Die Stuyvesant Familie sowie viele ihrer Nachkommen gehören schon seit 350 Jahren zu Jahren zur Elite der USA. Bereits vor der Gründung der USA 1776 war die Familie Teil der Elite der 13 Kolonien an der Ostküste Nordamerikas.
Der Niederländer Peter Stuyvesant (starb 1672) war Gouverneur der niederländischen Kolonie Curaçao, eine Insel in der Karibik. Curaçao gehört bis heute zum Niederländischen Königreich. Im 17. Jahrhundert waren die Niederlande eine führende Kolonialmacht (Goldenes Zeitalter). Von 1647 bis 1664 war Peter Stuyvesant Chef der niederländischen Kolonie New Netherland an der Ostküste Nordamerikas. Peter heiratete eine Schwester von Samuel Bayard, der ebenfalls von den Niederlanden in die Kolonie New Netherland auswanderte und eine Schwester von Peter heiratete. Die Nachkommen der beiden Männer, die nun seit 350 Jahren zur Elite der USA gehören, haben also Blut beider Familien in sich.
Die Familien Stuyvesant und Bayard wurden zwei der einflussreichsten Familien der Kolonie New Netherland. Nicolaes Stuyvesant, ein Sohn von Peter Stuyvesant und seiner Frau Judith Bayard, heiratete eine Tochter des niederländischen Einwanderers Wilhelmus Beekman. Wilhelmus war Schatzmeister der Niederländischen Westindien-Kompanie, welche die Kolonie New Netherland gegründet hatte und verwaltete.
1667 wurde die Kolonie New Netherland aufgelöst und von den Engländern übernommen, die sie in New York umbenannten. Trotzdem konnten die niederländischen Kolonialfamilien ihren Status beibehalten und erhielten Einbürgerungspapiere von der englischen Kolonialregierung. Aus ihrer Kolonie entwickelte sich der heutige US-Bundesstaat New York. Der Sklavenhändler Nicholas Bayard, ein Neffe von Peter Stuyvesant, war von 1685 bis 1686 Bürgermeister der Stadt New York.
1775 begann der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, bei dem sich die Elite der 13 Kolonien an der Ostküste Nordamerikas von Grossbritannien unabhängig machen wollte. Mit der Hilfe von Frankreich gewannen sie den Krieg gegen die britische Kolonialmacht. Durch den Zusammenschluss der Kolonien entstanden die Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Die Stuyvesant Familie und ihre Verwandten waren eng mit den Gründervätern der USA verbunden.
Peter Stuyvesant (1727-1805) war ein New Yorker Landbesitzer und Kaufmann. Seine Frau Margaret kam mütterlicherseits aus der Beekman Familie und war eine Nachkommin von Wilhelmus Beekman (wurde oben bereits erwähnt). Margaret kam väterlicherseits aus der schottischen Kolonialfamilie Livingston, die zu den Gründervätern der USA gehörte. Margarets Schwestern heirateten in die Familien Van Rensselaer und Van Cortlandt, ebenfalls zwei führende niederländische Kolonialfamilien. Die Van Rensselaer Familie war mit mehreren Gründervätern verwandt und verschwägert. Peter Stuyvesant und Margaret hatten fünf Kinder, die alle in die US-Elite heirateten:
- Judith Stuyvesant (1765-1844) heiratete in die englische Kolonialfamilie Winthrop. Die Familie war an der Gründung der Kolonien Massachusetts und Connecticut beteiligt gewesen, aus denen die gleichnamigen US-Bundesstaaten hervorgingen.
- Cornelia Stuyvesant (1768-1825) heiratete den New Yorker Politiker Dick Ten Broeck. Dieser kam aus den niederländischen Kolonialfamilien Ten Broeck und Van Rensselaer.
- Nicholas Stuyvesant (1769-1833) heiratete in die schottische Kolonialfamilie Livingston und seine Tochter Margaret heiratete in die Van Rensselaer Familie.
- Elizabeth Stuyvesant (1775-1854) heiratete Nicholas Fish, welcher der erste Generaladjutant von New York war. Ihr gemeinsamer Sohn, Hamilton Fish, diente als Gouverneur von New York. Hamilton Fish war von 1854 bis 1893 Präsident der Society of the Cincinnati. Die Elitegesellschaft war 1783 von den Gründervätern gegründet worden und besteht bis heute. Die Fish Familie ist bis heute in der politischen Elite der USA vertreten. Nicholas Fish und Peter Stuyvesant gehörten 1799 zusammen mit den Freimaurern John Jacob Astor und Stephen Van Rensselaer zu den Gründern der Manhattan Company. Diese war eine der ältesten Banken der USA und ist ein Vorläufer der heutigen JPMorgan Chase, die derzeit grösste US-amerikanische Bank.
- Peter Gerard Stuyvesant (1778-1847) heiratete in die schottische Einwandererfamilie Barclay, die mit führenden Kolonialfamilien verschwägert war.
Stuyvesant Wainwright (1863-1930) kam mütterlicherseits aus der Stuyvesant Familie. Sein Schwiegervater Archibald Snowden war US-Botschafter in Spanien, Serbien, Rumänien und Griechenland. Stuyvesants Bruder Jonathan Mayhew Wainwright (1864-1945) vertrat den Bundesstaat New York im US-Repräsentantenhaus und war stellvertretender Kriegsminister der USA.
Peter Stuyvesant Pillot (1870-1935) kam mütterlicherseits aus der Stuyvesant Familie. Er heiratete eine Enkelin von Gardiner Greene Hubbard, der 1877 die Bell Telephone Company gegründete hatte, die erste Telefongesellschaft der Welt. Hubbard stammte von Lion Gardiner (1599-1663) ab. Lion war von England nach Nordamerika emigriert und hatte die erste englische Siedlung in New York gegründet. Von seinen Nachkommen waren viele Teil der US-Elite. Peters Schwiegertante Mabel Hubbard heiratete den schottischen Einwanderer Alexander Graham Bell, der berühmt dafür wurde, dass er das Telefon über die Bell Telephone Company auf den Markt brachte. Aus der Bell Telephone Company entwickelte sich die heutige AT&T, der grösste Telekommunikationskonzern der Welt. AT&T ist eines der weltweit grössten Unternehmen.
Carroll Livingston Wainwright (1899-1967) hatte eine Grossmutter, die aus der Stuyvesant Familie kam. Carroll heiratete eine Enkelin des Unternehmers Jay Gould, der als einer der reichsten Amerikaner aller Zeiten gilt. Ihr gemeinsamer Sohn Stuyvesant Wainwright (1921-2010) vertrat New York im Repräsentantenhaus. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er kommandierender Geheimdienstoffizier des OSS (Vorläufer der CIA) und Berater für die Koordinierung des Geheimdienstes im Kriegsministerium in Washington.
Louise Stuyvesant Wainwright (starb 1996) war Vorsitzende von „Planned Parenthood of New York“ (Organisation für Bevölkerungskontrolle). Ihr Ehemann Charles Coleman war geschäftsführender Partner von „Davis Polk & Wardwell“, eine führende internationale Anwaltskanzlei. Ihr Enkel ist der Hedgefonds-Manager Chase Coleman III. (*1975). Mit einem geschätzten Vermögen von 8,5 Milliarden US-Dollar gehört er zu den reichsten Hedgefonds-Managern. Businessinsider schrieb, er wurde in „Altes Geld“ geboren und hat auch eine Menge neues Geld gemacht. Er gründete 2001 den Hedgefonds Tiger Global Management, der sich auf die Branchen Internet und Software konzentriert. Bis zum Jahr 2022 war Tiger Global Management ein grosser und erfolgreicher Hedgefonds. Coleman war ein Schützling des Milliardärs Julian Robertson, der einen der ersten Elite-Hedgefonds gegründet und geleitet hatte. Coleman gehört zu den sogenannten Tiger Cubs, eine Bezeichnung für ehemalige Mitarbeiter von Julian Robertson, die eigene Hedgefonds gründeten. Dazu gehören unter anderem die Milliardäre Daniel Sundheim, Ole Andreas Halvorsen, Philippe Laffont und Stephen Mandel.
Die Familien Chanler und Fish, die Teil der US-Elite sind, gehören zu den Nachkommen der Stuyvesant Familie. Im 20. Jahrhundert hatten Mitglieder der berühmten Vanderbilt Familie Blut der Stuyvesants in sich. Heutige Nachkommen der Stuyvesants findet man in der britischen Adelsfamilie Cecil, die gut mit der US-Elite vernetzt ist. Ein heutiger Nachkomme, der zu Bekanntheit kam, ist der einflussreiche Politiker Thomas Kean (war Gouverneur von New Jersey und leitete die 9/11 Kommission). Diese Nachkommen haben auch alle Blut der Kolonialfamilie Bayard in sich, die ganz am Anfang dieses Beitrages erwähnt wurde.
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Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.