Motsepe und Ramaphosa Familie

Patrice Motsepe ist einer der reichsten und mächtigsten Unternehmer Südafrikas. Im Jahr 2022 hatte Südafrika nach BIP die drittgrösste Wirtschaft des afrikanischen Kontinents. Die Motsepe Familie stammt aus dem afrikanischen Adel und kennt die führenden Aristokraten im Land. Die beiden Schwestern von Patrice Motsepe heirateten hohe Politiker. Die Schwester Tshepo ist mit Cyril Ramaphosa verheiratet, der seit 2018 Präsident von Südafrika ist. Ramaphosa ist nebenbei als Unternehmer tätig und zählt zu den reichsten Männern des Landes. Die andere Schwester Bridgette Motsepe ist die Ehefrau von Jeff Radebe, der mehrere Ministerposten besetzte. Cyril Ramaphosa und Jeff Radebe sind Politiker des African National Congress (ANC), der seit 1994 die führende Partei des Landes ist und seither alle Präsidenten stellte. Cyrils Sohn Andile Ramaphosa heiratete eine Nichte von Amama Mbabazi, ein ehemaliger Premierminister von Uganda.

Bis 1992 bestand in Südafrika noch die Apartheid (mehr dazu auf Wikipedia). Der ANC war die führende Bewegung im Kampf gegen die Apartheid. 1994 wurde Nelson Mandela, ein Mitglied des ANC, zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt und kam dadurch zu grosser Berühmtheit. Zu seinen politischen Mitstreitern gehörten Cyril Ramaphosa und Jeff Radebe, die heute wie gesagt Schwager von Patrice Motsepe sind. Seit Mandela waren alle Präsidenten und die Mehrheit der Minister schwarz. Bis 1994 wurde die Politik und Wirtschaft Südafrikas von der weissen Minderheit im Land regiert, die während der Kolonialisierung eingewandert war. Heute sind die Weissen eine Minderheit im Parlament, aber dafür kontrollieren sie immer noch einen grossen Teil der Wirtschaft. Die Vorstände der grössten südafrikanischen Unternehmen bestehen durchschnittlich etwa zur Hälfte aus Weissen. Seit den 90er-Jahren ist in Südafrika allmählich eine wohlhabende schwarze Elite entstanden, zu der die Familien Motsepe und Ramaphosa gehören. Unter Nelson Mandela war der ANC noch sozialistisch ausgerichtet und trat der Sozialistischen Internationale bei, aber in den letzten 20 Jahren konnten sich wirtschaftsliberale Kräfte in der Partei durchsetzen.

Patrice Motsepe

Patrice Motsepe (*1962) wurde 2008 als erster schwarzer Afrikaner auf die Milliardärsliste von Forbes aufgenommen. Im Jahr 2022 wurde sein Vermögen auf 3,3 Milliarden US-Dollar geschätzt. (Quelle) Er ist Gründer, Vorsitzender und Hauptaktionär von African Rainbow Minerals (ARM), ein Bergbauunternehmen. ARM war das erste Bergbauunternehmen in Südafrika, das von schwarzen Geschäftsleuten geführt wurde. ARM fördert und verarbeitet Eisenerz, Mangan, Chrom, Platin, Nickel und Kohle. Südafrika war in den letzten Jahren der weltweit grösste Produzent von Platin, Chrom, und Mangan. Derzeit ist ARM mit einem Anteil von 12 Prozent Hauptaktionär des südafrikanischen Bergbauunternehmens Harmony Gold, einer der grössten Goldproduzenten der Welt. Patrice Motsepe ist zurzeit Vorsitzender von Harmony Gold. Bevor er 2003 bei Harmony Gold einstieg, war das Unternehmen von Weissen kontrolliert worden.

Patrice Motsepe gehört zu einem königlichen Clan innerhalb des afrikanischen Tswana-Stammes. Er hat zudem auch schottisches Blut, denn einer seiner Urgrossväter war Schotte. (Quelle: 1 und 2) Der Zulu-König Misuzulu überreichte Patrice ein Schild als Geschenk. (Quelle) Die Zulu sind die grösste Ethnie Südafrikas und haben bis heute einen König. Patrice traf mehrfach König Mswati III. von Eswatini (Quelle). Eswatini (früher Swasiland) ist ein Nachbarland von Südafrika und ist bis heute eine Monarchie. 2016 hielt Patrice eine Rede bei einem Treffen, bei dem über 80 afrikanische Könige und Häuptlinge zusammenkamen. Patrice sagte bei der Rede: „Wir wollen die Rolle der traditionellen Führer respektieren und wir wollen, dass unsere Kinder mit Respekt vor ihrer Kultur aufwachsen“. (Quelle) Patrice kaufte König Dalindyebo ein Auto. (Quelle) Dalindyebo ist der König des südafrikanischen Volkes der Thembu. Der König ist ein Neffe von Nelson Mandela. Obwohl Mandela auf der ganzen Welt berühmt wurde, weiss kaum einer, dass er in den südafrikanischen Adel geboren wurde und eine Tochter hat, die in die Königsfamilie von Swasiland heiratete. Der ANC, wie gesagt die führende Partei Südafrikas, ist seit seiner Gründung 1912 mit dem südafrikanischen Adel verbunden, was ganz unten in diesem Beitrag erläutert wird.

Patrice Motsepe gehört seit 2020 zur Führung des Weltwirtschaftsforums (WEF) und kennt dadurch Klaus Schwab. Über die WEF-Führung wird Patrice folgende Personen kennen: Andre Hoffmann (Schweiz), Mukesh Ambani (Indien), Königin Rania (Jordanien), Laurence Fink von BlackRock (USA), Christine Lagarde von der EZB (Frankreich), Joe Kaeser von Siemens (Deutschland) und David Rubenstein (USA). (Stand: 1.7.2023) (Quelle)

Patrice Motsepe wurde 1999 vom WEF zu einem Global Leader of Tomorrow ernannt (heute bekannt als Young Global Leaders). Er ist im International Business Council (IBC) des WEF und im Global Network-Beirat des „Center for the Fourth Industrial Revolution“, das zum WEF gehört. (Quelle) Anfang 2023 wurde Patrice in den globalen Beirat der elitären Harvard Universität aufgenommen. Im Beirat kommen ebenfalls einflussreiche Führungskräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aus verschiedenen Teilen der Welt zusammen. (Quelle)

Patrice Motsepe war im International Council von JP Morgan, eine der mächtigsten Banken der USA. Er war zur selben Zeit im Council wie UN-Generalsekretär Kofi Annan, Henry Kissinger (USA), Gao Xi-Qing (China), Ratan Tata (Indien), Tony Blair (Grossbritannien), Jürgen Grossmann (Deutschland), Riley Bechtel (USA), Mustafa Koç (Türkei), Lee Kuan Yew (Singapur) und Martin Feldstein (USA). (Quelle)

Das wichtigste zu Patrice Motsepes Karriere:

  • Er ist zurzeit stellvertretender Vorsitzender von Sanlam, eines der grössten südafrikanischen Unternehmen. Sanlam war 2021 der grösste Versicherungskonzern Afrikas.
  • Er war Direktor der Absa Group, ebenfalls eines der grössten südafrikanischen Unternehmen. Die Finanzgruppe besitzt die Absa Bank, eine der grössten Banken Afrikas.
  • Er gründete das Private Equity-Unternehmen African Rainbow Capital, das sich auf Investitionen in Afrika konzentriert.
  • Patrice Motsepe besitzt die Mamelodi Sundowns, eines der erfolgreichsten Fussballteams Südafrikas. 2021 wurde Patrice zum Präsidenten der Confederation of African Football gewählt, dem Fussball-Dachverband des afrikanischen Kontinents. Zurzeit gehört Patrice Motsepe zu den Vizepräsidenten des internationalen Fussballverbands FIFA.
  • Während der Apartheid war Patrice Motsepe einer der wenigen schwarzen Studenten an der Universität von Witwatersrand, die damals nur für Weisse zugänglich war. Patrice erhielt eine Ausnahmegenehmigung und durfte auf die Universität.
  • Im Jahr 1994 wurde Patrice Motsepe, noch bevor er in die Bergbauindustrie einstieg, der erste schwarze Partner der südafrikanischen Anwaltskanzlei Bowman Gilfillan.
  • Patrice Motsepes erster grosser Auftrag war die Räumung einer kaum produktiven Mine, die dem britischen Bergbaukonzern Anglo American gehörte. Der weisse Südafrikaner Bobby Godsell, der damalige Chef der Gold- und Uransparte von Anglo American, hatte sich in den letzten Tagen der Apartheid dafür eingesetzt, weisse Wirtschaftsführer aus Südafrika mit Vertretern des ANC zusammenzubringen. Godsell half schwarzen Landsleuten in die Wirtschaft einzusteigen, darunter auch Patrice Motsepe. Godsell sagte, „Ich wollte Kapitalisten aus Menschen machen, die kein Kapital hatten“. Im Jahr 2000 erschloss Patrice zusammen mit Anglo American eine Platinmine.
  • Erst wollte der ANC die Bergbauunternehmen Südafrikas verstaatlichen, die bis Ende der Apartheid von Weissen (mit engen Kontakten nach Grossbritannien) kontrolliert wurden. Der ANC wollte damit die Bodenschätze den Schwarzen zurückgeben. Patrice Motsepe, ein Kapitalist, war gegen die Verstaatlichung. Schliesslich wurde die Bergbauindustrie nicht verstaatlicht. Stattdessen erliess man 2005 ein Gesetz, das vorschreibt, dass Unternehmen zu mindestens 26 Prozent im Besitz von Schwarzen sein müssen, um eine Bergbaulizenz vom Staat zu erhalten. Patrice Motsepe profitierte von diesem Gesetz. Er wurde als Oligarch bezeichnet. Viele Schwarze in Südafrika sind enttäuscht, dass der Wandel des Landes von der Apartheid zur Demokratie nur wenigen kleinen Eliten von Schwarzen zugutekam. Obwohl Südafrika viele Bodenschätze besitzt, lebt landesweit mehr als die Hälfte der Schwarzen in Armut.
  • Patrice Motsepe lernte Harry Oppenheimer kennen, dessen Familie schon seit 100 Jahren die Bergbauindustrie in Südafrika dominiert. Die Oppenheimer waren deutsche Einwanderer und sind bis heute mit der britischen Elite verbunden.
  • Patrice Motsepe war Präsident von Business Unity South Africa, eine Interessengruppe von südafrikanischen Unternehmen.

(Quelle: 1, 2, 3, 4)

Patrice Motsepe traf den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, als dieser zu einem Staatsbesuch nach Südafrika kam. (Quelle) Patrice traf die US-Präsidenten Donald Trump und Barack Obama (Fotos auf Google).

Patrices Vater Augustine Motsepe war ein Kritiker des Apartheidregimes gewesen und wurde deswegen in eine ländliche Gegend verbannt. Er benannte seinen Sohn nach dem kongolesischen Präsidenten Patrice Lumumba. (Quelle) Lumumba bekämpfte die belgische Kolonialherrschaft im Kongo. Die Belgier liessen ihn ermorden.

Tshepo Motsepe und Cyril Ramaphosa

Tshepo Motsepe (*1953) ist die Schwester von Patrice. Sie ist First Lady von Südafrika, da ihr Ehemann Cyril Ramaphosa seit 2018 Präsident des Landes ist. Seit 2017 ist Ramaphosa zudem Präsident des ANC.

Cyril Ramaphosa war, bereits bevor er Präsident wurde, einer der reichsten Geschäftsmänner des Landes. 2015 wurde sein Vermögen auf 450 Millionen US-Dollar geschätzt. (Quelle) Wenn man die Monarchen beiseite lässt, wäre Ramaphosa eines der reichsten Staatsoberhäupter der Welt. Er gründete Unternehmen und besetzte Vorstandsposten bei wichtigen Konzernen:

  • Er war Vorsitzender der MTN Group und der Bidvest Group, zwei der grössten südafrikanischen Unternehmen. MTN ist einer der grössten Telekommunikationskonzerne auf dem afrikanischen Kontinent.
  • Er war Direktor der Standard Bank Group, die grösste Bank des Landes.
  • Er war Direktor des Bierkonzerns SABMiller, der inzwischen zum grössten Bierkonzern Anheuser-Busch InBev gehört.
  • Er war Vorsitzender des britischen Papierkonzerns Mondi.

(Quelle)

  • Er war in internationalen Beiräten von Coca-Cola und Unilever. (Quelle)
  • Er besass für paar Jahre alle McDonald’s-Franchises in Südafrika. (Quelle)

Noch bevor Cyril Ramaphosa Präsident wurde, hatte er zweimal Südafrikas Delegation beim Weltwirtschaftsforum (WEF) angeführt. (Quelle) Sein Schwager Patrice Motsepe gehört wie bereits erwähnt derzeit zur Führung des WEF.

Cyril Ramaphosa besuchte 2018 ein Treffen des Council on Foreign Relations und hielt dort eine Rede. Auch Mitglieder der berühmten Rockefeller Familie waren dabei. (Quelle)

Cyril Ramaphosa traf sich 2019 mit dem berühmten Milliardär Bill Gates bei einem Galadinner, das vom äthiopischen Premierminister Abiy Ahmed ausgerichtet wurde. (Quelle)

Cyril Ramaphosa traf 2018 den berühmten Milliardär George Soros und dessen Sohn Alexander. (Quelle)

Cyril Ramaphosa besuchte 2022 den britischen König Charles bei einem Staatsbesuch in England. (Quelle) 2018 hatte er Queen Elizabeth besucht. (Quelle) Als Staatsschef traf er noch weitere Königsfamilien.

Cyril Ramaphosa kennt etwa seit 30 Jahren den weissen südafrikanischen Geschäftsmann Ivan Glasenberg, der von 2002 bis 2021 CEO des internationalen Rohstoffkonzerns Glencore war. Ramaphosa war ein Geschäftspartner von Glencore. (Quelle) Ivan Glasenberg ist mit dem britischen Geschäftsmann Nat Rothschild befreundet. (Quelle) Glasenbergs ursprünglicher Chef war der Milliardär Marc Rich (Gründer von Glencore), der auf der Liste der meistgesuchten Personen des FBI stand. Heute ist Glasenberg selbst Milliardär und gilt mit einem geschätzten Vermögen von 9 Milliarden US-Dollar als einer der reichsten Südafrikaner.

Cyrils Sohn Andile Ramaphosa ist Geschäftsmann und heiratete eine Nichte von Amama Mbabazi, der von 2011 bis 2014 Premierminister von Uganda war. (Quelle) Cyrils Bruder Douglas Ramaphosa ist ebenfalls Geschäftsmann und arbeitete unter anderem für den Bergbaukonzern Anglo American sowie für die Finanzgruppe ABSA (die Absa Bank ist einer der grössten Banken Afrikas). (Quelle)

Cyril Ramaphosa hat 2022 in seiner Funktion als Präsident den neuen Zulu-König Misuzulu anerkannt. (Quelle) Cyril Ramaphosa veranlasste 2021, dass das Oberhaupt der südafrikanischen Rharhab-Dynastie offiziell als König anerkannt wird. Die königliche Familie hatte viele Jahre darum gekämpft, die offizielle Anerkennung als Königsfamilie zu erlangen. (Quelle) Ramaphosa besuchte die Könige von Swasiland und Lesotho. Swasiland ist ein Nachbarland von Südafrika und Lesotho ist ein unabhängiges Königreich innerhalb Südafrikas.

Südafrika hat 13 offiziell anerkannte Könige, die aber keine Regierungsfunktionen übernehmen. Sieben davon werden grosszügig mit Steuergeldern versorgt (Stand: 2020). (Quelle) 1996 bekam Südafrika seine heutige Verfassung. Der Stand der Könige und Häuptlinge ist in der Verfassung geregelt. (Quelle) Cyril Ramaphosa war Mitverfasser der Verfassung. (Quelle)

Bei seinem Präsidentschaftswahlkampf 2018 gab Ramaphosa das Versprechen ab, er werde den Thembu-König Dalindyebo, der im Gefängniss sass, begnadigen und in die Freiheit entlassen. Dies geschah als Reaktion auf drei südafrikanische Könige, die Ramaphosa ein Ultimatum stellten, König Dalindyebo freizulassen, andernfalls würden sie ihren Untertanen sagen, sie sollten nicht für den ANC stimmen. (Quelle) Nachdem Ramaphosa in den ersten Monaten als Präsident den König aber nicht freiliess, äusserten die Aristokraten im Oktober 2019 öffentlich ihren Unmut über Ramaphosa. (Quelle) Im Dezember 2019 gab Ramaphosa schliesslich nach und veranlasste die Freilassung von König Dalindyebo. Der König war ins Gefängnis gekommen wegen mehrerer Delikte. Er zündete die Häuser von drei Mietern an, um sie zu vertreiben, weil er glaubte, sie hätten gegen Stammesregeln verstossen. Ausserdem griff er drei junge Männer öffentlich brutal an, weil sie angeblich Straftaten begangen hatten. Ein vierter Mann, der im Verdacht stand, an den mutmasslichen Verbrechen beteiligt gewesen zu sein, wurde von Mitgliedern der Gemeinde getötet. (Quelle) Der König hatte die Hütte einer Frau mit sechs Kindern in Brand gesteckt, weil einer ihrer Verwandten einer Vorladung des königlichen Hofs nicht gefolgt war. Der Herrscher zwang die Familie, mit ihm zu kommen und verprügelte die Kinder dermassen, dass ein Junge dabei starb. Deswegen wurde er im Oktober 2015 zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, aber wie gesagt begnadigte Ramaphosa ihn Ende 2019. Nach seiner Freilassung wollte er natürlich wieder den Thron besteigen, aber der königliche Rat hinderte ihn daran. Nicht nur wegen seiner Gewaltexzesse, sondern weil er auch die ganze Zeit bekifft war und 2013 zur von Weissen geführten Oppositionspartei Democratic Alliance übergelaufen war. Statt Dalindyebo wurde nun sein Sohn als der neue König angesehen. Dies machte Dalindyebo anscheinend so wütend, dass er im März 2020 (vier Monate nach seiner Freilassung) Mitten in der Nacht mit einem Brecheisen, einer Axt und einer Machete in die Residenz seines Sohnes eindrang und ihn und seine Frau attackierte. Die Frau musste ins Krankenhaus. Dalindyebo ist ein Neffe von Nelson Mandela. (Quelle: 1 und 2) 2021 erhielt Dalindyebo einen luxuriösen Mercedes-Benz von Julius Malema als Geschenk. (Quelle) Julius Malema ist der Chef der linksextremen Partei EFF, die derzeit drittstärkste Partei in Südafrika. Malema hetzt seine Anhänger gegen die weisse Minderheit auf und sang öffentlich das Lied „Erschiesst die Buren“ (mit Buren wird die weisse Minderheit bezeichnet). (Quelle) Malema hat grossen Respekt vor den südafrikanischen Königsfamilien. Er sagte: „Wir müssen die Einheit der königlichen Zulu-Familie eifersüchtig schützen, weil sie eine der schwarzen Institutionen ist, die immer noch von Schwarzen geführt wird und die in einer würdigen Weise geführt wird.“ (Quelle)

In den 80er-Jahren war Cyril Ramaphosa Mitgründer und erster Generalsekretär der National Union of Mineworkers (NUM), eine grosse Gewerkschaft der Bergbauindustrie. (Quelle) Als Gewerkschaftsführer im Bergbau lernte Ramaphosa bereits in den 80er-Jahren Harry Oppenheimer kennen, der einen grossen Teil des Bergbaus in Südafrika kontrollierte. (Quelle)

Cyril Ramaphosa war Direktor und Aktionär des nicht mehr existenten britischen Bergbauunternehmens Lonmin, das reichlich Platin in Südafrika förderte. 2012 eskalierte ein Streik von Bergarbeitern einer Mine von Lonmin. Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte schossen mit automatischen Waffen in eine Menschenmenge von Streikenden. Mehr als 30 Bergarbeiter wurden getötet und mehr als 80 verletzt. Die Polizei gab über 4000 Schüsse ab und vier Leichenwagen standen schon vor dem Massaker bereit, was eindeutig darauf hindeutet, dass die Polizei im Voraus mit Toten rechnete. Cyril Ramaphosa wird vorgeworfen, für das Massaker mitverantwortlich sein. Er intervenierte im Interesse von Lonmin bei hochrangigen Regierungsvertretern und forderte dabei harte Massnahmen gegen die Streikenden. In den Tagen vor dem Massaker hatten Streikende zwei Polizisten und zwei Sicherheitskräfte getötet, worauf Ramaphosa eine E-Mail an den Lonmin-COO schrieb. Darin stand: „Die schrecklichen Ereignisse, die sich abgespielt haben, können nicht als Arbeiterkampf bezeichnet werden. Sie sind eindeutig heimtückisch kriminell und müssen als solche eingestuft werden … Es bedarf begleitender Massnahmen, um dieser Situation entgegenzuwirken.“ Er schrieb die E-Mail 24 Stunden vor dem Massaker. Die enthüllten E-Mails zeigten eine direkte „toxische Absprache“ zwischen Ramaphosa, Lonmin, dem Ministerium für Bodenschätze, dem Polizeiministerium und staatlichen Sicherheitsbehörden. Ramaphosa drängte den Polizeiminister Nathi Mthethwa, hart gegen die Streikenden vorzugehen. Ramaphosa wird deshalb vorgeworfen, eine Mitschuld am Massaker zu tragen. (Quelle: 1, 2, 3) Da er im Interesse eines britischen Bergbauunternehmens agiert hat, obwohl er in den 90er-Jahren Gewerkschaftschef der Bergarbeiter war und sich gegen den britischen Imperialismus engagiert hatte, wird ihm auch vorgeworfen, dass er seine Prinzipien verraten hat.

Bridgette Motsepe

Bridgette Motsepe (*1960) ist die Schwester von Tshepo und Patrice. Sie gründete und leitet Mmakau Mining, ein kleineres Bergbauunternehmen, das Platin, Gold, Uran, Kohle und Chrom fördert. Bridgette Motsepe war 12 Jahre lang Direktor von Sappi, eines der grössten südafrikanischen Unternehmen. Sappi ist einer der weltweit grössten Produzenten von Papier.

Bridgette ist mit dem Politiker Jeff Radebe verheiratet. In den 80er-Jahren, als noch die Apartheid herrschte, schloss sich Jeff Radebe als Student während der Studentenaufstände von 1976 den Untergrundstrukturen des ANC an. Der ANC war wie gesagt die führende Bewegung im Kampf gegen die Apartheid. Damals war der ANC noch illegal und Jeff Radebe musste daher Haftstrafen absitzen. Darauf ging er ins Ausland ins Exil. Er war erst in Mosambik und Tansania. Danach schloss er 1981 ein Jurastudium an der Karl-Marx-Universität in der kommunistischen DDR (Ostdeutschland) ab. Anschliessend arbeitete er in Sambia für die internationale Abteilung des ANC. Von Lesotho aus gründete er Untergrundstrukturen des ANC und der Kommunistischen Partei Südafrikas. Er absolvierte eine militärische Ausbildung bei Umkhonto we Sizwe, welcher der militärische Arm des ANC war. 1985 studierte er an der International Lenin School in Moskau, die von der Sowjetunion genutzt wurde, um sich international mit kommunistischen Parteien zu vernetzen. Als Jeff Radebe 1986 heimlich nach Südafrika kam, wurde er verhaftet und musste mehrere Jahre ins Gefängnis. Er war auf der Gefängnisinsel Robben Island, wo auch der berühmte Nelson Mandela fast zwei Jahrzehnte ein Häftling war. 1994 wurde Mandela der erste schwarze Präsident von Südafrika. Während Mandelas Präsidentschaft war Jeff Radebe Minister für öffentliche Arbeit. 1998 leitete er das Komitee zum 80. Geburtstag von Nelson Mandela. In den folgenden 20 Jahren war Jeff auch Minister für öffentliche Unternehmen, Minister für Transport, Justizminister und Minister im Präsidialamt. (Quelle: 1, 2, 3) Nachdem Cyril Ramaphosa 2018 Präsident wurde, ernannte er Jeff zum Energieminister. (Quelle) Jeffs Schwägerin ist wie gesagt die Ehefrau von Ramaphosa. Daher könnte man den Eindruck bekommen, dass es sich bei der Ernennung um Vetternwirtschaft handelt.

Bridgette Motsepe Radebe sagte, sie würde die Verstaatlichung der Bergbauindustrie in Südafrika befürworten. Sie sagte, dass nach Ende der Apartheid 83 Prozent der Ressourcen sich im Besitz der weissen Minderheit befanden, während nun 91 Prozent im Besitz von Monopolen seien. (Quelle) Ihr Bruder Patrice wird als Bergbaumilliardär in dieser Sache womöglich anderer Meinung sein.

Bridgette Radebe hat ein gutes Verhältnis zu Pelonomi Venson-Moitoi, eine Politikerin in Botswana (ein Nachbarland von Südafrika). Pelonomi war Aussenministerin von Botswana. Bridgette Radebe wurde verdächtigt, sie habe Geld für den Präsidentschaftswahlkampf von Pelonomi gewaschen. Bridgette hatte in Botswana gelebt und dort ihren Universitätsabschluss gemacht. Ihr Bergbauunternehmen ist in Botswana aktiv. (Quelle) Auch ihrem Bruder Patrice Motsepe wurde vorgeworfen, eine Kampagne finanziert zu haben, die Pelonomis Gegenkandidat Mokgweetsi Masisi schaden sollte. (Quelle)

Bridgette Radebe und ihr Mann waren 2011 auf der Hochzeit des Fürsten Albert von Monaco. (Quelle: 1 und 2) Auch in den folgenden Jahren traf sie Alberts Frau Charlene mehrfach. (Fotos: 1, 2, 3) Sie kennt Charlene mindestens bereits seit 2007 und kennt auch das britische Model Naomi Campbell. (Foto) Charlene kommt aus Südafrika. Sie kam 2021 zur Beerdigung des Zulu-Königs Zwelithini. Patrice Motsepe war auch da und sein Schwager Cyril Ramaphosa, der Präsident, hielt eine leidenschaftliche Laudatio. (Quelle) Laut Medienberichten war Charlene eine langjährige Freundin des Zulu-Königs. Nach seinem Tod schrieb sie auf Instagram: „König Zwelithini war ein ehrenwerter Mann mit einem reinen Herzen. Wir haben im Laufe der Jahre viele besondere Momente miteinander geteilt, die mir für immer am Herzen liegen werden. Ich werde meinen Freund vermissen und beten, dass die Zulu-Königsfamilie in dieser Zeit Trost findet.“ (Quelle)

Weitere Verbindungen des ANC zum südafrikanischen Adel

Der ANC ist seit seiner Gründung 1912 mit dem südafrikanischen Adel verbunden. Der ANC-Gründer Pixley ka Isaka Seme heiratete eine Tochter des Zulu-Königs Dinizulu. Seme rief 1912 eine Konferenz von südafrikanischen Stammeshäuptlingen und Königen zusammen. Dies war die Geburtsstunde des ANC. Seme hatte in den USA und in England an der Oxford Universität studiert. Er wurde als Anwalt im Middle Temple in London zugelassen. Er besuchte England später noch weitere Male. 1926 reiste er mit dem König von Swasiland nach England, um bei einem Landstreit gegen Südafrika Berufung einzulegen. Dabei vertrat er den König vor dem Privy Council (Geheimrat der britischen Königsfamilie). (Quelle: 1, 2, 3, 4) Seme war der Anwalt der Swasi-Königin Labotsibeni. Die Königin leistete kurz nach der Gründung des ANC wichtige finanzielle Unterstützung für eine Zeitung, die das offizielle Sprachrohr des ANC wurde. (Quelle: 1 und 2) Ein weiterer Gründer des ANC war Walter Rubusana. Sein Vater war ein Berater des Xhosa-Königs Sandile gewesen. Als junger Mann hatte Walter den schottischen Missionar James Stewart kennengelernt. Walter war ein Berater des Königs der Thembu und begleitete ihn 1904 nach England zur Krönung des britischen Königs Edward VII. (Quelle: 1, 2, 3)

Seit Nelson Mandela 1994 der erste schwarze Präsident wurde, wird Südafrika vom ANC regiert. Mandela war in den 90er-Jahren der Chef des ANC. Er war ein Onkel des heutigen Thembu-Königs Buyelekhaya Dalindyebo (Quelle: 1 und 2). Zudem war Mandelas Vater ein Häuptling des Thembu-Stammes und Nachkomme der Thembu-Königsfamilie. Der Vater rebellierte gegen die britische Kolonialregierung, indem er ein obligatorisches Erscheinen vor dem britischen Richter verweigerte. Die Briten beschlagnahmten darauf sein Vermögen und zwangen ihn, ins Exil zu gehen. Mandela war am Hof des Xhosa-Königs Jongintaba aufgewachsen. (Quelle: 1, 2, 3) Mandelas Tochter Zenani ist durch ihre Heirat in das Königshaus von Swasiland auch Prinzessin von Eswatini. (Quelle: 1 und 2) Die Schwester ihres Ehemannes, Mantfombi Dlamini, heiratete wiederum den Zulu-König Goodwill Zwelithini. (Quelle) Übrigens war Mandelas dritte Ehefrau Graça zuvor mit Samora Machel verheiratet gewesen. Nachdem die portugiesische Kolonie Mosambik (ein Nachbarland von Südafrika) 1975 die Unabhängigkeit von Portugal erreichte, wurde Samora Machel der erste Präsident des Landes.

Übrigens: Nelson Mandela wurde im Juni 1990 bei den Freimaurern aufgenommen. (Quelle: 1 und 2) Also noch vor Ende Apartheid und wenige Monate nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis. Die Freimaurerei wurde während der Kolonialisierung von Niederländern und Briten nach Südafrika gebracht. Mandela freundete sich mit Harry Oppenheimer an, der einen grossen Teil der Bergbauindustrie in Südafrika kontrollierte (Quelle). Harry und sein Vater waren Mitglied der südafrikanischen Freimaurer. (Quelle)

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