Meyer Guggenheim (1828–1905) wurde in eine jüdische Familie in der Schweiz geboren. Er emigrierte in die USA und wurde dort zum erfolgreichsten Bergbauunternehmer des Landes. Seine Nachkommen gehören seither zur Elite der USA.
Ab dem Jahr 1901 kontrollierte die Guggenheim Familie die American Smelting and Refining Company (ASARCO). ASARCO war der grösste US-amerikanische Bergbaukonzern und war 1917 nach Umsatz das viertgrösste Unternehmen der USA (Quelle). ASARCO wurde 1888 gegründet. Einer der Gründer war William Rockefeller Jr., der zusammen mit seinem Bruder und der Harkness Familie den damals weltweit grössten Ölkonzern Standard Oil gegründet hatte.
Die Guggenheim Familie war bis in die 1920er-Jahre in der Bergbauindustrie aktiv. Zeitweise kontrollierten sie mehr als 80 Prozent der weltweiten Vorkommen für Kupfer, Blei und Silber (Quelle).
Daniel Guggenheim (1856–1930) galt 1918 als einer der 15 reichsten US-Amerikaner. (Quelle)
Simon Guggenheim (1867–1941) ging in die Politik und wurde Senator.
Meyer Robert Guggenheim (1885–1959) war US-Botschafter in Portugal. Sein Bruder Harry (1890–1971) war US-Botschafter in Kuba. Harry war Polospieler und gehörte zu einem Polo-Club, in dem viele Akteure der damaligen US-Elite vertreten waren, darunter Cornelius Vanderbilt, John Mortimer Schiff, William Averell Harriman, Vincent Astor, die Frau von William Randolph Hearst, Robert Lehman, Walter Chrysler und John Hay Whitney (Quelle: Seite 134).
Peter Lawson-Johnston II. ist ein Urenkel von Solomon Guggenheim (1861–1949). Er gründete 1999 das Finanzunternehmen Guggenheim Partners, das zu Ehren der Guggenheims benannt wurde. (Quelle) Er ist noch immer in der Führung des Unternehmens. Guggenheim Partners verwaltet 330 Milliarden US-Dollar. (Stand: 30.09.2021)
Peters Vater Peter Lawson-Johnston I. (*1927) kommt mütterlicherseits aus der Guggenheim Familie. Vater und Sohn gehören zur Pilgrims Society. Der Vater war oder ist noch immer Schatzmeister der amerikanischen Gruppe der Pilgrims Society (Quelle: Seite 33 und 44). Die Gesellschaft fördert seit über 100 Jahren britisch-amerikanische Beziehungen und wird von der britischen Königsfamilie geführt. Vater und Sohn gehören derzeit zur Führung der beiden Guggenheim-Stiftungen.
Guggenheim-Stiftung
1929 gründete die Guggenheim Familie die „Harry Frank Guggenheim Foundation“. Die Stiftung besitzt derzeit ein Vermögen von 57 Millionen US-Dollar. 1937 gründete die Familie die „Solomon R. Guggenheim Foundation“, die derzeit ein Vermögen von 211 Millionen US-Dollar besitzt (Quelle). Sie ist eine international angesehene Kunststiftung. Peter Lawson-Johnston I. ist Ehrenvorsitzender der Stiftung. Er und sein gleichnamiger Sohn gehören derzeit zu den Treuhändern der Stiftung. Dadurch werden sie Kontakt zu vielen wohlhabenden Kunstliebhabern und Kunstphilanthropen haben. Über die Stiftung werden sie zudem folgende Personen kennen:
- Mark Walter (Treuhänder der Stiftung): Der Milliardär ist CEO von Guggenheim Partners und kennt daher Peter Lawson-Johnston II.
- Vladimir Potanin (Treuhänder der Stiftung): Er gilt derzeit als der zweitreichste Russe mit einem Vermögen von 30 Milliarden US-Dollar. Er machte sein Vermögen in der Bergbauindustrie (wie die Guggenheims) und kontrolliert den russischen Bergbaukonzern Nornickel. 2020 war Nornickel der zweitgrösste Nickelproduzent der Welt und der fünftgrösste Palladiumproduzent. Nornickel fördert auch Gold, Silber und Kupfer. Vladimir Potanin hat ein gutes Verhältnis zum russischen Präsidenten Putin. Er war mit ihm Skifahren, was auf eine persönliche Freundschaft hindeutet (Quelle). Potanin diente unter Boris Jelzin (Vorgänger Putins) als stellvertretender Ministerpräsident. Potanins eigene Stiftung ist ebenfalls mit der Guggenheim-Stiftung verbunden (Quelle).
- Brian Robinson (Treuhänder der Stiftung): Er ist derzeit Partner bei der führenden Investmentbank Goldman Sachs und war zuvor Partner der russischen Investmentbank Renaissance Capital.
- James Tomilson Hill (Vizepräsident und Treuhänder der Stiftung): Der Milliardär war Partner von Lehman Brothers, die bis zu ihrem Zusammenbruch eine der grössten Investmentbanken der Welt war. Bei Lehman Brothers lernte er Stephen Schwarzman und Peter Peterson kennen, die später die Blackstone Group gründeten. James Tomilson Hill trat dann ebenfalls der Führung der Blackstone Group bei. Die Blackstone Group ist derzeit das grösste Private Equity-Unternehmen der Welt und verwaltet über 600 Milliarden US-Dollar. Durch das Unternehmen wurden James Tomilson Hill, Stephen Schwarzman und Peter Peterson zu Milliardären. Peter Peterson war langjähriger Vorsitzender des Council on Foreign Relations. Die US-amerikanische Denkfabrik gilt als eine der mächtigsten der Welt. James Tomilson Hill und Stephen Schwarzman sind zurzeit Mitglied der Denkfabrik. Schwarzman ist zudem Mitglied bei Skull and Bones.
- John Wilmerding (Treuhänder der Stiftung): Der Kunstprofessor hatte eine Urgrossmutter, die aus der Vanderbilt Familie kam. Die Vanderbilts waren im 19. Jahrhundert die reichste Familie der USA.
- Stephen Robert (Schatzmeister und Treuhänder der Stiftung): Er war eine Zeit lang Haupteigentümer der US-amerikanischen Investmentbank Oppenheimer & Co. Er ist Mitglied der Brookings Institution und des Council on Foreign Relations, beides einflussreiche Denkfabriken.
- John S. Wadsworth Jr. (Treuhänder der Stiftung): Er ist Ehrenvorsitzender der asiatischen Abteilung der führenden Investmentbank Morgan Stanley.
- Thomas R. Ellis (Treuhänder der Stiftung): Er ist Mitgründer von Cantillon Capital Management und arbeitete für die Lazard Bank.
- Linda Macklowe (Vizepräsidentin und Treuhänderin der Stiftung): Sie war mit dem Immobilienunternehmer Harry Macklowe verheiratet, ein Multimillionär und ehemaliger Milliardär.
- Dimitris Daskalopoulos (Vizepräsident und Treuhänder der Stiftung): Der griechische Unternehmer war von 1998 bis 2008 Mitglied des European Round Table of Industrialists (ERT). Über den ERT kannte er über 50 wichtige Konzernchefs der EU.
- Jon Imanol Azua (Treuhänder der Stiftung): Er ist ein spanischer Politiker.
(Quelle)
Cédric Guggenheim (*1981) arbeitet seit mehr als 11 Jahren für die Guggenheim-Stiftung. (Quelle) Daher könnte er die Treuhänder der Stiftung und die Lawson-Johnston Familie kennen (die ja auch mit ihm verwandt ist).
Bemerkenswerte Heiraten
Harry Guggenheim (1890–1971) heiratete in dritter Ehe Alicia Patterson. Alicia kam aus einer einflussreichen Familie von Zeitungsunternehmern. Sie war Gründerin und Herausgeberin von Newsday, die heute eine der meistgelesenen Zeitungen der USA ist. Harry Guggenheim gehörte ebenfalls zur Führung der Zeitung. Seit den 70er-Jahren ist die Zeitung unabhängig von der Guggenheim Familie.
Nancy Guggenheim (1916–1973) heiratete einen Enkel von Charles Anderson Dana. Charles war massgeblich am Aufbau von Dana Incorporated beteiligt, einer der grössten Automobilzulieferer der USA. Sein gleichnamiger Onkel war Redakteur der nicht mehr existenten New-York Tribune, die damals eine der wichtigsten Zeitung der USA war.
Eleanor Guggenheim (1896–1992) heiratete Arthur Stuart, der 7. Graf von Castle Stewart. Die Familie des Grafen kommt aus dem schottischen Stewart Clan und stammt vom schottischen König Robert II. (1316–1390) ab.
Rose Guggenheim (1871–1945) heiratete in die amerikanisch-jüdische Loeb Familie, die Mitgründer der Investmentbank „Kuhn, Loeb & Co.“ war. Diese war im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert eine der grössten Investmentbanken der USA. Die jüdischen Bankiersfamilien Schiff und Warburg waren auch Teilhaber der Bank.
Benjamin Guggenheim (1865–1912) heiratete in die amerikanisch-jüdische Seligman Familie. Die Seligmans gründeten und führten „J. & W. Seligman & Co.“, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine der führenden Investmentbanken der USA war.
Barbara Guggenheim (1903–1995) heiratete den amerikanisch-jüdischen Investmentbanker Sigmund Marshall Kempner. Er war Gründer und Vorsitzender der French Bank of California, die heute unter dem Namen Bank of the West firmiert. Die Bank of the West gehört derzeit zu den 40 grössten Banken der USA. Sie ist im Besitz der französischen Grossbank BNP Paribas. Sigmunds zweite Ehefrau gehörte zum Verwandtenkreis der amerikanisch-jüdischen Lehman Familie, die 1850 Lehman Brothers gegründet hatte, eine der grössten Investmentbanken des 20. Jahrhunderts.
Gladys Guggenheim (1895–1980) heiratete den Sohn von Oscar Straus. Oscar war der erste Jude in einem Regierungskabinett der USA. Gladys Guggenheims Sohn Roger Straus (1917–2004) war Gründer und Vorsitzender von „Farrar, Straus und Giroux“, ein erfolgreicher Buchverlag. Der Verlag gehört inzwischen zum britischen Grossverlag Macmillan Publishers, der wiederum der deutschen Verlagsgruppe Holtzbrinck gehört.
Solomon Guggenheim (1861–1949) heiratete die Tochter des deutsch-jüdischen Einwanderers Victor Henry Rothschild. Er ist, soviel bekannt ist, nicht mit der berühmten Rothschild Familie verwandt. Cora Guggenheim (1873–1956) heiratete den Investmentbanker Louis Frank Rothschild, der ebenfalls nicht mit der Rothschild Familie verwandt sein soll. Sein Vater war aus Deutschland eingewandert.
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Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.