Matheson Clan

Der schottische Clan Matheson ist mindestens 800 Jahre alt. Der Familienüberlieferung nach waren ihre Vorfahren Anhänger des ersten schottischen Königs Kenneth MacAlpin, der im 9. Jahrhundert lebte.

Der Schotte James Matheson (1796-1878) kam aus dem Matheson Clan (Quelle: 1 und 2). Seine Mutter kam vermutlich aus dem Mackay Clan. In seiner Jugend war er ein Klassenkamerad von Anthony Keith-Falconer, der 7. Graf von Kintore und Clan-Chef des Keith Clans (Quelle).

James Matheson reiste nach Indien im Auftrag der Handelsfirma seines Onkels. Dort lernte er den schottischen Kaufmann William Jardine kennen. Dieser kam aus dem schottischen Jardine Clan (Quelle: 1 und 2). Die beiden Schotten gründeten 1832 in Hongkong das Handelshaus „Jardine Matheson & Co.“. Zu den Mitgründern gehörte auch John Abel Smith. Er kam aus der Bankiersfamilie Smith, eine der ältesten und wichtigsten Familien der britischen Finanzelite.

Zwei Jahre nach der Gründung von „Jardine Matheson & Co.“ beendete das britische Parlament das Monopol der „British East India Company“ auf den Handel zwischen Grossbritannien und China, worauf private Unternehmen das entstandene Vakuum im chinesisch-britischen Handel auffüllen konnten, darunter auch „Jardine Matheson & Co.“.

„Jardine Matheson & Co.“ war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts das grösste ausländische Handelsunternehmen in Ostasien und einer der grössten Opiumhändler der Welt. Es war ein bedeutender Händler von Baumwolle, Seide und Tee. Auch Schifffahrt und Eisenbahnbau gehörte zu seinem Geschäftsfeld. Das Unternehmen förderte über Lobbyarbeit in Grossbritannien auch militärische Interessen. William Jardine überredete den britischen Premierminister Henry Temple zu einem Krieg gegen China, der als erster Opiumkrieg bekannt werden würde, von dem Matheson und Jardine profitierten.

Das Unternehmen Jardine Matheson besteht bis heute und wird inzwischen von der schottischen Milliardärsfamilie Keswick kontrolliert, die mit der Jardine Familie und mehreren Clan-Chefs verwandt ist. Jardine Matheson ist noch immer ein Grosskonzern und ist das grösste Familienunternehmen Hongkongs.

In den 1840er Jahren verliess James Matheson das Unternehmen und zog zurück nach Grossbritannien. Er wurde Gouverneur der Bank of England (britische Zentralbank) und war der zweitgrösste Landbesitzer in Grossbritannien. Er war langjähriger Vorsitzender des britischen Schifffahrtsunternehmens „Peninsular and Oriental Steam Navigation Company“. 1851 wurde er vom britischen Königshaus zum Baron geadelt.

Donald Matheson, ein Verwandter von James Matheson, war Mitglied der „Society for the Suppression of the Opium Trade“. Die britische Lobbyorganisation setzte sich für die Illegalisierung des Opiums ein. Die britische Bankiersfamilie Pease war Mitgründer der Gesellschaft.

Hugh Matheson (1821-1898) war ein Neffe von James Matheson. Er arbeitete in London für Jardine Matheson und war Senior Partner des Unternehmens. Hugh Matheson gründete 1873 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank das Bergbauunternehmen Rio Tinto und wurde dessen erster Präsident. Rio Tinto ist schon seit über 100 Jahren einer der führenden Bergbaukonzerne. Ab den 1880er Jahren übernahm die Rothschild Familie die Kontrolle über Rio Tinto. Heute sind die Rothschilds nicht mehr an Rio Tinto beteiligt, aber im Vorstand sind und waren mehrere Banker der Rothschild Bank (darunter auch der derzeitige Vorsitzende Simon Thompson). Rio Tinto ist derzeit der drittgrösste Bergbaukonzern der Welt. Rio Tinto war in den letzten Jahren einer der grössten Produzenten von Eisenerz, Aluminium, Bauxit, Kupfer, Kohle, Uran, Diamanten und Titanium.

Ein weiterer Neffe von James Matheson war Alexander Matheson (1805-1886). Dieser war Direktor der Bank of England (britische Zentralbank) und war als Eisenbahnunternehmer aktiv. Er wurde zum Baron geadelt. Er heiratete in zweiter Ehe Lavinia Stapleton. Deren Grossmutter väterlicherseits war die Tochter eines Grafen aus der englischen Adelsfamilie Bertie. Alexander Matheson heiratete in dritter Ehe Eleanor Irving Perceval, eine Enkelin des britischen Premierministers Spencer Perceval. Eleanors Mutter war eine Tochter des damaligen Clan-Chefs des schottischen McLeod Clans. (Quelle)

Einer von Alexanders Söhne war der gleichnamige Baron Alexander Matheson (1861-1929). Dieser reiste 1894 nach Westaustralien, wo gerade riesige Goldvorkommen entdeckt wurden und einen Goldrausch auslösten. Alexander wurde Senator von Westaustralien und Präsident der „Eastern Goldfields Reform League“, die sich für die Schaffung einer eigenen Kolonie auf den Goldfeldern einsetzte. Das Vorhaben wurde nie umgesetzt.

Seit dem Jahr 1975 sind die Matheson Barone gleichzeitig auch die Clan Chefs des Matheson Clans. Einige arbeiteten für das britische Militär.

Baron Kenneth Matheson von Lochalsh (1805-1886) heiratete in die sephardisch-jüdische Lousada Familie. Diese war familiär mit den jüdischen Familien Montefiore, Mocatta, Aguilar, Goldsmid, Salomons und Stern verbunden, die zur britischen Elite gehören.

Die Ehefrau von Baron Alexander Matheson (*1954) war mütterlicherseits die Enkelin eines Markgrafen aus der Adelsfamilie Cecil und ihre Grossmutter war die Tochter eines Herzogs aus der Adelsfamilie Montagu-Douglas-Scott.

Zur Liste der mächtigsten Familien der Welt

Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.

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