons Harry Goschen (Quelle). Harrys Onkel George Goschen war Vizegraf und Direktor der Bank of England (britische Zentralbank).
Der Ehemann von Frances Montagu-Douglas-Scott (1940-2000) kam mütterlicherseits aus der geadelten, britischen Unternehmerfamilie Pearson (Quelle). Die Familie gründete das britische Unternehmen Pearson, einer der grössten Buchverlage der Welt.
Kolonialverwalter
Wie viele Clans kamen sie während der britischen Kolonialherrschaft weltweit zu Einfluss.
Sir John Douglas (1836-1885) war Gouverneur der britischen Kolonie Ceylon (das heutige Sri Lanka). Sri Lanka gehört heute zu den Commonwealth-Staaten, die politisch eng mit Grossbritannien verbunden sind.
Baron Howard Douglas (1776-1861) war Vizegouverneur der kanadischen Provinz New Brunswick in Kanada. Sein Sohn Baron Robert Percy Douglas (1805-1891) war Vizegouverneur der Kanalinsel Jersey. Die ehemaligen britischen Kolonien Kanada und Jersey gehören heute zu den Commonwealth-Staaten und die britische Königsfamilie stellt noch immer das Staatsoberhaupt der beiden Länder.
Baron Henry Forster (1866-1936), der in die Familie Douglas-Scott-Montagu heiratete, war Generalgouverneur von Australien. Die ehemalige britische Kolonie Australien gehört heute zu den Commonwealth-Staaten und die britische Queen ist das Staatsoberhaupt.
Noch weitere Verwandte des Douglas Clans waren als Kolonialverwalter tätig
Douglas Clan in Europa
Der Schotte Robert Douglas (1611-1662) war Feldmarschall im Dienste der schwedischen Königsfamilie und wurde von ihr zum Grafen geadelt. Dieser Familienzweig brachte schwedische Politiker und Militärs hervor. Sie heirateten in schwedische Adelsfamilien. Graf Ludvig Douglas (1849-1916) war schwedischer Aussenminister. Sein Grossvater mütterlicherseits war der deutsche Grossherzog Ludwig I. von Baden.
Graf Gustaf Douglas (*1938) und seine beiden Söhne sind wirtschaftlich aktiv. Im Dezember 2021 wurde ihr Familienvermögen auf 20,6 Milliarden US-Dollar geschätzt und sie gehören damit zu den reichsten Schweden (Quelle). Sie besitzen knapp 80 Prozent der Investmentgesellschaft „Investment AB Latour“. Latour besitzt mehrere kleinere Unternehmen, deren jährliche Umsätze bei 10 bis 500 Millionen US-Dollar liegen. Latour ist auch an grösseren Unternehmen beteiligt. Die wichtigsten wären:
- Securitas AB (11% Anteil und 30% Stimmrechte). Latour ist der mit Abstand grösste Aktionär von Securitas. Das schwedische Unternehmen ist einer der grössten Sicherheitskonzerne der Welt. Die Dienstleistungen umfassen Wachen und Patrouillen, Ermittlungen, Videoüberwachung, Hausalarmsysteme, Sicherheitsberatung und Versorgung mit Wachhunden. Zum Securitas-Konzern gehört auch die US-amerikanische Sicherheitsfirma Pinkerton. Diese besitzt „hochqualifizierte Agenten“, die vermögende Privatpersonen, Promis, königliche Familien und Diplomaten schützen (Quelle). Seit mehreren Jahrzehnten gibt es weltweit eine schleichende Privatisierung der Sicherheitskräfte. Laut einer Guardian-Analyse von 2007 lebt mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung in Ländern, in denen mehr private Sicherheitskräfte als öffentliche Polizisten beschäftigt sind. Auch vermehrt Reiche und Superreiche gehören zu den Kunden der Sicherheitsindustrie. Auch die Ölindustrie setzt auf private Sicherheitskräfte, die Ölpipelines bewachen. Seit der Jahrtausendwende gibt es immer mehr private Sicherheitsfirmen, die Soldaten und Geheimdienste zur Verfügung stellen, die inzwischen weltweit in Kriegs- und Konfliktgebieten aktiv sind (Quelle).
- Assa Abloy (9,5% Anteil und 29,4% Stimmrechte). Der weltweit aktive schwedische Konzern hat sich auf die Sicherheit von Türen, Toren und Eingängen spezialisiert. Das reicht von einfachen Türschlössern bis hin zu Hightech-Türen, die sich nur mit Karten oder den richtigen biometrischen Daten öffnen lassen. Auch die Sicherung von Villen ist ein Geschäftsfeld und somit werden auch Reiche zur Kundschaft gehören. Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Sicherung von Eingängen von militärischen und staatlichen Einrichtungen (Quelle). Assa Abloy ist eines der grössten schwedischen Unternehmen. Latour ist der mit Abstand grösste Aktionär von Assa Abloy.
- Sweco (27% Anteil und 21 Prozent%). Das schwedische Unternehmen ist eines der grössten Architekturbüros der Welt.
- Fagerhult AB (Anteil und Stimmrechte 47,8%). Der schwedische Konzern gehört zu den führenden Beleuchtungsherstellern Europas. Latour ist der mit Abstand grösste Aktionär von Fagerhult.
Der Schwede Melker Schörling ist ein Geschäftspartner von Graf Gustaf Douglas. Neben der Douglas Familie besitzt er die meisten Stimmrechte von Securitas und Assa Abloy. Das Vermögen von Melker und seiner Familie wird auf 12,8 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Graf Gustaf Douglas leitete den staatlichen Fernsehsender SVT2 und die Dagens Nyheter, eine der wichtigsten schwedischen Zeitungen, die sich im Besitz der Bonnier Familie befindet.
Graf Archibald Douglas (1883-1960) gehörte zur Führung des schwedischen Militärs. Auf seinen Befehl wurde im Zweiten Weltkrieg ein Konzentrationslager für Kommunisten errichtet (Quelle).
Bemerkenswerte Heiraten des schwedischen Zweiges
- Archibald Douglas (*1949) heiratete in die österreichische Königsfamilie. (Quelle)
- Gräfin Elisabeth Douglas (*1940) heiratete in die bayrische Königsfamilie. Ihre Tochter heiratete den derzeitigen Erbprinzen der liechtensteinischen Fürstenfamilie. (Quelle)
- Gräfin Rosita Douglas (*1943) heiratete Herzog John Spencer-Churchill, ein Verwandter des britischen Premierministers und Freimaurers Winston Churchill. (Quelle)
- Graf Charles Robert Douglas (1880-1955) heiratete in die Hochadelsfamilie Hohenzollern, die früher den Thron von Preussen und Rumänien besetzte. Seine Frau war in erster Ehe mit dem letzten portugiesischen König Manuel II. verheiratet gewesen. (Quelle: 1 und 2) Manuel kam aus der Hochadelsfamilie Sachsen-Coburg-Gotha, zu der auch die heutigen Königsfamilien von Grossbritannien und Belgien gehören.
Der schwedische Zweig des Douglas Clans heiratete in mehrere deutsche Adelsfamilien und einzelne Teile der Familie leben seither in Deutschland. Der deutsche Graf Christoph Douglas (1948-2016) hatte Kontakt zum deutschen Hochadel. Er heiratete in die deutsche Milliardärsfamilie Oetker, die den Lebensmittelkonzern „Dr. August Oetker“ besitzt (Quelle).
Es gab oder gibt noch einen weiteren deutschen Familienzweig, der früher in der deutschen Bergbauindustrie aktiv war. Zu diesem Familienzweig gehörte Hugo Sholto Oskar Georg von Douglas (1837-1912). (Quelle) Er stand dem deutschen Kaiser Wilhelm II. nahe, der ihn zum Grafen adelte (Quelle). Er hatte geschäftlichen Kontakt zu den deutschen Industriellen August Thyssen und Hugo Stinnes (Quelle).
Gustav Otto Douglas (1687-1771) stand im Dienste der schwedischen Armee. Er geriet 1709 in russische Kriegsgefangenschaft. 1714 trat er als Oberst in russische Dienste und wurde 1717 zum russischen Generalgouverneur von Finnland ernannt. 1738 wurde er russischer Generalgouverneur von Estland. Das ein Kriegsgefangener innerhalb weniger Jahre in die russische Elite aufgenommen wurde, scheint mir schon äussert bemerkenswert. Zum russischen Adel gehörte zu der Zeit auch ein Familienzweig des schottischen Bruce Clans, der führende Positionen bei der russischen Armee besetzte (Quelle). In den folgenden Jahrzehnten wurden auch Zweige der schottischen Clans Armstrong und Barclay in den russischen Adel aufgenommen (Quelle). Patrick Gordon (1635-1699), aus dem Gordon Clan, fand ebenfalls Anschluss an die russische Elite. James Francis Edward Keith, der Sohn eines britischen Grafen aus dem Keith Clan, wurde 1740 der zweite Grossmeister der russischen Freimaurer. Er war ein Cousin des schottischen Grafen John Keith. Dieser war Grossmeister der englischen und schottischen Freimaurer. (Quelle)
Douglas Clan in Australien
John Douglas (1828-1904), der Neffe eines Markgrafen aus dem Douglas Clan, emigrierte von Grossbritannien nach Australien, wo er in die Politik ging. Er wurde Premierminister des australischen Bundesstaates Queensland. Er war Freimaurer und wurde Grossmeister seines Bezirkes. (Quelle) Zwei seiner Söhne waren Richter am Obersten Gerichtshof von Queensland (Quelle). Ein weiterer Sohn heiratete die Tochter von Thomas Beirne. Der Ire Thomas Beirne gehörte zu den reichsten Geschäftsmännern der australischen Kolonialzeit. Er war einer der wenigen Millionäre in Australien. Papst Pius XI. verlieh ihm den Gregoriusorden, da er katholische Interessen in der Kolonie Australien vertrat. (Quelle)
Ein Urenkel des Einwanderers John ist der australische Politiker Alex Douglas (*1958).
Australien war früher eine britische Kolonie. Heute gehört Australien zu den Commonwealth-Staaten, die politisch eng mit Grossbritannien verbunden sind. Die britische Königsfamilie stellt heute noch das Staatsoberhaupt von Australien.
Der Douglas Clan unterhält bis heute Kontakte zu seinen Verwandten in Australien (Quelle).
Zur Liste der mächtigsten Familien der Welt
Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.