Du Pont Familie

Die Du Pont Familie gehört schon seit über 150 Jahren zu den reichsten Familien der USA. Mitte des 20. Jahrhunderts war sie vermutlich die reichste Familie des Landes neben Rockefeller, Mellon und Ford (Quelle). Ihr heutiges Vermögen wird auf 18 Milliarden US-Dollar geschätzt. (Quelle) Das Vermögen stammt aus dem Chemieunternehmen DuPont, das in den letzten 100 Jahren meist der grösste Chemiekonzern der Welt war.

Inzwischen ist der Konzern unabhängig von der Familie (zumindest nach offiziellen Angaben). Derzeit ist Eleuthère I. du Pont in der Konzernführung vertreten (Quelle). Er ist auch im Vorstand der WSFS Bank und gehörte zur Führung des Einzelhandelskonzerns Wawa. (Quelle) Dadurch wird er die Milliardärsfamilie Wood kennengelernt haben, die Wawa kontrolliert.

2017 fusionierte DuPont mit Dow Chemical, der ebenfalls einer der grössten Chemiekonzerne der USA war. In den eineinhalb Jahren nach der Fusion teilte sich der neue Konzern in drei kleinere Konzerne auf, die unabhängig voneinander sind: Corteva, Dow und DuPont. Da Teile von DuPont in Corteva und Dow integriert wurden, war DuPont im Jahr 2020 nur noch der achtgrösste Chemiekonzern der Welt nach Umsatz. Inzwischen ist Dow der grösste Chemiekonzern der USA.

Dow war 1897 von Herbert Henry Dow gegründet worden. Der Unternehmer war Freimaurer und zu seiner Beerdigung kamen 150 Freimaurer. (Quelle)

Der Franzose Pierre Samuel du Pont de Nemours (1739–1817) war der Begründer der Familiendynastie. Sein Vater war Hugenotte und seine Mutter stammte aus einer verarmten Adelsfamilie. Pierre hatte Kontakt zu Stanisław August Poniatowski, der König von Polen und Litauen war. Pierre stand im Dienste des französischen Königs Ludwig XVI. Später unterstützte Pierre die Französische Revolution und war Mitglied der Assemblée nationale constituante (Konstituierende Nationalversammlung), die in der Frühphase der Revolution gebildet wurde und diese förderte. Die Revolution führte zum Sturz von König Ludwig XVI. und seiner Hinrichtung. Im Jahr 1799, das Jahr der Machtübernahme Napoleon Bonapartes, zog Pierre mit seiner Familie in die USA. Dort leitete er diplomatische Kontakte zwischen den USA und dem Frankreich unter Napoleon. Er hatte schnell Kontakte zur Elite der USA aufgebaut, darunter auch zu Thomas Jefferson (Gründervater und dritter Präsident der USA). (Quelle)

Einer seiner Söhne, Éleuthère Irénée du Pont (1771–1834), gründete 1802 die Schiesspulverfirma „EI du Pont de Nemours & Company“. Der Schweizer Geschäftsmann Jacques Bidermann war in der Anfangszeit Hauptinvestor des Unternehmens (Quelle). Bidermann kam mütterlicherseits aus der Schweizer Bankiersfamilie Odier.

Éleuthères Bruder, Victor Marie du Pont (1767–1827), stieg ins Wollgeschäft ein. Victor trat mehreren Freimaurerlogen bei und gründete selbst eine Loge mit. Er war Grossschatzmeister der Grossloge von Delaware. (Quelle: 1, 2, 3) Die Nachkommen der beiden Brüder sind seither nicht nur mit dem DuPont-Konzern verbunden, sondern nahmen auch führende Positionen in Politik, Militär und Wirtschaft ein. Hier eine Liste von bemerkenswerten Familienmitgliedern.

Es gibt eine Freimaurerloge in Washington mit dem Namen Lafayette-Dupont. Sie wurde nach dem US-General Samuel Francis Du Pont (1803–1865) benannt. (Quelle) Es ist allerdings nicht bekannt, ob dieser Freimaurer war.

Ab dem Jahr 1889 kontrollierte das Familienunternehmen der Du Ponts 95 Prozent der gesamten amerikanischen Schiesspulverproduktion und 90 Prozent der Sprengstoffherstellung. Später entwickelte sich das Unternehmen zum heutigen Chemiekonzern DuPont. In der Zeit von 1890 bis 1957 stand die Du Pont Familie oder ihre Angehörige 43-mal vor Gericht, wegen unzulässiger Monopolisierung, also wegen Verstosses gegen den „Sherman Antitrust Act“. Das Gesetz wurde 1890 in den USA eingeführt und soll verhindern, dass sich Wirtschaftsmonopole bilden. In 28 Verfahren siegten die Du Ponts. (Quelle)

Pierre S. du Pont (1870–1954) leitete neben dem DuPont-Konzern auch mehrere Jahre lang den Automobilkonzern General Motors. Seit 1919 war die Du Pont Familie der grösste Aktionär von General Motors. In den folgenden Jahren entwickelte sich General Motors zum grössten Automobilkonzern der USA. (Quelle) 1929 war der Konzern nach Umsatz das zweitgrösste Unternehmen der USA. (Quelle) Die Du Pont Familie war noch bis 1957 der grösste Aktionär mit einem Anteil von über 20 Prozent. Zu dieser Zeit war General Motors der wichtigste Kunde des DuPont-Konzerns. 1957 kam ein Gericht zum Entschluss, dass die Ausbreitung des Einflusses der Familie auf die Fahrzeugindustrie unzulässig sei und die Familie musste ihre Anteile an General Motors verkaufen. (Quelle: 1 und 2) General Motors gehört bis heute zu den umsatzstärksten Unternehmen der USA.

Der DuPont-Konzern unterhielt in den 1930er-Jahren enge geschäftliche Beziehungen zum deutschen Naziregime. (Quelle: 1 und 2) General Motors, damals unter der Kontrolle der Du Pont Familie, war in den 30er-Jahren am Aufbau der deutschen Rüstungsindustrie beteiligt. (Quelle: 123)

Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete der DuPont-Konzern für das Manhattan-Projekt, bei dem das US-Militär die ersten Atombomben baute. (Quelle: 1 und 2)

Der Du Pont-Konzern kontrollierte von 1981 bis 1998 Conoco, einer der grössten US-amerikanischen Öl- und Gaskonzerne. (Quelle)

Thomas Coleman du Pont (1863–1930) war Präsident des DuPont-Konzerns und Senator für den US-Bundesstaat Delaware. Er gründete 1903 ein Unternehmen zur Verwaltung des Familienvermögens, woraus sich der heutige Finanzdienstleister Wilmington Trust entwickelte. Wilmington Trust ist ein grosser Treuhänder und verwaltet 152 Milliarden US-Dollar (Stand: 30. September 2021).

Richard Chichester du Pont (1911–1943) gründete zusammen mit seinem Bruder den Vorläufer der heutigen American Airlines Group, die derzeit zweitgrösste Fluggesellschaft der Welt.

Pete du Pont (*1935) ist Anwalt und ehemaliger Gouverneur von Delaware. Er arbeitete für den Chemiekonzern DuPont. Er war Vorsitzender des Hudson Institute, eine einflussreiche US-amerikanische Denkfabrik. Sein Sohn Ben (*1964) arbeitete ebenfalls für DuPont. Ben ist Gründer und Vorstandsmitglied des Beratungsunternehmens Yet2.com.

Pierre S. du Pont (1870–1954) und Henry A. du Pont (1838–1926) waren Mitglied der Society of the Cincinnati. (Quelle: 1 und 2) Die Elitegesellschaft besteht seit 1783 und wurde von führenden Köpfen der Amerikanischen Revolution gegründet. Mehr als 15 US-Präsidenten waren Mitglied sowie weitere hochrangige US-Politiker.

Thomas Coleman du Pont (1863–1930) und Lammot du Pont Copeland (1905–1983) waren Mitglied der Pilgrims Society, ein britisch-amerikanisches Elitennetzwerk. (Quelle: 1 und 2) Die Gesellschaft besteht seit 1902 und wird von der britischen Königsfamilie geführt. Lammot du Pont Copeland gehörte zu den reichsten Männern der USA. Er war Mitgründer von Population Action International. Die NGO widmet sich unter anderem der Bevölkerungskontrolle.

Alfred Victor du Pont (1833–1893) war 1850 Mitgründer von Phi Kappa Sigma, eine elitäre Studentenverbindung, wie es mehrere in der USA gibt (Skull and Bones usw). Mindestens zwei weitere Du Ponts wurden in die brüderliche Verbindung aufgenommen.

Mitglieder der Du Pont Familie besuchten das Eliteinternat Le Rosey in der Schweiz. Es ist vermutlich das elitärste Internat der Welt. Viele Königsfamilien schicken ihre Kinder dorthin. Aber auch Kinder aus Milliardärsfamilien wie Rockefeller, Rothschild, Botin, Aga Khan, Niarchos, Molson, Thyssen, Khashoggi und Kadoorie waren auf dem Internat. Im Zeitraum 1984 hatten die Jugendlichen die langjährige Schülertradition, das Reinigungspersonal des Internats als „die Sklaven“ zu bezeichnen, während die Einwohner des Städtchens, in dem sich das Internat befindet, als „die Bauern“ bezeichnet wurden. Das zeigt, dass sich bei Mitgliedern hochelitärer Familien bereits im Kindes- und Jugendalter ein Herrscherbewusstsein entwickeln kann. (Quelle)

Robert H. Richards IV (*1966) ist ein Urenkel von Irénée du Pont und gehört zu den Erben des Familienvermögens. Er wurde wegen Vergewaltigung seiner dreijährigen Tochter verurteilt. Jedoch musste er seine achtjährige Haftstrafe niemals antreten, den der Richter war der Meinung, dass es dem „Angeklagten im Gefängnis nicht gut gehen würde“ und daher wurde die Haftstrafe ausgesetzt. Robert sollte sich auf Anweisung des Richters stationär in einer Psychiatrie behandeln lassen. Soviel bekannt ist, hat er dies nie getan, worauf aber keine Konsequenzen folgten. (Quelle) Man kann davon ausgehen, dass Robert nur nicht bestraft wurde, weil er aus einer reichen und mächtigen Familie kam.

John du Pont (1938–2010) war ebenfalls einer der Erben. 1996 erschoss er Dave Schultz, weil er dachte, dass dieser ein Auftragskiller der Elite sei. In der Zeit zuvor hatte John du Pont seine Sicherheitsvorkehrungen erhöht und legte sich Leibwächter zu, weil er glaubte, dass jemand nach seinem Leben trachtet. Beim Gerichtsverfahren wurde er für paranoid und schizophren erklärt. Er stritt ab, dass er verrückt ist und glaubte das Ganze sei eine internationale Verschwörung gegen ihn. Er musste ins Gefängnis, wo er 2010 starb. (Quelle)

Christopher Moseley, der in die Du Pont Familie heiratete, ordnete die Ermordung einer Prostituierten an. Als die Polizei ihm auf die Schliche kam, gestand er den Auftragsmord und wurde im Jahr 2000 zu 16 Jahren Haft verurteilt. (Quelle: 1 und 2)

Erwähnenswerte Heiraten

Ethel du Pont (1916–1965) heiratete Franklin Roosevelt Jr. Franklins dritte Ehefrau kam aus den jüdischen Bankiersfamilien Warburg und Schiff und war zuvor mit dem jüdischen Unternehmer Robert Sarnoff verheiratet gewesen. Franklin war ein Sohn von US-Präsident Franklin Delano Roosevelt. (Quelle: 1 und 2) Vater und Sohn waren Freimaurer. Fast ein Drittel aller US-Präsidenten waren Freimaurer. (Quelle: 1 und 2) Die Roosevelt Familie gehörte schon vor der Gründung der USA zur Elite des Landes.

Elizabeth Bradford du Pont (1880–1975) heiratete den US-Politiker Thomas Bayard. Dieser war Mitglied bei Skull and Bones. Er kam aus der Bayard Familie, die schon vor der Gründung der USA zur Elite des Landes gehörte.

Bayard Sharp (starb 2002) war ein Nachkomme und Erbe der Du Pont Familie. Sein Schwiegersohn William Stamps Farish war von 2001 bis 2004 US-Botschafter in Grossbritannien und kannte die britische Queen Elizabeth II. William ist mit US-Präsident George W. Bush befreundet. (Quelle: 1 und 2) Williams Tante Martha Farish heiratete Edward Harriman Gerry, der mütterlicherseits aus der Harriman Familie kam. Väterlicherseits kam er aus den Familien Livingston und Gerry, die zu den Gründervätern der USA gehörten. Williams gleichnamiger Grossvater hatte in den 30er-Jahren Standard Oil angeführt. (Quelle: 1 und 2) Standard Oil war dazumal der grösste Erdölkonzern der Welt und wurde von der berühmten Rockefeller Familie gegründet und kontrolliert. 

Ein Mitglied der Du Pont Familie hatte eine Ehefrau, die später einen Enkel des Industriellen Henry Clay Frick heiratete. (Quelle) Henry Clay Frick galt 1918 als der zweitreichste Amerikaner. (Quelle)

Louise du Pont (1877–1958) heiratete in die Crowninshield Familie. Diese hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts Anschluss an Elite der USA gefunden und brachte Politiker, Militärs und Unternehmer hervor. Die Crowninshield Familie heiratete auch in die Adams Familie, die zu den Gründervätern der USA gehörte und zwei US-Präsidenten stellte.

Louisa DuPont Copeland heiratete 1959 in die Biddle Familie, eine der ältesten und bedeutendsten Familien Philadelphias. (Quelle: 1 und 2) Die Biddle Familie heiratete auch in die einflussreichen Familien Drexel und Duke.

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