Die Familien Chávez und Maduro sind Teil der venezolanischen Elite. Hugo Chávez war von 1999 bis zu seinem Tod 2013 Präsident von Venezuela. Seither ist sein Vertrauter Nicolás Maduro Präsident des Landes.
Hugo Chávez (1954-2013) war, bevor er in die Politik ging, Oberstleutnant beim venezolanischen Militär. Er gründete 1982 die MBR-200, eine politische Bewegung. Sie baute innerhalb des Militärs ein Netzwerk auf, das 1992 einen Putschversuch unternahm. Hugo Chávez führte den Putsch an. Da dieser aber scheiterte, kam er ins Gefängnis. 1994 wurde er begnadigt. Nach seiner Freilassung begann er sich um das Amt des Präsidenten zu bewerben. Er gründete 1997 eine eigene Partei und wurde 1999 zum Präsidenten des Landes gewählt. Nach seinem Tod 2013 wurde sein Vertrauter Nicolás Maduro Präsident, der seit 2006 venezolanischer Aussenminister gewesen war. Maduro heiratete 2013 Cilia Flores, die eine Anwältin von Hugo Chávez war, als dieser im Gefängnis sass. Seit Chávez Machtübernahme gehört sie zur politischen und juristischen Elite des Landes.
Hugo Chávez hatte schon vor seiner Machtübernahme den kubanischen Herrscher Fidel Castro getroffen. Die venezolanische Regierungsspitze ist bis heute mit der Castro Familie verbunden. Hugo Chávez und sein Nachfolger Nicolás Maduro gelten als Feinde der westlichen Elite. Ihre Regierung pflegt enge Beziehungen zu allen Staaten, die mit den USA und ihren Verbündeten verfeindet sind. Dazu zählen folgende Länder: Kuba, China, Nordkorea, Russland, Belarus (Weissrussland), Iran und Syrien.
Venezuela ist das erdölreichste Land der Welt und besitzt geschätzt 18 Prozent der weltweiten Erdölreserven. Venezuela besitzt auch die achtgrössten Gasreserven der Welt. Hugo Chávez verstaatlichte 2007 die venezolanische Ölindustrie. Die US-amerikanischen und europäischen Ölkonzerne mussten ihre Geschäfte in Venezuela aufgeben. Seither wird die dortige Ölindustrie vom staatlichen Öl- und Gaskonzern PDVSA kontrolliert. Bis vor wenigen Jahren war die PDVSA eines der umsatzstärksten Unternehmen Südamerikas und war zeitweise auch einer der umsatzstärksten Ölkonzerne der Welt. Die Regierung kontrolliert auch die „Banco de Venezuela“, die grösste Bank des Landes. Sie wurde von Hugo Chávez verstaatlicht.
Hugo Chávez inszenierte sich als Sozialist, der die Interessen der Armen und der Arbeiter vertritt. Er feuerte aber zwanzigtausend streikende Arbeiter, weil er sich von diesen genervt fühlte (Quelle). Er soll ein geheimes Vermögen von einer Milliarde US-Dollar angehäuft haben. Das globale Analyseunternehmen „Criminal Justice International Associates“ behauptet, dass die Familie Chávez und Hunderte von Mitarbeitern ein Zehntel der Erdöleinnahmen gestohlen haben, die Venezuela seit Chávez Machtübernahme durch Ölverkäufe eingenommen hatte. Sie hätten damit ein Vermögen von 100 Milliarden US-Dollar erbeutet. (Quelle) Asdrúbal Chávez (*1954) ist ein Cousin von Hugo Chávez. Er ist derzeit Präsident der PDVSA, die wie gesagt die venezolanische Ölindustrie kontrolliert. Er war auch Minister für Erdöl und Bergbau. Er steht Präsident Maduro nahe.
Maria Gabriela Chávez (*1980) ist eine Tochter von Hugo Chávez. Sie war stellvertretende Botschafterin Venezuelas bei den Vereinten Nationen. Ihr Vermögen wird auf 4,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Ein Grossteil des Vermögens soll sich auf Konten in den USA und Andorra befinden. (Quelle) Maria Gabriela Chávez gilt als Verbündete des Präsidenten Nicolás Maduro. Dennoch war oder ist sie noch immer mit dem Venezolaner César Omaña befreundet, der inzwischen in den USA lebt. Er soll 2019 den venezolanischen Geheimdienstchef Manuel Christopher Figuera davon überzeugt haben, einen Putschversuch gegen Maduro zu unternehmen. Der Putsch scheiterte. César Omaña unterhält Kontakte zu Oppositionsführern wie Leopoldo López, aber auch Kontakte zu hochrangigen regimetreuen Funktionären. (Quelle)
Nicolás Maduro regiert wie sein Vorgänger Hugo Chávez autoritär. Seit 2013 leidet Venezuela unter einer starken Wirtschaftskrise und die Armutsquote stieg in den letzten Jahren auf 90 Prozent. Dies hat bereits bestehende soziale Unruhen verstärkt. Darauf reagierte Maduro mit einem noch autoritäreren Regierungsstil, der man inzwischen als diktatorisch bezeichnen kann. Er hat die Pressefreiheit stark eingeschränkt. Seit 2017 steigt die Zahl willkürlicher Verhaftungen und Gewalttaten gegenüber Medienschaffenden durch Polizei und Geheimdienst. Venezuela gilt als eines der Länder, in denen am meisten Menschen von Sicherheitskräften getötet werden. Die UN-Untersuchungskommission zu Venezuela teilte mit, die Foltermethoden des venezolanischen Geheimdienstes würden immer gewalttätiger werden. Der Geheimdienst nutze auch geheime Hafteinrichtungen (gab es schon in anderen südamerikanischen Diktaturen) (Quelle).
Hugo de los Reyes Chávez (*1933) ist der Vater von Hugo Chávez. Er war von 1998 bis 2008 Gouverneur des venezolanischen Bundesstaates Barinas. Danach war sein Sohn Adán Chávez bis 2017 Gouverneur des Bundesstaates. Adán ist Botschafter in Kuba, war Bildungsminister und gehört zur Führung von Maduros Partei. Seit 2017 ist sein Bruder Argenis Chávez Gouverneur des Bundesstaates Barinas. Ihm wird Korruption vorgeworfen.
Chávez und Maduro verwandelten Venezuela in eines der korruptesten Länder der Welt. Die venezolanischen Sicherheitsbehörden sind fest mit dem Kokainhandel verbunden. Das Nachbarland Kolumbien ist der grösste Kokainproduzent der Welt und geschätzt 70 Prozent des gesamten Kokains wird in Kolumbien angebaut. Der Grossteil des Kokaanbaus in Kolumbien wird von der FARC kontrolliert. Die FARC ist eine linkspolitische Guerilla, die mit südamerikanischen Drogenkartellen zusammenarbeitet. Seit Hugo Chávez an der Macht war, bauten die venezolanischen Sicherheitsbehörden enge Kontakte zur FARC auf. Die kolumbianischen Guerillas durften ihre Lager in Venezuela errichten und erhielten venezolanische Papiere. Das venezolanische Militär, das die Grenze zu Kolumbien kontrolliert, duldet den Kokainschmuggel der FARC. Mindestens ein Drittel des Kokains aus Kolumbien wird über Venezuela nach Europa und in die USA geschmuggelt, schätzen internationale Fachleute. (Quelle)
Hochrangigen venezolanischen Politiker und Militärs wurde in den letzten Jahren vorgeworfen, im grossen Stil Drogenhandel und Geldwäsche zu betreiben. Diosdado Cabello, ein Minister und Mitglied des Militärs, soll sogar ein eigenes Drogenkartell leiten und kontrolliert eigene regierungstreue Paramilitärs, die ebenfalls in der organisierten Kriminalität aktiv sind. Cabellos Bruder José ist ebenfalls in der Politik und gilt ebenso als korrupt und kriminell. (Quelle) Tareck El Aissami ist ein hochrangiger Politiker und Vertrauter von Maduro. Als er studierte, war Adán Chávez (Bruder von Hugo Chávez) sein Professor. In den letzten Jahren wurde Tareck vorgeworfen, mit der organisierten Kriminalität verbunden zu sein. Er kommt aus einer syrischen Einwandererfamilie. Sein Grossonkel Shibli al-Aysami war Vizepräsident von Syrien (Syrien und Venezuela haben ein gutes Verhältnis). Tareck ist mit der libanesischen Partei Hisbollah verbunden. (Quelle) Die Hisbollah ist im Drogenhandel aktiv ist und ihre Miliz gilt dadurch als eine der reichsten Milizen der Welt. In Venezuela gibt es viele syrische und libanesische Einwanderer. Darunter die syrische Unternehmerfamilie Makled, die auch in der organisierten Kriminalität tätig ist. Walid Makled sitzt in einem venezolanischen Gefängnis, aber er hat es sehr gemütlich dort. Er hat Internetzugang und wenn ihm langweilig wird, darf er das Gefängnis verlassen und amüsiert sich in Diskotheken und Bordellen. Als Drogenboss weiss er, welche Politiker und Militärs in Drogenhandel und Geldwäsche involviert sind. Er hat angeblich belastende Dokumente bei Anwälten in der ganzen Welt deponiert, die veröffentlicht werden, wenn ihm was zustossen sollte. (Quelle) Da hochrangige Politiker und Militärs in illegale Geschäfte verwickelt wurden, können die venezolanischen Mafiabosse die Elite des Landes erpressen und sich so vor der Strafverfolgung schützen. Umgekehrt weiss die venezolanischen Elite genau, wer die führenden Drogenhändler sind und könnte diese verhaften lassen, wenn sie wollte. Somit haben beide Seiten ein Druckmittel in der Hand, was dazu führt, dass beide Seiten gezwungen sind weiterhin miteinander zu kooperieren.
2015 wurden zwei Neffen von Maduros Frau in Haiti von US-Behörden festgenommen, weil sie versuchten 800 Kilogramm Kokain in die USA zu schmuggeln. 2017 wurden die beiden in den USA zu 18 Jahren Haft verurteilt. (Quelle)
Chávez grosses Vorbild war der Revolutionär Simón Bolívar (1783-1830). Bolívar ist der Nationalheld mehrerer südamerikanischer und karibischer Länder. Er war einer der wichtigsten Führer der Unabhängigkeitskriege gegen die spanische Kolonialherrschaft in Venezuela, Kolumbien, Bolivien, Panama und Ecuador. Er war Freimaurer und erreichte den 33. Grad (der höchste Freimaurergrad) (Quelle). Nachdem die spanische Kolonie Venezuela unabhängig von Spanien geworden war, gründete eine Gruppe von Freimaurern die Republik Venezuela. Nach Angaben der Grossloge von Venezuela waren 13 der 15 Präsidenten, die Venezuela im 19. Jahrhundert hatte, Freimaurer. Im 20. Jahrhundert war angeblich nur ein Präsident Freimaurer, nämlich Raúl Leoni Otero. (Quelle) Chávez hatte in der Armee unter der Führung von Víctor Higuera gedient. Als Chávez 1999 die Macht erlangte, wurde Higuera Grossmeister der Freimaurer in Venezuela. Er war noch bis 2005 Grossmeister. Chávez gilt als möglicher Freimaurer. (Quelle) Chávez wollte einer Freimaurerloge beitreten, aber die Freimaurer wollten ihn angeblich nicht aufnehmen. Ihn den letzten Jahren hat sich das Verhältnis zwischen den Freimaurern und Maduros Regierung scheinbar verschlechtert, da die Freimaurer in der Opposition vertreten sind. (Quelle) Juan Guaidó, einer der führenden Köpfe der Opposition in Venezuela, ist scheinbar Freimaurer (Quelle)
Hugo Chávez hatte diplomatischen Kontakt zu Königsfamilien. Er traf die britische Queen und den belgischen König Albert II. sowie den japanischen Kaiser Akihito. (Fotos: 1, 2, 3). Er traf mehrfach den spanischen König Juan Carlos (Fotos auf Google). Er traf die Herrscher von Saudi-Arabien und Katar (Foto). Er traf Papst Benedikt XVI. (Foto). Die katholische Kirche ist das führende Gotteshaus in Venezuela und über 90 Prozent der Bevölkerung gehört ihr an. Maduro traf den derzeitigen Papst und Jesuiten Franziskus (Quelle). Maduro traf die Könige von Saudi-Arabien und Niederlande. (Fotos: 1 und 2).
Chávez und Maduro gelten als Antisemiten und übereifrige Israelkritiker. Chávez förderte die Theorie einer jüdischen Weltverschwörung und noch weitere Verschwörungstheorien. Maduros Grosseltern waren aber sephardische Juden, die zum Katholizismus konvertierten (Quelle). Er könnte also mit der sephardisch-jüdischen Maduro Familie verwandt sein, die auf dem karibischen Inselstaat Curaçao lebt, der vor Venezuela im Meer liegt. Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gibt es in Curaçao eine wohlhabende jüdische Community, bestehend aus portugiesisch-jüdischen Einwanderern, die früher eng mit der niederländischen Kolonialelite in Kontakt standen. Sie trieben Handel mit Venezuela und manche emigrierten dorthin. Salomon Elias Levy Maduro gründete 1837 in Curaçao ein Handelsgeschäft. Die Maduro-Unternehmensgruppe besteht bis heute und konzentriert sich auf Schifffahrt, Gütertransport sowie die Reise- und Tourismusbranche. 1916 gründete die Maduro Familie aus Curaçao die Maduro’s Bank, die erste Geschäftsbank der Insel. 1932 fusionierte sie mit der Curiel’s Bank, die 1927 von der sephardisch-jüdischen Curiel Familie gegründet wurde. (Quelle: 1 und 2) Sie sind womöglich Nachfahren der sephardisch-jüdischen Kaufmanns- und Diplomatenfamilie Curiel aus Portugal und Spanien, die im 16. und 17. Jahrhundert zu den einflussreichsten und wohlhabendsten Juden gehörte. Sie vertraten Portugal und Spanien als Diplomaten in den Niederlanden und wurden Mitte des 17. Jahrhunderts in den portugiesischen Adel aufgenommen. Durch die Fusion der Banken der Familien Maduro und Curiel aus Curaçao entstand die heutige „Maduro & Curiels Bank“. Sie ist nach eigenen Angaben der grösste Arbeitgeber in der Privatwirtschaft der Inselstaaten Curaçao, Aruba und Sint Maarten. Die drei ehemaligen niederländischen Kolonien gehören bis heute zum Königreich der Niederlande und der niederländische König ist immer noch das Staatsoberhaupt.
Der Politiker Ricardo Maduro ist mit der Maduro Familie aus Curaçao verwandt. Ricardo war von 2002 bis 2006 Präsident des mittelamerikanischen Staates Honduras. Er ist ein Verwandter von Eric Arturo Delvalle, der von 1985 bis 1988 Präsident des mittelamerikanischen Staates Panama war (Nachbarland von Kolumbien). Erics Onkel Max Delvalle war kurzzeitig ebenfalls Präsident von Panama und gilt als der erste jüdische Präsident auf dem amerikanischen Kontinent. (Quelle)
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Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.