Hope Clan

Der schottische Clan Hope ist 500 Jahre alt. Teile des Clans gehören zum britischen Adel. Der Clan brachte britische Politiker, Juristen und Militärs hervor. Die Barone von Craighall stellen den Clan-Chef.

Thomas Hope (1573-1646), der aus einer Familie von wohlhabenden schottischen Kaufleuten kam, war das erste Familienmitglied, das zum Baron geadelt wurde. Er war Lord Advocate und somit der höchste Rechtsbeamte in Schottland. Thomas Hope war Lord High Commissioner der Generalversammlung der Church of Scotland, eine schottisch-presbyterianische Kirche. Das Amt des Lord High Commissioner besetzten meist Adlige, viele davon aus schottischen Clans.

Charles Hope, der 1. Graf von Hopetoun (1681-1742), und sein Sohn waren ebenfalls Lord High Commissioner der Church of Scotland. Graf Charles war Gouverneur der Bank of Scotland, die seit 1695 besteht und damit zu den ältesten noch existierenden Banken gehört. Die Bank ist traditionell mit den schottischen Clans verbunden. Sie gehört heute zur britischen Grossbank Lloyds.

John Bruce Hope, der 7. Baron von Craighall (1684-1766), war Gouverneur der britischen Kolonie Bermuda.

Henry Hope (1746-1789) war Vizegouverneur von Quebec in Kanada. Die zehn Provinzen von Kanada haben bis heute je einen Vizegouverneur, der Vertreter der britischen Königsfamilie ist. Kanada war früher eine britische Kolonie und gehört heute zu den Commonwealth-Staaten, die politisch eng mit Grossbritannien verbunden sind. Die britische Königsfamilie stellt heute noch das Staatsoberhaupt Kanadas.

John Hope, der 4. Graf von Hopetoun (1765-1823), war Gouverneur der Royal Bank of Scotland (nicht zu verwechseln mit der Bank of Scotland). Die Bank besteht seit 1727 und ist somit eine der ältesten Grossbanken der Welt. Sie ist traditionell mit den schottischen Clans verbunden. In den Jahren vor der Finanzkrise 2008 war sie eine der grössten Banken der Welt. Sie gehört heute zur NatWest Group.

John Hope, der 11. Baron von Craighall (1781-1853), war stellvertretender Gouverneur der Royal Bank of Scotland.

Im Jahr 1901 wurde die Kolonie Australien unabhängig von Grossbritannien. Trotzdem wird seither in Australien ein Generalgouverneur gestellt, welcher der Repräsentant der britischen Königsfamilie ist und somit als ein moderner Kolonialherr betrachtet werden kann. Australien ist ein Commonwealth-Staat. Die britische Königsfamilie stellt noch heute das Staatsoberhaupt Australiens. John Hope, der 1. Markgraf von Linlithgow (1860-1908), wurde 1901 der erste Generalgouverneur Australiens. Er wurde in den Privy Council aufgenommen, welcher der Geheimrat der britischen Königsfamilie ist. John Hope war „Lord Chamberlain of the Household“ und somit ranghöchster Beamte der königlichen Haushalte. Sein Sohn Victor Hope, der 2. Markgraf von Linlithgow (1887-1952), war Vizekönig der britischen Kolonie Indien und Mitglied des Privy Council. Er und sein Vater waren Lord High Commissioner der Church of Scotland. Victor Hope war Vorsitzender der Midland Bank, die eine der grössten britischen Banken des 20. Jahrhunderts war. Seit 1992 gehört sie zur HSBC, die derzeit grösste britische Bank. Die HSBC war bis Beginn des 20. Jahrhunderts mit schottischen Clans verbunden.

Arthur Hope, der 2. Baron Rankeillour (1897-1958), war Gouverneur der britischen Kolonie Madras in Indien.

Henry Hope, der 3. Baron Rankeillour (1899-1967), war Mitglied des Malteserordens, ein alter Vatikanorden.

Charles Hope, der 3. Markgraf von Linlithgow (1912-1987), war Direktor der Eagle Star Insurance, die früher ein führendes britisches Versicherungsunternehmen war. Charles Hope war Partner bei der britischen Börsenmaklerfirma Joseph Sebag & Company. Die Firma wurde von der britisch-jüdischen Montefiore Familie gegründet.

Archibald Hope, der 17. Baron von Craighall (1912-1987), war leitender Angestellter der English Electric Company. Der Industriekonzern war zeitweise ein führendes britisches Rüstungsunternehmen. Baron Archibald war Vorstandsvorsitzender und Direktor von Napier Aero Engines. Der Automobil- und Flugzeugmotorenhersteller wurde vom schottischen Napier Clan gegründet. Baron Archibald war Geschäftsführer des britischen Rüstungskonzerns Airwork.

John Hope, der 1. Baron Glendevon (1912-1996), war der Sohn eines Markgrafen. Er ging in die Politik und war Mitglied des Privy Council. Seine Frau war eine Tochter von Syrie Barnardo. Syries Vater Thomas Barnardo war Freimaurer. Seine Aufnahme wurde durch einen Freimaurer angeregt, der hochrangiger Templer und Mark Master Mason war. Thomas Barnardos Tochter Syrie heiratete den amerikanisch-britischen Geschäftsmann Henry Wellcome, der ebenfalls Freimaurer war und Thomas Barnardo kannte. (Quelle) Henry Wellcome gründete ein Pharmaunternehmen, das zu den Vorläufern von GlaxoSmithKline gehört. GlaxoSmithKline ist heute einer der weltweit grössten Pharmakonzerne. Henry gründete den Wellcome Trust, eine britische Stiftung. Sie konzentriert sich auf das Gesundheitswesen und ist ein wichtiger Förderer von medizinischer Forschung. 2020 besass die Stiftung ein Vermögen von 28 Milliarden Pfund (etwa 37 Milliarden US-Dollar) und ist damit eine der reichsten Stiftungen der Welt. Henry Wellcome war ein hochrangiger Freimaurer. Er war Royal Arch Mason und Mark Master Mason. Er war auch Mitglied des Templerordens und erreichte den Rang eines Malteser-Templers (stehen in der Hierarchie über den gewöhnlichen Tempelrittern). (Quelle)

Sir Peter Hope (1912-1999), der Nachkomme eines Hope-Grafen, war britischer Geheimdienstoffizier und Diplomat. Er war Mitglied des Malteserordens, ein alter Vatikanorden.

Julian Hope, der 2. Baron Glendevon (1950-2009), war ein Patenkind von Rachel Lambert Mellon. Sie war die Ehefrau von Paul Mellon. Die Mellon Familie gehört zu den mächtigsten Familien der US-Elite.

Baron David Hope (*1938) war stellvertretender Präsident des Obersten Gerichtshofs des Vereinigten Königreichs. Er wurde in den Privy Council aufgenommen. Er war Lord High Commissioner der Generalversammlung der Church of Scotland. Somit stellte der Hope Clan sechs High Commissioner der Kirche.

Graf Andrew Hope (*1969) ist derzeit der Patron für Schottland des „Order of the Fleur de Lys“ (Quelle). Der Fleur de Lys-Orden ist einer der interessantesten Orden der Welt, in dem hochrangige alte Freimaurerfamilien zusammenkommen. Der Orden wird seit seiner Gründung 1439 von schottischen Clans und Hochadligen geführt. Er soll ein Nachfolger des mittelalterlichen Templerordens sein, der vom 12. bis 14. Jahrhundert aktiv war. (Mehr dazu im Beitrag zum Fleur de Lys-Orden) Graf Andrew Hope war 2016 auf einer Party in London, bei der die Eröffnung der Schmuckausstellung des ehemaligen katarischen Königs gefeiert wurde. Anwesend waren:

  • Mitglieder der Königsfamilie von Katar.
  • Der britische Prinz Charles.
  • Mitglieder der berühmten Rothschild Familie.
  • Mitglieder der britischen Adelsfamilie Spencer-Churchill. Sie waren Verwandte des britischen Premierministers Winston Churchill.
  • Der Graf von Airlie (Clan-Chef des schottischen Ogilvy Clans).
  • Der indische Milliardär Lakshmi Mittal.
  • Firyal Irshaid. Sie heiratete in die jordanische Königsfamilie.
  • Der britische Graf von Derby aus der Stanley Familie.
  • Die deutsche Gräfin Maya von Schönburg.

(Quelle)

Die Ehefrau von Sir James Hope (1808-1881) kam mütterlicherseits aus der irischen Uradelsfamilie FitzGerald. Ihr Grossvater und ihr Onkel, die Herzöge von Leinster, waren Freimaurer und Grossmeister der irischen Grossloge (Quelle). Der Onkel war zudem langjähriger Grossmeister des wiederbelebten Templerordens in Irland (Quelle).

George Hope Johnstone (1880-1955), der Nachkomme eines Hope-Grafen, heiratete in die Uradelsfamilie Hohenlohe, die zum deutschen Hochadel gehört.

Im 17. und 18. Jahrhundert heiratete der Hope Clan in die schottischen Clans StewartHamiltonDouglas, Erskine, MurrayCarnegieKeith, Ogilvy, Bruce, Dundas, MacDonald, Lindsay, Napier und noch weitere.

Im 19. und 20. Jahrhundert heiratete der Hope Clan in die Clans Stewart-Mackenzie, HamiltonDouglasMurrayDrummond, Bruce, Sinclair, Gordon, Dundas, Scott, Duncan, Montgomerie, Elphinstone, Boyle, Napier, MacDonald und noch weitere.

Hope & Co.

Die Bankiersfamilie Hope aus Amsterdam stammte aus dem Hope Clan (Quelle). Dieser Familienzweig wurde vom schottischen Kaufmann Archibald Hope (1664-1743) begründet, der mit seinen Söhnen in Amsterdam und Rotterdam als Kaufmann tätig war. Sie gründeten das Handelsunternehmen Hope & Co., das sich im 18. Jahrhundert zur vermutlich wichtigsten Bank der Niederlande entwickelte. Die Niederlande waren damals eine koloniale Weltmacht und einer der wichtigsten Finanzplätze. Das moderne Finanzwesen bildete sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden. Die Hope Brüder knüpften Kontakte zur niederländischen Königsfamilie. Ihre Bank finanzierte die Produktion von Zucker, Kaffee und Tabak in den niederländischen Kolonien. Die Bank vergab europaweit Kredite und erbrachte Dienstleistungen für die portugiesische Königsfamilie und die russische Kaiserfamilie. Die Bank handelte mit Edelsteinen aus den Kolonien. Die Hope Familie besass zeitweise den nach ihnen benannte Hope Diamond, einer der berühmtesten und wertvollsten Diamanten der Welt.

Einer der Brüder war Thomas Hope (1704-1779). Er war Bankier und Verwalter der Niederländischen Ostindien-Kompanie. Diese wurde 1602 gegründet und bestand bis 1798. Sie war das grösste Handelsunternehmen in dieser Zeit. Sie erhielt vom niederländischen Staat Handelsmonopole sowie Hoheitsrechte in Landerwerb, Kriegsführung und Festungsbau und konnte so die privatwirtschaftliche Konkurrenz mühelos übertreffen. Man kann also davon ausgehen, dass die Händler im Dienste des niederländischen Hochadels standen oder zumindest eng mit diesem zusammenarbeiteten. Die Handelskompanie gilt als das wertvollste Unternehmen aller Zeiten und ihr heutiger Wert wird auf 7,9 Billionen US-Dollar geschätzt. Damit ist die Kompanie so viel Wert gewesen wie heute 20 moderne Grosskonzerne zusammengezählt. Sie war zudem die erste Aktiengesellschaft der Welt, bei der jeder Bürger Anteile erwerben konnte. Hope & Co war ein wichtiger Finanzdienstleister der Kompanie.

Die Hopes aus Amsterdam waren Quäker, wie viele bedeutende britische Bankiersfamilien zu dieser Zeit. Die Familie organisierte die Emigration der Quäker nach Nordamerika. Zu der Zeit hatten quäkerische Geschäftsleute Land in den britischen Kolonien in Nordamerika erworben und boten damit den Quäkern als diskriminierte Minderheit einen Zufluchtsort. Henry Hope (1735-1811) war in Boston in der britischen Kolonie Massachusetts Bay geboren. Sein Vater war aus den Niederlanden in die Kolonie emigriert und wurde bei den Freimaurern von Boston aufgenommen. Henry Hope zog Ende der 1740er Jahre nach London. Dort arbeitete er für die britische Bank Gurnell, Hoare & Harman, die von Quäkern gegründet wurde. Später arbeitete er für die Familienbank in den Niederlanden. Er gründete eine Londoner Niederlassung von Hope & Co. und freundete sich mit Francis Baring an. Die Baring Familie war von Ende des 18. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine der mächtigsten und reichsten Bankiersfamilien und wurde in den britischen Adel aufgenommen. Ein führender Angestellter von Hope & Co heiratete eine Tochter von Francis Baring. Mehrere Mitglieder der niederländischen Hope Familie gingen in die britische Politik und heirateten in britische Adelsfamilien. Der Politiker Alexander Beresford Hope (1820-1887) heiratete in die englische Adelsfamilie Cecil. Muriel Beresford-Hope (*1961) heiratete in den schottischen Murray Clan. Die Frau von Muriels Sohn kommt väterlicherseits aus der geadelten Unternehmerfamilie Pearson und mütterlicherseits aus der Adelsfamilie Spencer-Churchill.

Ein Zweig der Hope Familie, der nicht nach Grossbritannien zurückkehrte, blieb in den Niederlanden sesshaft und benannte sich in Van der Hoop um. Adriaan van der Hoop (1778-1854) leitete Hope & Co. und war einer der reichsten Männer der Niederlande. Ihre Bank war ein Vorläufer der heutigen niederländischen Privatbank MeesPierson. Zu den Kunden der Bank soll auch die niederländische Königsfamilie gehören.

Zur Liste der mächtigsten Familien der Welt

Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.

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