Die deutsche Milliardärin Friede Springer kontrolliert den Medienkonzern „Axel Springer SE“, einer der grössten Medienkonzerne Europas. Zum Konzern gehören unter anderem Bild und Welt, zwei der wichtigsten Zeitungen Deutschlands. Der Konzern ist an deutschen Radiosendern beteiligt und besitzt den Fernsehsender N24/Welt. Seit 2015 besitzt der Springer-Konzern die US-amerikanische Nachrichtenseite Business Insider, die sich auf Wirtschafts- und Finanznachrichten konzentriert. Der Springer-Konzern besitzt seit 2021 Politico, eine Zeitung in den USA.
2010 gründete der Springer-Konzern zusammen mit dem Schweizer Medienkonzern Ringier die „Ringier Axel Springer Media AG“, die in der Medienlandschaft von Polen, Slowakei, Ungarn und Serbien aktiv ist. Die Tochterfirma „Ringier Axel Springer Polska“ ist eines der grössten Medienunternehmen Polens.
Axel Springer
Das Unternehmen wurde 1946 von Axel Springer (1912–1985) gegründet. Bereits sein Vater war Verleger und Druckereibesitzer gewesen. Nachdem der Zweite Weltkrieg 1945 zu Ende war, stand Deutschland unter der Besatzung der Alliierten. Axel Springer erhielt von den Alliierten die Erlaubnis zur Publikation von Medien. In der Besatzungszeit wurde die gesamte deutsche Medienlandschaft lahmgelegt, unter dem Vorwand, den medialen Einfluss der Nazis einzudämmen. Die Alliierten konnten so massgeblich mitbestimmen, welche Medienunternehmen in der Nachkriegszeit in Deutschland zu Einfluss gelangten. Der Springer Verlag war von Anfang an einer ihrer Lieblinge, was sicherlich zum Aufstieg des Verlags beitrug. Für alle Angestellten von Springer weltweit gelten folgende fünf Grundsätze:
- Wir treten ein für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa.
- Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel.
- Wir befürworten das transatlantische Bündnis zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa.
- Wir setzen uns für eine freie und soziale Marktwirtschaft ein.
- Wir lehnen politischen und religiösen Extremismus und jede Art von Rassismus und sexueller Diskriminierung ab.
Axel Springer war Freimaurer. (Quelle) Er wurde 1958 in die Hamburger Freimaurerloge „Die Brückenbauer“ aufgenommen. Die Loge war 1952 auf Initiative des FDP-Politikers Thomas Dehler gegründet worden. In einer Festschrift der Brückenbauer wird Dehler in einem Gespräch mit Theodor Vogel (der spätere Grossmeister der deutschen Freimaurer) zitiert:
„Es müssen Wege gefunden werden, um die DIE Persönlichkeiten für den Bund zu gewinnen, die hohe Verantwortung in Staat und Wirtschaft trügen. Dies sei für das Land nach der Zeit des NS-Regimes notwendig. Wir müssen in den Aufbau der Bundesrepublik freimaurerisches Gedankengut einbringen. Am besten wäre, wir würden unsere Verantwortlichen in einer Loge zusammenschliessen.“
Weitere Mitglieder der „Brückenbauer“ waren:
- Theodor Vogel (1901–1977): Er war der erste Meister der Brückenbauer. Er war federführend an der Gründung der „Vereinigten Grosslogen von Deutschland“ beteiligt und war deren erster Grossmeister. Diese ist der Dachverband der fünf Grosslogen von Deutschland. (Quelle) Dadurch hatte Theodor Vogel Kontakt zu den angloamerikanischen Freimaurern, die während der Besatzungszeit der Alliierten eigene Logen in Deutschland gründeten, die bis heute von Angloamerikanern geführt werden. (Quelle: 1 und 2) Theodor Vogel bereiste die Grosslogen der Welt. Er traf US-Präsident Harry Truman (Hochgrad-Freimaurer), die niederländische Königin Juliana, den Schah von Persien und Herzog Edward von Kent aus der britischen Königsfamilie (er ist der derzeitige Grossmeister der englischen Freimaurer). Vogel war als Unternehmer in der Stahlindustrie tätig und war Präsident des Deutschen Stahlbauverbandes, ein Lobbyverband der Stahlindustrie. (Quelle)
- Fritz Sänger (1901–1984): Der SPD-Politiker war der erste Geschäftsführer der Deutschen Presse-Agentur (grösste deutsche Nachrichtenagentur) und Mitglied des deutschen Presse- und Rundfunkrats.
- Rolf Dahlgrün (1908–1969): Der FDP-Politiker war von 1962 bis 1966 deutscher Finanzminister. Er war von 1933 bis 1945 Mitglied der NSDAP und NS-Offizier während des Zweiten Weltkrieges. Zudem war er Vizepräsident des Deutschen Fördervereins der Internationalen Stiftung „World Wildlife Fund“ (WWF). Für die es nicht wissen sollten: Der WWF wird von höchst elitären Kreisen gestiftet, darunter Königsfamilien, Rockefeller, Rothschild und viele mehr (Quelle).
- Ernst Fromm (1917–1992): Der Mediziner war zur Nazizeit Mitglied der SA und der SS. Da er im Dritten Reich zur Ärzteschaft gehörte, könnte es sein, dass er von den Menschenversuchen in den Konzentrationslagern gewusst hatte, die im Interesse der Wissenschaft und der Pharmaindustrie stattfanden. Von 1959 bis 1973 war er Präsident der Bundesärztekammer. Er war auch Schatzmeister des Weltärztebundes.
- Rolf Appel (1920–2019): Er hatte grosses Ansehen in der Freimaurer-Community und war von 1990 bis 1994 Grossmeister der Brückenbauer. Er spielte eine wichtige Rolle beim diplomatischen Kontakt zwischen den Freimaurern und dem Vatikan. (Quelle)
- Paul Sethe (1901–1967): Er war als Journalist und Zeitungsredakteur im Dritten Reich tätig und Mitglied der Propagandakompanie der SS. Er arbeitete für die Nazi-Propagandazeitung Völkischer Beobachter. Nach dem Weltkrieg wurde er ein führender Journalist und arbeitete unter anderem beim Axel Springer-Verlag. 1965 schrieb er in einem Leserbrief im Spiegel: „Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten. Journalisten, die diese Meinung teilen, finden sie immer. Ich kenne in der Bundesrepublik keinen Kollegen, der sich oder seine Meinung verkauft hätte. Aber wer nun anders denkt, hat der nicht auch das Recht, seine Meinung auszudrücken? Die Verfassung gibt ihm das Recht, die ökonomische Wirklichkeit zerstört es. Frei ist, wer reich ist. (…) Und da Journalisten nicht reich sind, sind sie auch nicht frei. (…) Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer grösseres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer grösser und immer gefährlicher.“ (Quelle)
Axel Springer galt immer als grosser Unterstützer und Freund von Israel und dem jüdischen Volk. Was ziemlich paradox erscheint. Auszüge aus einem im Deutschlandfunk Kultur veröffentlichten Artikel:
„Springer beschäftigte sogar mehrere Mitarbeiter, die einst überzeugte Nazis waren. Wie Paul Karl Schmidt, der die NS-Propaganda des Auswärtigen Amtes steuerte. Schmidt hatte zum Beispiel 1944 Anregungen geschrieben, wie eine Juden-Deportation in Budapest nach aussen verharmlost werden könnte. Nach dem Krieg veröffentlichte er unter dem Namen Paul Carell Bücher, die die Wehrmacht verherrlichten. Zudem arbeitete er als Sicherheitschef und Redenschreiber – für Axel Springer. Der Hamburger Medienmacher wollte offenbar nicht auf das „Experten“-Wissen von Ex-Nazis verzichten.“
„Springer beschäftigte in seiner Hausleitung auch einen Holocaust-Überlebenden: Ernst Cramer, der im KZ Buchenwald gefoltert worden war. So arbeiteten im Bildzeitungs-Verlag Ex-Nazis, Ex-Mitläufer und Ex-Verfolgte zusammen. Der Verleger setzte auf Versöhnung – aber zugleich auf eine Aufarbeitung der deutschen Schuld. Allerdings nur, soweit es ihn nicht selbst betraf. Springer war nämlich in der NS-Zeit für antisemitische Propaganda mitverantwortlich gewesen – unter anderem als Mitarbeiter der Altonaer Nachrichten. 1979 wollte Verleger-Konkurrent Rudolf Augstein dieses dunkle Kapitel veröffentlichen. Doch Springer intervenierte persönlich – und konnte einen Artikel im Spiegel-Magazin verhindern.“
Axel Springer heiratete 1953 in dritter Ehe Rosemarie Lorenz. Ihr Vater Werner Lorenz hatte sich als SS-Funktionär an Kriegsverbrechen beteiligt und wurde deswegen 1948 zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. Jedoch wurde er 1955 frühzeitig entlassen. Vielleicht hatte die Heirat seiner Tochter seine frühzeitige Entlassung begünstigt. Zudem kannte Axel Springer über die Freimaurerei weitere Personen mit NS-Vergangenheit.
Friede Springer und Mathias Döpfner
Friede (*1942) war Axel Springers fünfte Ehefrau. Nach seinem Tod wurde sie Hauptaktionärin des Medienunternehmens „Axel Springer SE“. Im Jahr 2022 wurde ihr Vermögen auf 3,5 Milliarden geschätzt (Quelle). Damit gehört sie zu den reichsten Frauen Deutschlands.
Friede Springer pflegt ein gutes Verhältnis zu Angela Merkel. Merkel hat auch ein gutes Verhältnis zu Liz Mohn, die den grössten deutschen Medienkonzern kontrolliert. (Quelle: 1 und 2) Friede und Liz kennen sich ebenfalls. Angela Merkel, Liz Mohn und Friede Springer kennen auch Hubert Burda, der drittmächtigste Medienunternehmer Deutschlands. Fotos, auf denen sie gemeinsam abgebildet sind, findet man über Google. Einfach zwei Namen der vier Personen eingeben und man wird fündig. Die Familien Mohn, Springer und Burda kontrollieren zusammen einen Grossteil der überregionalen Medien Deutschlands. Vielleicht einer der Gründe, warum die deutschen Medien Merkel in den letzten 15 Jahren so gut wie nie kritisiert haben.
Derzeitiger Vorsitzender des Springer-Konzerns ist Mathias Döpfner. Er besuchte in den letzten Jahren stets das Bilderbergtreffen. (Quelle) Derzeit ist er im Lenkungsausschuss der Bilderbergtreffen. (Quelle) Er war jahrelang im Kuratorium der deutschen Abteilung des Aspen Institute. (Quelle) Das Aspen Institute ist eine international einflussreiche Denkfabrik aus den USA.
Mathias Döpfner besuchte die Sun Valley Konferenz, eine jährlich stattfindende Medienkonferenz in den USA. (Quelle) Zu den Teilnehmern gehören führende Milliardäre, darunter vor allem Unternehmer aus dem Bereich digitale Medien und Internet. Mehr dazu im Beitrag zur Sun Valley Konferenz.
2018 wurde Mathias Döpfner Direktor von Netflix. Er war Direktor bei WarnerMedia/TimeWarner, ein grosser Medienkonzern aus den USA. (Quelle) Derzeit ist Döpfner Direktor der Warner Music Group aus den USA, eines der grössten Musikunternehmen der Welt. (Quelle) Dadurch wird er Len Blavatnik kennen, den derzeitigen Vizevorsitzenden und Besitzer der Warner Music Group. Der US-amerikanische Milliardär Len Blavatnik wuchs in Russland auf und hat Kontakte zu mehreren russischen Milliardären.
Mathias Döpfner wurde vom Weltwirtschaftsforum (WEF) zum „Global Leader for Tomorrow“ ernannt (heute bekannt als Young Global Leaders). (Quelle)
Mathias Döpfner hat einen Sohn mit Julia Stoschek. Julia ist eine Tochter des deutschen Milliardärs Michael Stoschek. (Quelle) Die Stoschek Familie besitzt den deutschen Automobilzulieferungskonzern „Brose Fahrzeugteile“.
Friede Springer schätzt Döpfner sehr. 2020 schenkte sie ihm Aktien von „Axel Springer SE“ im Wert von einer Milliarde Euro. Friede Springer und Mathias Döpfner besitzen jeweils 22 Prozent der Aktien. Weitere 47,6 Prozent gehören der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft KKR. (Stand: 2020). (Quelle) KKR ist seit 2020 der grösste Aktionär des Medienunternehmens. Die Übernahme war aber freiwillig und nicht feindlich. KKR wird vom US-amerikanischen Milliardär Henry Kravis geführt, der in den letzten Jahren immer das Bilderbergtreffen besuchte (Quelle). Seine Frau Marie-Josée Kravis ist derzeit Vorsitzende des Lenkungsausschusses der Bilderbergtreffen und leitet somit das Elitentreffen. (Quelle)
Mathias Döpfner hatte 2006 erstmals Aktien des Springer-Konzerns erworben. Er kaufte die Aktien mit einem Kredit von über 60 Millionen Euro, den er von der Warburg Bank erhielt. (Quelle)
Mathias Döpfner war mit dem britischen Verleger Georg Weidenfeld befreundet. (Quelle) Weidenfeld erhielt den britischen Adelstitel eines Barons.
Friede Springer und Mathias Döpfner kannten den verstorbenen Ferdinand Piëch. (Foto) Seine Familie kontrolliert den Automobilkonzern VW, das grösste deutsche Unternehmen.
Friede Springer kannte die verstorbene Johanna Quandt, die eine der reichsten Frauen Deutschlands war. (Foto) Die Quandt Familie kontrolliert den Automobilkonzern BMW.
Friede Springer kennt Friedrich von Metzler. (Foto) Die Metzler Familie gilt als die reichste Bankiersfamilie Deutschlands.
Die „Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste“ verlieh Friede Springer 2013 einen Toleranzpreis. Bei der Verleihung wurden auch der britische Bankier Evelyn de Rothschild und der irakisch-britische Investor Nemir Kirdar mit einem Preis für Toleranz geehrt. (Quelle) Bei der Verleihung waren Alexandra von Hannover und Gräfin Isa von Hardenberg aus dem deutschen Uradel anwesend. (das dritte Foto) Isa von Hardenberg und Friede Springer kennen Renate Thyssen-Henne. (Fotos: 1 und 2) Renate heiratete in die Thyssen Familie, eine der wichtigsten deutschen Industriellenfamilien des 20. Jahrhunderts. Ihre Tochter Gabriele, die Springer ebenfalls kennt, heiratete erst in den deutschen Hochadel und ihr Mann war ein Nachkomme der russischen Kaiserfamilie. Gabriele heiratete in zweiter Ehe den religiösen Führer Karim Aga Khan IV.
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Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.