Der Norweger Christian Schibsted (1812-1878) gründete den Schibsted-Verlag, aus dem sich das wichtigste Zeitungsunternehmen Norwegens entwickelte. Christian Schibsted gründete auch die Aftenposten, die heute eine der meistgelesenen Zeitungen des Landes ist. Christians Nachkommen kontrollierten das Medienunternehmen bis Ende des 20. Jahrhunderts.
Die heutigen Familienmitglieder tragen die Familiennamen Nagell-Erichsen, Huitfeldt und Riddervold. In den 90er Jahren besassen sie ein Vermögen im Wert von zwei Milliarden Norwegischen Kronen, also mehr als 100 Millionen US-Dollar. (Quelle)
Die Schibsted Familie heiratete in die norwegische Huitfeldt Familie, die ursprünglich aus der dänischen Adelsfamilie Huitfeldt stammt. Durch die Heirat wurden die norwegischen Huitfeldts Miteigentümer des Schibsted-Konzerns. Die norwegische Politikerin Anniken Huitfeldt (*1969), die mehrere Ministerposten innehatte und derzeit Aussenministerin ist, stammt aus der Adelsfamilie Huitfeldt. (Quelle)
Henrik Schibsted Huitfeldt (1907-1979), der Chefredakteur der Aftenposten war, heiratete die Tochter des Unternehmers Rudolf Olsen (Quelle). Die Olson Familie ist schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts in der Schifffahrt aktiv und gehört bis heute zu den reichsten norwegischen Familien. Die Familie kontrolliert „Fred. Olsen & Co.“.
Tinius Nagell-Erichsen (1934-2007), ein Urenkel von Christian Schibsted, war Chef des Schibsted-Konzerns. Er besuchte das Bilderberg-Treffen (Quelle). 1996 gründete er den Tinius Trust, der bis heute Hauptaktionär des Schibsted-Konzerns ist und derzeit 26 Prozent der Anteile besitzt. Nach offiziellen Angaben ist der Tinius Trust unabhängig von der Gründerfamilie.
Der Schibsted-Konzern besitzt mehrere norwegische Zeitungen, darunter Aftenposten, Verdens Gang und Bergens Tidende, drei der meistgelesenen Zeitungen des Landes. Der Konzern besitzt auch Svenska Dagbladet und Aftonbladet, zwei grosse schwedische Zeitungen. Schibsted besitzt eine Reihe an Firmen, die in Norwegen Online-Marktplätze betreiben. Schibsted war 2020 mit knapp 30 Prozent Hauptaktionär von Norsk Telegrambyrå, die führende norwegische Nachrichtenagentur.
Der Schibsted-Konzern ist zurzeit Hauptaktionär von Polaris Media mit einem Anteil von 30 Prozent. Polaris Media besitzt 30 norwegische Zeitungen.
Der Schibsted-Konzern war 1991 Mitgründer der TV 2 Gruppen, die mehrere norwegische Fernsehsender besitzt, darunter TV 2, der meistgesehene private Fernsehsender in Norwegen. Schibsted kontrollierte das Unternehmen bis 2006.
Der Schibsted-Konzern war in der Schweiz aktiv und gründete 1999 die Gratiszeitung 20 Minuten, die heute die auflagenstärkste Zeitung des Landes ist. 2005 wurde die Zeitung vom Schweizer Medienkonzern Tamedia (TX Group) übernommen. Schibsted gründete 2010 das Schweizer Kleinanzeigenportal Tutti.ch, das seit 2015 ebenfalls zu Tamedia gehört.
Der Schibsted-Konzern besass früher Sandrew Metronome (ein Filmverleihunternehmen), 15min (eine der grössten Zeitungen Litauens) und Мой район (eine russische Gratiszeitung).
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Anmerkung: Ich geh aktiv gegen Urheberrechtsverletzungen vor.